Welpen und Junghunde Quatschthread

  • Zwei vielleicht blöde Fragen, whyona zu diesen zwei Punkten:

    Wie konditioniert man denn eine Rütteldose anständig auf? Das ist ja kein Marker-Hilfsmittel (operante Konditionierung, bei der der Marker erst verknüpft werden muss) sondern ganz klar eine klassische Konditionierung? Die funktioniert ja genau als Verhaltensunterbrecher, weil der Hund erschrickt. Da kann man höchstens ein Alternativverhalten vorher sauber aufbauen? Oder was schnall ich da nicht?

    Und zu zweiterem: Was heisst, du setzt Leinenführigkeit körpersprachlich durch? Was machst du da konkret bei deinen Hunden? Körpersprachlich an sich heisst ja irgendwie noch gar nichts :/

    Konsequenz generell eben mit zum Beispiel Kommando wirklich ausführen und durchsetzen (vorausgesetzt es ist eine Situation, wo der Hund das auch relativ stressfrei leisten kann) ist eh mega wichtig, das find ich absolut auch, einfach so im Alltag :) Da sind wir dann wohl irgendwie wieder beim schwammigen Thema Bindung / Vertrauen ;)

    Also ich bin kein theoretiker also nicht jedes Wort auf die Goldwage legen :peinlich:


    wir haben den Schreckreiz mit den Dosen auf ein Wort konditioniert. Also nicht Hund kuckt anderen Hund an und man bewirft ihn. Sondern erst mal in einer völlig anderen Situation mit geringem energielevel, das eine Wort negativ belegt. Ich mag hier nu keine Gebrauchsanweisung hinterlegen. Aber ja es war gewollt dass Tarek erst mal sehr beeindruckt ist und auf das Wort hin meidet. Das alles geschah by the way unter den Augen einer Trainerin in deutschland die sehr erfahren mit schwierigen Hunden ist. Und nicht einfach so hoppla hopp mal ausprobiert. Es brauchte auch nur wenige Wiederholungen wi dann wirklich noch was fliegen musste damit er sich zurück nimmt, wir sind dann an Tag 3 auf den Schlüsselbund umgestiegen (alltagstauglich halt) und am 4. Tag schlief Tarek sogar in Anwesenheit anderer Hunde mit im Raum. Und er schläft nur wenn er sich entspannt.


    zur Leinenführigkeit. Hier heisst kurze Leine bei mir laufen, auf mich achten, nicht gross rum Schnüffeln und kein markieren. Und das auch schon fürs Welpi (amfangs natürlich nur kurz und dann langsam die zwit steigern) Es wird mich nicht überholt. Wenn sie nur schon Anstalten zu machen (ich warte nicht bis der Hund schon ne Hundelänge vor mir auf zug in der Leine steht) dreh ich mich zum Hund und und geb körpersprachlich zu verstehen dass sie da nicht vorbei sollen. Ich kann das grad schlecht beschreiben.
    Hier möchte ich einfach dass die Hunde sich entspannen und sich nicht um das was aussen ist kümmern. Das ist auch so mein Ausschalter für Tarek wenn er sich mal wieder hoch dreht. Nicci läuft sowieso zu 95% frei. Ich mag halt nicht monatelang dran rumbasteln, das liegt mir nicht.

    An längerer Leine bleibe ich auf Zug stehen und lobe wenn sie die Leine lockern. Ziehen führt halt nie zum erfolgt. Pusht sich Tarek da zu fest hoch und zieht zu oft oder zu stark kommt er ne Weile an die kurze Leine. Je entspannter der Hund desto mehr Raum bekommt er.


    Ah was vergessen, es war Ziel dass Tarek auf das Wort hin meidet und sich komplett zurück nimmt und dann bei mir (nicht ich hab anfangs die Dosen geworfen) zur Ruhe kommen kann. Also „Wort“ - „Schreckreiz“ - „Hund sucht abstand zu zb den Leckerchen am Boden“ - „ich hol Hund zu mir damit er Ruhe und Sicherheit bei mir findet“ (irgendwann kam er automatisch dann zu mir)


    Wir haben das phuu vor fast 3 Jahren gemacht, ich glaub ich habs einmal wieder aufgeladen, aber ansonsten reicht das Wort aus und mittlerweile geht auch ruhiges Loben ohne dass er aich gleich wieder hochpusht. Es brauchte halt einfach mal n Cut aus der sehr eingespielten Verhaltensweisen damals.


    ich lass mich ja am Dogscooter nicht in Fahrt überholen, ich halt immer an und lass sie vorbei. Beim letzten Gruppentraining liess mir jemand keine Zeit dazu, da hab ich ihm auch das lass es hingedonnert und er lies den Hund in Ruhe. Wäre früher undenkbar gewesen.

    Und nein das Training war nicht schön, und bitte bitte nicht nachzumachen für junge, unsichere oder einfach neugierige Hunde die noch in der Erziehing stecken. Aber manchmal geht es einfach nicht mehr anders, manchmal muss man seine Fehler irgendwie wieder beheben. Noch jahrelang dieser Stress war für keinem von uns mehr zumutbar.

    Grüsse Nathalie mit

    Tarek, Tervueren, 12.11.2014

    Unique, Malinois, 18.05.2018

    Amaruq, Malinois, 15. 05. 2021
    Und Whyona im Herzen 20.06.2002 - 03.04.2017

  • zur Leinenführigkeit. Hier heisst kurze Leine bei mir laufen, auf mich achten, nicht gross rum Schnüffeln und kein markieren. Und das auch schon fürs Welpi (amfangs natürlich nur kurz und dann langsam die zwit steigern) Es wird mich nicht überholt. Wenn sie nur schon Anstalten zu machen (ich warte nicht bis der Hund schon ne Hundelänge vor mir auf zug in der Leine steht) dreh ich mich zum Hund und und geb körpersprachlich zu verstehen dass sie da nicht vorbei sollen. Ich kann das grad schlecht beschreiben.
    Hier möchte ich einfach dass die Hunde sich entspannen und sich nicht um das was aussen ist kümmern. Das ist auch so mein Ausschalter für Tarek wenn er sich mal wieder hoch dreht. Nicci läuft sowieso zu 95% frei. Ich mag halt nicht monatelang dran rumbasteln, das liegt mir nicht.

    An längerer Leine bleibe ich auf Zug stehen und lobe wenn sie die Leine lockern. Ziehen führt halt nie zum erfolgt. Pusht sich Tarek da zu fest hoch und zieht zu oft oder zu stark kommt er ne Weile an die kurze Leine. Je entspannter der Hund desto mehr Raum bekommt er.

    Das mach ich genauso mit Yorik. Meist reicht es mittlerweile bereits, wenn ich mich 1/4 zu ihm drehe. Bei einem Hund, der so hochdreht, wie das Yorik zeitweilig getan hat, war das die einzige und wirksamste Methode, ihn auch wieder "zu mir" zu kriegen. Ich nutze auch die Zielschlaufe (eine Schlaufe vorne ums Buggelenk mit der Leine, kein Zug auf Halsband), vorallem wenn er zu sehr hochfährt und ich aber vorwärts laufen muss, weil kein Platz oder keine Zeit oder keine Nerven. Heute kann ich ihm die Schlaufe vorlegen und er läuft einfach neben mir, geht kaum noch nach vorne, es entsteht so überhaupt kein Druck oder Stress. Eine super wirkungsvolle Methode ohne Gerucke oder Gezerre. Ich möchte einfach, dass die Leine locker ist, Zug wird immer mit stoppen quittiert und auch hier korrigiert sich Yorik mittlerweile sofort selber.

    Zu den Hundebegegnungen mit Durotan: kannst du ihn hinsetzen, wenn ihr kreuzt? Wenn Yorik hochfährt, setze ich ihn hin. Für Blick zu mir gibts Gutzi, die holt er sich auch zuverlässig ab. Weitergelaufen wird erst, wenn er wieder normal ist. Anfangs hab ich das auf sehr weite Distanz geübt und ihn dort fürs ruhige Sitzen und ruhige Schauen belohnt. Da kommen dann die Unterschiede Training und Management ins Spiel von Anne. Dieses Training kannst du aber genauso als Management, wenns eben mal enger ist, brauchen. Ich brauche das heute noch mit 4 1/2 Jahren, wenn ich merke, dass ein Hund entgegen kommt mit der Energie, die Yorik hochfahren lässt. Bei ihm war das anfangs natürlich auch ein "spielen wollen" und ging dann mit der Pubertät nahtlos ins "ich geb dir auf die Fresse" über .... Dank super Trainerin (leider nicht in deinem Gebiet) und regelmässigen Lernspaziergängen mit genau diesen Themen, hab ich gelernt, es zu managen. Und ich bin sicher, dass Yorik ein Hund ist, den ich wohl Zeit seines Lebens werde managen müssen in gewissen Situationen. Es ist vieles natürlich mit dem Training sehr viel besser geworden, er wird älter und sicherer, kann mittlerweile auch Situationen selber managen, aber er ist und bleibt kein easy-going-Hund .... :)

    • Offizieller Beitrag

    Danke für die ausführliche Antwort und Beschreibung, whyona , jetzt kann ich mir da mehr vorstellen. Und auch für den Hinweis, dass man das nicht mal eben schnell schnell ein bisschen so machen soll. Finde es gut, habt ihr das, wenn schon, dann mit Trainer gemacht. Finde es auch fair, wenn der Hund quasi eine konditionierte Vorwarnung bekommt, auf die hin er sich zusammennehmen kann, um der "bösen" Reaktion auf sein Verhalten zu entgehen, anstatt dass einfach auf das Verhalten gerasselt wird - vorausgesetzt eben, man gibt das Wort dann auch früh genug, wo er überhaupt noch eine Chance hat, sich zurückzunehmen. Und dass ihm ein Alternativverhalten gezeigt und angeboten wird, damit er nicht einfach allein ist in der Situation. Ich persönlich würd nach aller Möglichkeit nicht damit arbeiten wollen, kann dich aber absolut verstehen und finde das Vorgehen in eurer individuellen Situation dann auch richtig und durchdacht gemacht.

    Und ich denke es kommt je nachdem schon der Punkt, wo man sich fragen kann, was mehr Stress ist - ein Verhaltensunterbrecher über positive Strafe, oder ständiger Dauerstress. Finde ich auch. Leider wird mMn oft zu schnell zu positiver Strafe gegriffen, obwohl durchaus auch andere, nettere Methoden zum Ziel führen würden (nicht, dass ich dir das unterstelle!) - es ist halt eine Gratwanderung :)

  • Das ist so und man sollte schon wissen was man tut, es dem Hund und seinem Charakter anpassen. Wäre zb Tarek Geräuschempfindlich gewesen hätten wir uns was anderes überlegt. Schliesslich soll der Hund trotzdem sicher durch die Welt laufen und nicht permanent in erwartung auf etwas negatives.

    Grüsse Nathalie mit

    Tarek, Tervueren, 12.11.2014

    Unique, Malinois, 18.05.2018

    Amaruq, Malinois, 15. 05. 2021
    Und Whyona im Herzen 20.06.2002 - 03.04.2017

  • Sorry OT, aaaaber ich muss ja immer lachen wenn jemand von seinem 7,8,9 Monate alten Junghund spricht und ihn Welpe nennt :0engel0:Waren grad spazieren, kommt ein Hund dahergeschossen (nicht abrufbar), ruft die Frau - sorry ist noch ein Welpe. Wie sich herausstellte war der „Welpe“ bereits 9Monate alt :kaputtlach:Ich hab ihr dann gesagt, dass mein Junghund auch erst 6 Monate alt sei-aber längst kein Welpe mehr (vom Körper UND Kopf her). Die Dame hat ihren „Welpen“ aber tatsächlich noch wie einen WELPEN behandelt :peinlich: Als ich ihr sagte, eine der Grossen sei läufig, meinte sie auch: och der is noch ein Baby, da passiert nix - neiiiin „Baby“ wollt „nur“ aufreiten 🤭 Bin ja gespannt, wie das noch rauskommt.

  • :kaputtlach: ja, treffe auch immer tolle ,,alte,, Welpen an. :pfeifen:

    Grob ist für mich Welpe bis 16 Wochen, je nach Hund sogar schon vorher ein Junghund.... selten aber wirklich viel länger.

    9 Monate ist für mich eigentlich auch nicht mehr wirklich ein Junghund, also ich nannte meine 9 Monatige nie Junghund. Das geht bei mir evtl. so bis 6 Monate, dann ist auch dieser Ausdruck schon naja.... nicht mehr passend.

    Für mich sind es ab dann einfach nur noch ,,ein jüngerer Hund,,

    Oder wenn mich Jemand anspricht sage ich ,,sie ist noch jung,, dann wird gefragt wie alt und ich sage das Alter.

    Ich traf schon über 1 Jahr alte Junghunde:pfeifen:, aber oft ist es nur eine Entschuldigung, dass er nicht (noch nicht) hören muss und man dies doch zu tolerieren hat. :zwinker:

  • Sorry OT, aaaaber ich muss ja immer lachen wenn jemand von seinem 7,8,9 Monate alten Junghund spricht und ihn Welpe nennt :0engel0:Waren grad spazieren, kommt ein Hund dahergeschossen (nicht abrufbar), ruft die Frau - sorry ist noch ein Welpe. Wie sich herausstellte war der „Welpe“ bereits 9Monate alt :kaputtlach:Ich hab ihr dann gesagt, dass mein Junghund auch erst 6 Monate alt sei-aber längst kein Welpe mehr (vom Körper UND Kopf her). Die Dame hat ihren „Welpen“ aber tatsächlich noch wie einen WELPEN behandelt :peinlich: Als ich ihr sagte, eine der Grossen sei läufig, meinte sie auch: och der is noch ein Baby, da passiert nix - neiiiin „Baby“ wollt „nur“ aufreiten 🤭 Bin ja gespannt, wie das noch rauskommt.

    🤣 uns hat eine mal gefragt, ab wann sie beginnen soll ihren Hund zu erziehen? Hund war 7 Mte alt 😯 und sau frech.

    Bei einem Huschu Neuling, Hund fast 6 Mte alt, sagte die Trainerin, du musst das und das so machen, das darf er nicht. Sagte die Neue, er sei doch noch ein Baby und sie erziehe ihn erst, wenn er beim Pipi machen das Bein heben kann 🤣🤣🤣

    Sie kam nur ein paarmal, dann nicht mehr 🤷🏻‍♀️

  • Heute abend bin ich die leicht frustrierte :rolleyes:

    Wir waren heute Nachmittag mit dem Aussie meiner Schwägerin spazieren. Draussen war Namika toll - zwar am Anfang etwas überdreht, hat sich aber nach einem ersten rennen schön beruhigt, konnte dann gut auch an der Leine schön auf einer Wegseite laufen ohne zum anderen Hund hinzuziehen und liess sich auch abrufen, etc.

    Aaaaber danach bei meiner Schwägerin zuhause war sie obermühsam. Wir hben den Aussie drin gelassen und uns mit ihr auf den Balkon gesetzt, damit wir weniger managen müssen (weil der Aussie auch mal zu heftig reagiert wenn der andere sie nervt) . Sie war aber ultra frustriert und hat zuerst einfach gemotzt und sich mit der Zeit immer mehr in ein richtig lautes gemotze und gejaule gesteigert. :ohmann: Sehr sehr nervig. Auch mit ignorieren wurde es nicht besser. Mit Aufgaben wars besser solange sie diese bekam - z.b. 10-Leckerliespiel ging super gut 2-3 minuten später hat sie wieder gemotzt.

    Nicht so laut und ausdauernd, aber ansatzweise ähnlich macht sie das seit ein paar Tagen auch sonst an eher unbekannten Orten wenn sie eigentlich ruhig sein sollte (z.b. Zug, Restaurant, Laden,...) Im Büro und Zuhause ist das kein Thema.

    Wie würdet ihr da reagieren, trainieren und auch managen?

  • ein richtiger Belgier 😆 entweder ich ignoriere den Hund oder wenn’s zu arg wird gibts einen Boxenstop. Auf gar keinen Fall beschäftige ich mich mit ihnen, weder mit Aufgaben noch mit Spielen. Sonst lernen sie ganz schnell jaulen = Aufmerksamkeit.

  • Wenn du auf Besuch mit ihr gehst würde ich immer eine Decke mitnehmen wo sie viel zuhause liegt. Eine fremde Umgebung mit neuen Gerüche stresst manche Hunde sehr. Es gibt sogar solche, die am fremden Ort markieren!