Australian Retriever

  • Ich finde, man sollte hier zwischen Zucht und Mischungen unterscheiden. Eine Rasse heranzuzüchten bedarf nicht einfach einer Kreuzung aus X mal Y und dann hat man eine Rasse. Bis eine Rasse von der FCI anerkannt wird, vergehen Jahre - Jahrzehnte. Natürlich sind alle heute anerkannten Rassen irgendwann mal aus verschiedenen Hundetypen entstanden. Irgendwann wurde ein Rassestandard festgelegt und dann auch nur noch mit Hunden diesen Standards weitergezüchtet, ergo eben mit der Rasse. Ganz vereinfacht dargestellt.

    Doodles sind keine Rasse, es sind ganz einfach Mischlinge, auch wenn sie noch so speziell genannt werden und ja, ich bin da ganz bei Snowdog und Conny - warum nicht einfach einen Pudel? Ich finde es bedenklich, dass man heute versucht, Hunde zu "züchten", die ganz einfach keine Hunde mehr sind. Man züchtet die Anlagen weg, man will Alltagstauglichkeit hinzüchten, haaren sollen sie auch nicht und sabbern auch nicht und und und .... man kaufe sich einen Plüschhund.

    Nochmal was anderes sind mMn Rückzüchtungen wie z.B. der Retromops, wo man wieder Nase reinzüchtet. Sowas ist sinnvoll und sehr zu begrüssen. Bliebe einfach zu hoffen, dass sich auch der Standard ändern würde und nasenlose Vertreter dieser Rassen verschwinden. Aber solange gekauft wird, wird das auch produziert. Wie überall, hätte es der Endkäufer in seiner Hand .....

    • Offizieller Beitrag

    Ein mega interessantes Thema! Ich verweise gerne mal wieder auf den Designerdogs/Mischlingzucht Thread.

    Da habe ich auch viele meiner Gedanken dazu ausführlich hingeschrieben.

    Ich versuche mich deshalb hier kurz (kürzer) zu fassen. (Haha, hat nicht funktioniert, sorry.)

    Zucht ist per Definition die Auslese auf ein bestimmtes Zuchtziel hin. Dass dieses Zuchtziel heute ein anderes ist, ist ja irgendwie klar. Ich finde es entsprechend okay, heute neue Zuchtziele zu definieren (die wenigsten von uns halten nun mal einen Hund für seine ursprüngliche Aufgabe) und dann auch bewusst danach auszulesen und zu züchten. So ganz pragmatisch gedacht. Klar tuts mir dann irgendwie auch um die "ursprünglichen" Vertreter ihrer Rassen leid und irgendwie finde ich, dass man es erhalten sollte, aber ich bin auch ehrlich genug, zuzugeben, dass ich das irgendwie romantisiere und es dafür eigentlich keinen guten Grund gibt, pragmatisch gesehen (ausser als Erhalt des Kulturerbes, was ein Argument sein kann). Aber eigentlich stellt sich mir halt schon die Frage: Wozu Vollblut Arbeitshunde züchten / "erhalten", wenn der Grossteil davon nicht zum ursprünglichen Einsatz kommt? Wir bieten ihnen adäquate Ersatzbeschäftigung, aber eben Ersatzbeschäftigung, es ist eine Illusion, zu meinen, dass wir sie "ursprünglich" auslasten und dafür "ursprüngliche" Hunde mit "ursprünglichem" Zuchtziel bräuchten.

    Dazu kommt die echt teilweise massive Inzucht bei Rassehunden, und davon ist mittlerweile eigentlich fast gar keine Rasse mehr auszunehmen. Aussies in den USA haben zum Beispiel locker mal einen COI von 20 % und drüber auf 5 Generationen. In der Schweiz ist glaube ich so 12, 13 % normal. Genetische Homogenisierung und Inzuchtdepression sind reale Probleme, die wir mit "Reinheitsgebot" nur immer schlimmer machen.

    Ich wäre auch definitiv nicht stolz darauf, eine ganz alte, rein gezüchtete Rasse zu haben, die auf nur wenige Hunde zurückgeht. Genetisch ist das Unsinn.

    Daher - ja, ich bin da wesentlich weniger streng als viele andere und sehe das alles nicht so schwarz-weiss.

    SOLANGE das mit Bedacht gemacht wird und die Gesundheit über mehrere Generationen zurückverfolgbar ist und die Aufzucht gewissenhaft erfolgt und eben auch die Welpenleute gut ausgesucht werden (die darauf vorbereitet werden, dass der Hund von verschiedenen Rassen die schlechtesten Eigenschaften mitkriegen kann) - also der Job eines guten Züchters gemacht wird.

    Ich bin ganz klar NICHT für die Ach-wie-süss-Mischlingsproduktion und all die abstrusen Formen, die sie annehmen kann!

    Siehe dazu, wie gesagt, auch den oben erwähnten Thread.

  • Gortdi wäre der ideale Hund für meinen Mann, dann wäre Elia schlanker!

    Nein - es ist sicher nicht lustig, aber Gordi kann mit der richtige HH und viele Ablenkungen von ihrer Fresszucht sicher wegkommen. Viel Glück!

    Die Kreuzung Husky x engl. BD ist in diesem Fall aber sicher nicht gewollt. Was in der Designerhunde eben nicht der Fall ist und da muss ich nur sagen, glücklicherweise gibt es mit dem FCI noch einigemasse Kontrolle, sonst hätten wir noch mehr solche Respektosigkeit gegen das wunderbare Wesen Hund.