Ruhigsein auf dem Hundeplatz

  • Doch, das ist auch eine Art Überforderung - im Kopf ;) Mir scheint, sie ist mit den rumflitzenden Hunden und der ganzen Action überfordert. Das ist auch eine Art Stress, an dem ich arbeiten würde - mit ihr mehr Distanz machen und üben,

    Anne, habe dies hier in deinem Text ganz übersehen:)Also wenn wir fertig mit dem Agi waren, hiess dies fertig und nicht noch dabei zuschauen wie die anderen rennen. Dies hätte sie wahrscheinlich wirklich total überfordern. Ich gehe dann jeweils mit den anderen, welche schon ferig sind in eine andere Ecke, wo wir Spass Sport aufgaben übten.

    Die letzten 3male haben wir auch kein Ag mehr gemacht und so lag der gute Tag heute auch daran. Vielleicht stresste sie dass Agi ja schon etwas und sie bellte immer nur, weil sie wusste, dass heute Agi gemacht wird. Da dies ja aber nun seit 3mal nicht mehr der Fall war könnte eben der gute Tag heute auch daran liegen:/Aber eben wie oben schon gesagt, werde so oder so mit Agi aufhören schon nur wegen der Gelenke. Werde danach schauen, ob sie sich mit Nadac oder weiterhin Spass Sport anfreunden kann. Haben heute am Schluss auch ncoh kurz etwas Nadac gemacht. Sie sieht dies als total neue Übung und vergleicht es zum Glück nicht mit Agility und geht dies wirklich sehr langsam und konzentriert an.

    Es gibt so viele Hunde auf dieser Welt! Was für ein Zufall, dass ich den schönsten habe:0herzsm0:

    Einmal editiert, zuletzt von Sileco (25. Mai 2020 um 22:02)

  • Das mit dem Bellen auf dem Hundeplatz kenne ich gut. Bei Jimmy spielt es eine grosse Rolle, wer von den anderen Hunden den Parcours läuft, auf das jeweilige Energielevel. Es gibt Hunde, da reagiert er kaum. Bei anderen Hunden dreht er total am Rad. Ich habe angefangen, ihn dann rein in eine Box zu bringen, dort beruhigt er sich meist, hin und wieder kommt ein Beller, aber nichts im Vergleich zu wenn er draussen wäre. Bei Jimmy ist auch unser Plausch-Agility eine Gratwanderung. Mal total bei der Sache, dann wieder überhaupt nicht und er sucht sich eine Beschäftigung, die ihm in diesem Moment gerade mehr Lust verschafft. Ob aus Reizüberflutung oderLustlosigkeit, bei ihm kann sich schnell alles hochschaukeln und er überdreht, es kommt zu Übersprungshandlungen. Jeweils zu erspüren, was heute und in diesem Moment geht und was bereits zu viel ist, ist für mich manchmal fast die grössere Herausforderung als der Parcours an sich.

  • Yorik bellt auch gern, vorallem auch aus Frust. Das äussert sich dann eben vorallem auch in Trainings, wo mehrere Hunde zusammen sind, wie im Dummytraining. Der Gipfel war im letzten Herbst, als er komplett hochgefahren und nie mehr runtergefahren ist, weil er noch nicht dran war. Meine Trainerin meinte, ich soll mich etwas weiter weg mit ihm hinsetzen und eine Standby-Übung machen. Also nicht mehr mit schönfüttern, wie wir das anfangs gemacht haben, sondern mit konsequentem sitzen zwischen meinen Knien und nicht zu den anderen hinstarren. Das braucht sehr viel Schnauf und Geduld .... Das täubelnde, rote Monster sass also zwischen meinen Knien, Rücken zu mir, meine Hände an seiner Brust und abwechselnd die Beine runter gefahren. Immer wenn er denn Kopf nach hinten drehen will, ein "äh-äh" und blockieren mit meinem Arm. Es hat satte 3/4 Stunden gedauert, bis er runter gefahren ist und sein Gequengele aufgehört hat. Einen Dummy sahen wir in diesem Training nicht mal ansatzweise. Mein Dummytraining war kurzerhand umfunktioniert worden in ein Ruhetraining .....
    Es hat sich gelohnt! Klar wird er immer ein sehr aufmerksamer Hund sein, wenn Action ist, aber wenn er so überbordet, dann ist aus die Maus mit Arbeit, dann wird er gleich in eine Ruheübung beordert. Mittlerweile geht es für meine Begriffe schon sehr gut, dass ich mit Lennox was arbeite und er zuschaut.

    Ich kenne Leute, die haben sich explizit mit ihrem Welpen/Junghund an einen Trainingsplatz gesetzt zum zuschauen. Mit meinem nächsten Welpen werde ich das Thema ganz sicher intensiver angehen und aufbauen.

    • Offizieller Beitrag

    Es hat satte 3/4 Stunden gedauert, bis er runter gefahren ist und sein Gequengele aufgehört hat. Einen Dummy sahen wir in diesem Training nicht mal ansatzweise. Mein Dummytraining war kurzerhand umfunktioniert worden in ein Ruhetraining .....

    Ich kenne Leute, die haben sich explizit mit ihrem Welpen/Junghund an einen Trainingsplatz gesetzt zum zuschauen. Mit meinem nächsten Welpen werde ich das Thema ganz sicher intensiver angehen und aufbauen.

    Toll, wenn man eine/n Trainer/in hat, die das so sieht :thumbup:Und eine Halterin, die sich darauf einlässt und dann nicht beleidigt ist, dass man kein Dummy gemacht hat.

    Das mit dem Zuschauen habe ich früher auch gemacht. Hatte auch eine tolle Hundeschule, wo das super gut möglich war.

    Tatsächlich hatte ich es neulich erst mit einer befreundeten Trainerin davon, dass das eigentlich ein ideales Zusatzangebot wäre von Hundeschulen - anzubieten, dass jemand mit so einem Hibbel bei einer gut eingespielten, ruhigen Familienhundegruppe oder so mit auf den Platz darf, mit Abstand etc., und an diesen Sachen selbständig arbeitet. Vorab ein Beratungs-/Kennenlerngespräch und dann grösstenteils selber dran arbeiten, aber die Trainerin hat auch nebenbei ein Auge drauf und kann vielleicht auch mal Tipps geben.

  • Anne .... die Trainerin ist eben nicht reine Dummytrainerin, ihr Steckenpferd sind vorallem verhaltensoriginelle Hunde, das hilft :D.

    Das wäre auf jeden Fall ein Angebot, das sich lohnt. Gerade heutzutage mit diesen vielen Reizen und wenig Toleranz ist es einfach immens wichtig, dass die Hunde auch die Chance haben, das zu lernen. Ich bin jedenfalls sehr froh, dass ich die Chance hatte mit Yorik genau an diesen Themen zu arbeiten und dabei begleitet zu sein. Früher wäre sicher besser gewesen .... aber es ist nie zu spät ;)

  • Bei uns haben wir einen Sportplatz für verschiedene Sportarten. Ein Teil davon ist für die Hunde vorgesehen. Als wir dort kommen - hört man schon von weit bellen. Früher war Elia total ausser sich und hörte nicht mehr auf zu bellen. Wir haben so gemacht, dass wir ruhig aus dem Auto gestiegen sind und wir sind alleine ohne sie auf dem Platz gegangen - Vom Auto her konnte sie uns sehen. Erst als sie mit Bellen aufhörte haben wir sie abgeholt. Wenn sie wieder bellte, haben wir sie in aller Ruhe wieder im Auto zurückgebracht und wieder mit dem Zirkus begonnen. Sie war alt sehr beleidigt - hörte aber mit bellen auf!

  • ich war ja noch nicht so lange her in der Welpenschule, nun immerhin schon meine 4. Ich staune, wie die Leute von Welpi an weg ihre Hunde geradezu auffordern den Hupla mit "ich tue wie Sau" verbinden lassen. "ja lueg mal die viele Hundis, ja chasch grad go hoi säge, nei jetzt tüemer no warte, chumm jetzt da ane, wotsch jetzt du ruhig siii" und dabei vor lauter eigener Nervosität und Anspannung selbst fast losbellen...

    Ok, mit Windis hat man es einfach, die schrauben nun mal nicht wegen einer Hundeschule, nicht mal ein Hundefan wie Kalani. Trotzdem wundere ich mich, dass man nicht merkt, je mehr trara desto mehr schraubt der Hund. Wohl aus demselben Grund hatte ich noch nie einen Hund, der die Türglocke meldete. Es passiert einfach nichts wenn es klingelt und es passiert erstmal auch nichts wenn man auf den Hupla geht. Wir kommen extra zu früh und dann harren wir einfach ruhig sitzen der Dinge ab die da kommen. Aktuell haben wir einen Schreihals von Lagotto. Ich kenne die Rasse eigentlich entspannt, aber der benimmt sich wie ein Berserker. Und wenn ich das Gespann so anschaue wundert mich das auch nicht so gross.

    Ich begegne allem was in unserem Alltag so passiert grundsätzlich mit grosser Langweile. Hilft hier enorm.

    Gestern traf Kalani eine Hündin die ein paar Monate älter ist als er. Die gibt richtig Vollgas, hat glaube Husky mit drin. Sie springt an ihm hoch, sie wetzt davon, schlägt Haken... kurz, sie macht das Privathasi für ihn. Und bei ihr gerät selbst mein super entspannter Junghund schon mal in sowas wie Jagdmodus. Natürlich tut er ihr nichts, aber vor lauter Eifer warf er sie gestern übern Haufen und einmal hielt er sie fast an den Ohren fest. Die Hündin hatte damit kein Problem aber sie wär wohl über ihre Kräfte gegangen und er schien sich auch nicht mehr ganz zu spüren. Also Abbruch, Ende, aus. Ich seh viel zu oft wie Leute sich freuen, dass sich ihre Hunde mal "müde spielen". Das Gegenteil ist der Fall. EIne gute Welpengruppe erkennt sowas schon bei den 10wöchigen übrigens.

    herzliche grüsse conny und kalani mit nastassja, jendayi und dawn im herzen

  • Dieses Training in der Hundeschule in Jegenstorf wäre bestimmt ideal für uns oder einfach für allgeimein Hundehalter mit ungeduldigen Hunden:). Nur, dass dies HuSchu mehr als 10mal teurer ist als die jetzige. Wird also wahrscheinlich nichts;)Habe gerade gesehen, dass man per Link nicht auf en gewünschten Kurs kommt. Müsst also noch auf den Kurs "Bewusstes Führen" klicken!

    https://www.hundeschule-jegenstorf.ch/angebote/index.html

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    Ich finde solche Kurse ja immer recht interessant, um mal reinzuschnuppern und vielleicht auch das eine oder andere mitzunehmen, aber oftmals sind mir die Methoden zu stur und die Trainer zu überzeugt, dass das der eine richtige Umgang ist. Bei Hibbelhunden liegt meiner Meinung nach der Schlüssel im Alltag, dass man da eine gewisse Ruhe reinbringt, Stresslevel tief hält und evtl. auch Grenzen akzeptiert, was mit dem Hund halt vielleicht nicht möglich ist und auch nicht möglich sein muss.

    Ganz oft sehe ich eher, dass die Menschen beim Hund Stress viel zu spät erkennen und dann das Gefühl haben, er sei halt "schwierig" oder "hibbelig" oder "unkonzentriert". Ganz oft liegt es aber nicht am Hund oder an der "Führung", sondern ganz einfach an den Aufgaben, den Umgebungsreizen und dem, was/wie man etwas vom Hund verlangt.

    • Offizieller Beitrag

    Ich geh total mit dir Konform Anne, oft wird ja dann auch geraten den Hund enger zu führen.

    Da sein Problem aber oft in seiner Umwelt liegt, bringt das oft nur mehr Frust auf beiden Seiten. Weil der Hund eben gar nicht anders kann (selbst wenn er will) und man eine implodierende Bombe hat.

    Ich versuche inzwischen meinen Hunden beizubringen mit ihrer Umwelt klar zu kommen - ganz von selbst ohne meine direkte Führung und Management.

    Ich bring ihnen bei, Dinge ruhig anzugucken und ruhig wegzucken, das man irgendwo stehen kann ohne Frust usw..

    Inzwischen machen wir gute Fortschritte, weil sie dadurch weniger stresst, frustet oder aufregt sind.

  • Also wir konnten ja jetzt wegen dem OPs lange nicht mehr ins training. Aber sie macht wirklich fortschritte. Wir parkieren halt immer weiter weg und laufen danach zum Platz und dazu kriegt sie für jede Stille Minute (können die Pausen langsam steigern) ein Leckerli. Wird gebelt wird sofort unterbrochen und wir beginnen erst wieder mit dem training, wenn sie schweigt:)

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  • Und ja, dazu machi ich mit ihr alles nun ganz langsam und konzentriert. Da sie unser erster Hund ist, wussten wir halt von Anfang an noch nicht so genau wie vorgehen. So war im Agi schon recht schnell alles auf Tempo, wo dann die kläfferei anfing. Da trägt aber auch die Leiterin mitschuld, da sie dies ja so wollte:SMittlerweile habe ich aber dank Anne und Pacey gelernt, dass ein langsamer konzentrierter ablauf seehr wichtig ist. Dies mache ich nun auch beim Nadac so und es ist wirklich toll. Sie ist so konzentriert und ruhig bei der Sache! Ich habe ihr dafür auch beigebraht, dass sie immer meiner lehren Hand folgen soll und es dann erst ein Leckerli gibt. Vorher wurde sie ja einfach mit Leckerlis gelockt;)Ich bin so dankbar dafür, dass wir nun so viel entspannter zusammen trainieren können. So macht das Training uns allen viel mehr Spass!<3Und dies habe ich alles nur euch zu verdanken, ansonsten wären wir immernoch im alten Spiel!:thankyou::klatschen:

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    • Offizieller Beitrag

    Freut mich, dass es so gut klappt bei euch, sehr schön! Lange eingefahrene Verhaltensweisen (grad, wenn sie selbstbelohnend sind) brauchen dann auch einen langen Atem, um sie wieder abzutrainieren. Super, dass ihr so dabei bleibt und eure "neue" Schiene fährt.

    So war im Agi schon recht schnell alles auf Tempo, wo dann die kläfferei anfing. Da trägt aber auch die Leiterin mitschuld, da sie dies ja so wollte:S

    Das ist leider wirklich so, viele Agi-Trainer machen immer noch von Anfang auf Tempo und bauen zuviel Druck auf, und meinen dann, das Kläffen gehöre halt dazu, der Hund zeige damit seine Freude. Und auch im Nadac sieht man das jetzt immer mehr.. Schön, dass dus jetzt anders machst! :thumbup:

    • Offizieller Beitrag

    Ah, falsch ausgedrückt, meinte nicht das Kläffen, sondern die Tempomache. Mit dem Reglement habe ich mich überhaupt nicht auseinandergesetzt, das weiss ich grad nicht - fänds aber gut, wenn kläffen bestraft wird!

  • Also beim Nadac fangen wir ja nun wirklich meega langsam und konzentriert an. Bisher hat soe so auch noch nie gebellt! Da war ich aber bisher noch nie im training. Ich habe aber mit der trainerin abgesprochen, dass ich das erste mal im August einmal ohne Hund zuschauen kommen darf. Dies aus dem Grund, da ich mich vergewissern will, dass sie dort wirklich ohne die Kläfferei trainieren. Ansonsten wäre nömlich die ganze Arbeit und mühe, welche ich mir dafüe gemacht habe für nichts gewesen:pfeifen:

    Das ist leider wirklich so, viele Agi-Trainer machen immer noch von Anfang auf Tempo und bauen zuviel Druck auf, und meinen dann, das Kläffen gehöre halt dazu, der Hund zeige damit seine Freude. Und auch im Nadac sieht man das jetzt immer mehr.. Schön, dass dus jetzt anders machst! :thumbup:

    War bei unserer eben auch so. Ich hörte sehr viel, die bellt nur aus Freude. Dabei bellte sie aus pberforderung und wahrscheinlich auch stress:sad:Erst als sie Anfing schon zu bellen wenn wir dort ankamen hat schon nur meine Mutter das ganze hinterfragt und mich damit angesteckt. Das hat uns sozusagen arbeit für nichts gebracht, schliesslich hat sie vorher ja nie gebellt! Aber ja, ändern kann ichs jetzt auch nicht mehr, was geschehen ist ist geschehen. Wir bleiben aber dran und sind auf einem guten weg:smile:

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