Ja, es ist soweit. Wir gehen das Thema Zweithund endlich an. Ich hab mich sehr bemüht geduldig zu warten, bis ein besserer Zeitpunkt gekommen ist und nun glaube ich, er ist da. Tatsächlich sind wir schon mitten drin in der Suche (siehe neusten Beitrag in unserem Vorstellungsthread). Nachdem mir das letzte mal hier soooo toll geholfen wurde, wollte ich auch dieses mal euren Rat nicht missen. Daher eröffne ich nun diese Thema hier.
Ich hab vorhin gerade die Kriterien meiner ersten Suche gelesen und musste recht schmunzeln. So sehr war ich bedacht auf eine gesunde Rasse mit einem stressresistenten Wesen. Tja, Ink hat seinen Rassenbeschreib halt nicht gelesen. Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. Auch ganz witzig ist, dass Windhunde - damals völlig ausgeschlossen - bei mir inzwischen hoch im Kurs stehen. Meine damaligen Kriterien waren erfasst auf Grund von 1) meinen Erfahrungen mit meiner ersten Hündin, 2) meinen Alltag und 3) unbewusst auf Grund meiner Kontrollsucht. Ich musste schnell lernen, dass ich mich selbst stark verändert habe zwischen der Zeit mit meiner Hündin und der Zeit mit meinem Rüden und somit vieles, was ich dachte, eigetlich gar nicht mehr stimmte. Gemerkt habe ich das erst, als Ink längst da war und es mir aufzeigte. Aber wir sind zusammen an unseren Problemen gewachsen und haben sie zusammen überwunden. Nun wollen wir unser Rudel erweitern und die Kriterien sind irgendwie ganz anders.
Mit Ink's Allergie auf die er noch nicht 100% richtig eingestellt ist und seinem lebenslänglichem Pfotenschaden, gestalten sich seine körperlichen Aktivitäten eher in massen, dafür steht viel Kopfarbeit auf der Tagesordnung (und im Sommer wird geschwommen was das Zeug hält). Natürlich bekommt jedes Tier seine individuelle Aufmerksamkeit. Aber seinen wir ehrlich: Je mehr zusammen passt und gemeinsam gemacht werden kann, desto einfacher ist es im Alltag. Je einfach der Alltag und die Grundbedürfnise befriedigt sind, desto mehr Zeit und Energie bleibt für alles andere. Das macht es für alle beteiligten - Mensch und Tier - im Endeffekt schöner. Wenn ich also aus Trainingsgründen mit den Hunden getrennt voneinander spazieren gehe, ist das für mich etwas ganz anderes, als wenn Ink plötzlich 3 zusätzliche Stunden täglich für die nächsten 10-15 Jahre alleine zu Hause sitzt, weil Hund2 so viel mehr Auslauf benötigt. Entwickelt sich das so unvorhergesehen, findet man eine Lösung. Lieber wäre mir aber dies zu vermeiden und Hunde mit ähnlichem Aktivitätslevel zu halten, die zusammen ausgelastet werden können.
Am liebsten möchten wir einem Tierschutzhund eine neue Chance geben. Doch das ist gar nicht so leicht, denn die nackte Wahrheit ist: Wir suchen aus TS Sicht eine eierlegende Wollmilchsau.
Frauchen wünscht sich einen ruhigen/entspannten und gelehrigen/folgsamen Hund. Ivy wünscht sich, einen katzenverträglichen Mitbewohner. Ink wünscht sich einen souveränen Hundefreund, der ihm etwas mehr Sicherheit schenkt. Da Ink kompliziert genug ist, soll die Wollmilchsau natürlich auch gerne gesund (mir ist klar dass es keine Garantie gibt) und frei von Verhaltensstörungen o.Ä. sein. Auf den ersten Blick klingt das wie viel zu hohe Ansprüche, aber ganz ehrlich? Solche Hunde gibt es in der Welt wie Sand am Meer, jedoch verirren sich diese Traumexemplare (zum Glück) nur höchst selten in den TS. Den ein oder anderen hab ich sogar schon entdeckt, war aber entweder zu spät (schon reserviert/vermittelt) oder es scheiterte an ... ach ich weiss nicht wie ichs nennen soll... "unterschiedlichen Ansichten auf zwischenmenschlicher Ebene" (Siehe Fizzy's Frustventil). Aber einen Welpen zu finden, der sich nicht an Ink orientiert und seine Unsicherheiten übernimmt, dürfte ja genauso schwer werden, oder nicht? Mir wurde zwar gesagt, dass solls geben, wenn der Welpe selbstsicher genug sei...
Dann steht "wenig Fellpflege" noch im Raum als Luxus-Kriterium. Ich war noch nie ein grosser Fan davon, es ist eher ein tollerierbares Übel das Tierhaltung halt so mit sich bringt für mich. Es wird halt erledigt, so wie das Katzenklo geputzt wird und der Hundekot aufgehoben. Spass hab ich daran nicht. Während Ink zum Glück weniger Fellpflege benötigt als man denkt (wusste ich auch vor dem Kauf), ist Ivy selbst für eine langhaar Katze, für einen Maine Coon "aussergewöhnlich" pflegeaufwändig... Mein Bedarf ist also mehr als abgedeckt, aber wie gesagt, das nur so als "Luxus" Kriterium, ich nehme es auch in Kauf.
Details zur bisherigen TSH Suche sind oben verlinkt inkl. Begründung, warum Rassehund doch in Frage kommt.
Für das Kriterium mit der Auslastung spiele ich mit dem Gedanken an einen Whippet oder Silken Windsprite. Natürlich hab ich auch die Windhund Rettungen im Auge.
Neulich hab ich in einem Restaurant (Ink unter der Bank) eine Dame am Nachbartisch mit einem Toypudel, Maltipoo, oder irgendwie sowas gesehen. Erst dachte ich sie hat einen Teddybären auf dem Arm, da sassen schliesslich auch kleine Kinder am Tisch, bis er plötzlich gegähnt hat und sie ihn in die Tasche legte. Ich ertappte mich schockiert dabei, dass ich ihn unglaublich süss fand und wie ich dachte, dass sowas kleines schon auch praktische Seiten habe. Moment war Fizzy nicht gegen Schosshündchen? Auch gegen Pudel und Windhunde? Tja, Fizzy weiss wohl selbst nicht mehr was sie will. Mal denk ich klein wäre praktisch, dann wünschte ich wieder Ink wäre etwas grösser und mutiger (ich bin etwas paranoid betr. einbruch / überfall), dann wäre mittelgross doch wieder am passensten als Spielgefährte für Ink. Im Grunde ist es doch egal. Hauptsache es passt, hauptsache Ink, Ivy und Nr.3 habens gut, hauptsache ich komme klar und kann sie alle artgerecht versorgen.
Wir sind für alle Ideen, Tipps, Denkanstösse und Vorschläge offen. Sei das nun allgemein für die Suche, die Mehrhundehaltung, zu bestimmten Rassen oder für bestimmte Hunde.
Danke!