Vom Rüden zum Deckrüden

    • Offizieller Beitrag

    Also bei den Nordischen habe ich oft gesehen, dass die Rüden ein paar Tage zu der Hündin gingen, nicht ungekehrt 🤷🏼‍♀️

    Also bei der DD ist es so das Hündin zum Rüden geht

    Das wäre auf jedenfall eine spannende Laufbahn mal schauen obs klappt und Interesse auch in 2 Jahren noch besteht :)

    Ich denk, das ist nicht unbedingt Rasse-abhängig sondern halt auch Umstände- und Aufwand-abhängig :noidea: Ich hab sowohl bei Aussies wie bei Labis schon von beidem gehört. Bei denen, wo der Rüde zu Besuch kam, war es aber keine weite Strecke (so 45 Minuten Fahrt), während ja viele Züchter mit ihren Hündinnen auch mal weite Strecken auf sich nehmen (richtigerweise!), um decken zu gehen.. dass da jetzt nicht unbedingt der Rüde zur Hündin fährt, kann ich jetzt noch nachvollziehen, schliesslich sinds ja die Hündinnen-Besis, die was vom Rüden wollen, nicht umgekehrt.. ausser die Deckrüden-Besis verbinden das dann z.B. gleich mit Urlaub oder so.

  • Bei uns ist es ganz üblich, dass man mit Hündin zum Rüden geht. :nicken:

    Man bleibt aber immer bei der Hündin, auch wenns paar Tage geht, man lässt sie nie alleine zurück. :nönö: Man trennt sich auch nach paar Stunden wieder, also schläft im Hotel oder so, damit beide Hunde ihre Ruhe haben und wieder Abstand gewinnen, sofern sie nicht ganz bereit sind. :nicken:

    Wir/meine Eltern nahmen erst 1x ein Rüde für 3-4 Tage zu uns ins Ferienhaus, aber nur auf ,,anraten/drängen,, vom Rüdenbesitzer, da sie fest der Meinung waren, dass er nur deckt wenn sie nicht anwesend sind, da sie ihn als Jungrüde gekickt haben wenn er auf eine Hündin aufstieg :bad:(auch so Sachen muss man sich halt frühzeitig überlegen ob man evtl. mal ein Deckrüden haben will:pfeifen:). Aber selbst in den Stehtage, ging er nicht hoch, da er zu sehr Angst hatte aufzusteigen:noidea:. Somit war halt dann die Läufigkeit durch, der Rüde hat unseres Wissens nie eine Hündin gedeckt:nönö:.


    Anne

    Schlussendlich hat man fast mehr vom Ganzen als Deckrüdenbesitzer, rein Aufwand / Finanzen her. :zwinker:

    Als Rüdenbesitzer musst du nur gerade anwesend sein, Türe öffnen, Rüde erledigt sein Ding was oft sehr schnell geht, Hündin geht wieder und man kriegt das Geld:noidea:. Hat bis auf die Gesundheitstest/Ankörung keine Kosten (bei meiner Rasse jedenfalls nicht, er braucht ja kein Zwinger usw. usw.).

    Meine Rechnung vom Pyri-Wurf als Hündinnenbesitzer kennst du ja:zwinker: 5er-Wurf = eine glatte Nullrunde in finanzieller Sicht (ohne persönlichen Aufwand / Lohnausfall eingerechnet)

  • Vom Aufwand/Ertrag her ja, da hat man als Rüdenbesitzer mehr davon als als Züchter. Allerdings heisst eine Ankörung noch lange nicht, dass der Rüde dann auch decken kann. Klar kann man versuchen, ihn etwas zu vermarkten und sich halt in der Szene bemerkbar zu machen. Aber ich kenne diverse Tollerrüden, die zwar die Zuchtzulassung haben, aber ihr Leben lang nie gedeckt haben. Ein bisschen was muss man schon tun dafür. Zudem würde ich als "nur" Rüdenbesitzerin und nicht Züchterin wirklich nur einen Rüden ankören mit perfekten Gesundheitsdaten und/oder einer sehr erlesenen und wenig vertretenen Linie, ansonsten man wohl sehr geringe Chancen hat auf Deckeinsätze. Also ich rede natürlich immer von der Tollerszene, die andern kenne ich nicht.

    Es ist schon sinnvoll, sich etwas mit Zucht, Linien und Genetik zu beschäftigen, damit man auch einfach etwas mitreden kann und sich und seinen Rüden so auch ins Gespräch bringt.

    Die Reiserei ist bei uns auch so, dass die Hündin zum Rüden kommt. Aber das sind natürlich auch immer Absprachen. Beim jetzigen Wurf kam einmal die Hündin zu mir und einmal bin ich zu ihr gefahren. Kommt halt auch immer ein wenig aufs Verhältnis zum Züchter an ....

  • Claudia, was ich in der Schweiz im Gegensatz zum z. B Deutschen Retriever Club schade finde dass der Wesens- und Anlagezest nur für die Zuchtzulassung gemacht werden kann.

    Man hätte so über den ganzen, oder mehr als wie meist nur einen Hund eines Wurfes den Test.

    Würde ich pers. begrüssen, auch wenn es nur eine Momentaufnahme ist.

  • Larson .... Ja sowas würde ich auch begrüssen, ausserhalb der Zuchtzulassung. Nur, was meinst du, wieviele würden den Wesenstest tatsächlich machen? Ich glaube, da sind die Deutschen einfach anders ein- und aufgestellt in dieser Beziehung. In DE arbeiten auch viel viel mehr jagdlich mit den Retrievern, da gibts die Dummy A Prüfung etc. pp. .... Ich würde das auch begrüssen.

  • Claudia, für mich käme die Frage auf, wenn aus bestimmten Zuchten/Linien nur wenige den Wesens- und Anlagetest gemacht hätten wieso das so ist? Wäre doch auch für die Züchter ein Anhaltspunkt? Auch die Käufer dazu zu animieren diesen mit ihren Hunden zu machen. Den Standard nicht nur optisch zu "pflegen" auch die rassetypischen Eigenschaften klaffen sonst immer mehr auseinander wie ich den Eindruck habe.

    Beim DRC kann man den Wesenstest unterdessen umgehen mit einer jagdl./oder Dummyprüfung wenn ich richtig informiert bin. Das ist wie ich finde eine ungünstige Entwicklung...

    • Offizieller Beitrag

    Hab da gerade nachgelesen und dem scheint es wirklich so, dass eine jagdliche Prüfung abgelegt werden kann statt Wesenstest.

    Das finde ich definitiv auch bedenklich für die Entwicklung einer Rasse. Wäre es statt Formwert, würde ich es eher verstehen, gerade bei den Retriever wo die optik so auseinander geht. Aber das Wesen sollte doch bei allen Typen stabil sein!

  • Magi , Ja das ist in DE leider noch nicht lange so geändert worden. Wenn man schon soweit ist in der Zuchtzulassung, sollte doch auch noch der Wesenstest gemacht werden können. Den Tag und die paar Euro dafür "opfern" müssen...

    Den Formwert kann man in der Schweiz z.B. über ein Working test zwei Mal "sg" oder ein "v" in der Novice kompensieren. Aber den Wesenstest machen alle den gleichen. Ohne keine Zuchtzulassung.

  • Oi, das wusste ich nicht, hab mich aber mit der deutschen Zuchtzulassung natürlich auch noch nie auseinander gesetzt. Das finde ich defintiv falsch, dass man da über Workingtests zur ZL kommen kann. Allerdings gibts das z.B. bei der Pferdezucht schon lange, dass ein Hengst statt über die Hengstleistungsprüfung über seine Sportresultate in die Zucht gehen kann .... finds definitiv falsch und es ist wahnsinnig einseitig.

    Yorik hat seinen Formwert auch über Ausstellungen gemacht, d.h. ich hab den einfach angemeldet, weil er 2x sg und 1x v hatte bei unterschiedlichen Richtern. Er hätte auch beim Formwert während des Körtages bestanden, aber so stand ich auf der sicheren Seite. Da er eher ein feiner Rüde ist und das je nach Richter nach hinten losgehen kann, wollte ich nicht risikieren, dass dann ausgerechnet beim Wesenstest ein Richter da steht, der ihm womöglich "nur" ein gut gäbe .... er ist vollkommen korrekt im Körperbau und seinen Winkelungen etc., aber halt eher drahtig-sportlich und nicht tief-stämmig 8).

  • er ist vollkommen korrekt im Körperbau und seinen Winkelungen etc., aber halt eher drahtig-sportlich und nicht tief-stämmig 8).

    Und darum sau-hübsch! :super::zwinker:

    And when the time comes, remember that dogs never die. They are sleeping in your heart.

    • Offizieller Beitrag

    Hmmm, ich finde es nicht so verkehrt, dass bei einer Arbeitsrasse der Formwert über Prüfungen kompensiert werden kann.. :/ Aber ich bin ja nicht so drin in der ganzen Thematik, vielleicht mache ich auch einen Denkfehler, den ihr mir korrigieren könnt?

    Beim Toller ist es ja nicht so extrem, aber beim Labi mit den absolut extremen "Schönheitslinien" versus "Arbeitslinien" finde ich das schon nicht falsch. Je nach Richter hat ein AL-Labi einfach keine Chance, den Formwert zu bestehen, obwohl er eigentlich absolut korrekt wäre. Und das würde dann heissen, dass der Labi halt immer mehr in diese Richtung kippt. Und der Formwert ist ja dann genau so einseitig wie der Working Test.

    Ich denke, es kommt halt auf das Zuchtziel an (was ja sowieso eigentlich das einzige ist, was "Zucht" definiert). Wenn das Zuchtziel ist, Arbeitshunde zu kriegen, dann ist ein Working Test sicher aussagekräfter. Ist das Zuchtziel, "schöne" Hunde zu kriegen (was ja bekanntlich im Auge des Betrachters liegt, wenn ich mir die extremen Schönheitslinien-Labis und -Aussies so anschaue frage ich mich ja schon etwas...), ist halt die Ausstellung aussagekräftiger.

    Wesenstest gehört eh dazu und ein sicheres Wesen sollte oberste Priorität haben in der Zucht, egal welche Rasse. Ich würde es auch begrüssen, wenn man den Wesenstest auch "einfach so" machen könnte.

    Der "Formwert" sollte ja eigentlich objektiv nach Standard beurteilt werden, aber ich finde nicht, dass er das wird (je nach Richter). Die Richter legen den Standard halt sehr subjektiv aus und beurteilen danach, soweit ich das mitkriege..

    • Offizieller Beitrag

    Aaaah, hab jetzt grad beim genauer Lesen meinen Denkfehler gemerkt, respektive meinen Falsch-gelesen-Fehler ;) In D kann der Wesenstest über Arbeitsprüfungen kompensiert werden?! Das geht gar nicht, finde ich. Bestandener Wesenstest muss sein. Formwert finde ich i.O. über die Arbeitsleistung zu kompensieren, wie das ja in der CH möglich ist bei den Retrievern (soweit ich weiss), evtl. auch bei anderen Rassen.

  • Bei uns in der Schweiz wäre es nicht möglich das Verhalten über eine Arbeitsprüfung zu kompensieren.

    Hier ein Auszug aus dem Zuchtreglement der SKG:

    Die Rasseklubs sind verpflichtet, für alle zur Zucht vorgesehenen Hunde Zuchtzulassungsprüfungen durchzuführen. Diese bestehen aus einer Beurteilung des Verhaltens durch einen vom Rasseklub anerkannten Wesensrichter und optional aus einer Beurteilung des Exterieurs gemäss dem Rassestandard der FCI durch SKG-anerkannte Ausstellungsrichter (vorzugsweise durch zwei verschiedene Richter).

    Die Splittung einer Rasse in Arbeit und Schönheit finde ich jetzt gar nicht gut - eigentlich haben ja beide den gleichen Standard, frage mich ehrlich immer mal wieder wie das überhaupt so weit kommen konnte. Gerade beim Labi sind es schon eher zwei verschiedene Rassen, die haben ja sowas von nichts mehr miteinander zu tun.

  • Es wäre theoretisch möglich, dass der Hund in Deutschland die Prüfung ablegt, gezüchtet wird dann in der Schweiz? Ist das richtig?

    Eine Arbeitsprüfung sagt nichts oder zu wenig über das Wesen eines Hundes aus :nönö:

  • Gestern war ich ja den ganzen Tag am Wesenstest der Retriever in Frauenfeld, als OK-Mitglied für das Geschehen draussen verantwortlich sogar sehr nah dran an den Hunden und vorallem den Richtern. Es war zwar saustreng den ganzen Tag auf den Beinen und aktiv zu sein, aber sowas von spannend. Mal wirklich alle 30 Hunde im Wesenstest gesehen zu haben, da sieht man die Unterschiede. Die Richter waren super, haben sich auch mit mir ausgetauscht (natürlich nicht über Bewertungen oder so) und ich konnte viel mitnehmen.

    Auffällig ist, dass wieder vermehrt Arbeitslinien, vorallem natürlich bei den Golden und Labradoren, zu sehen sind und auch beim Formwert entsprechend fair und objektiv beurteilt wurden. Ich wage zu hoffen, dass es ein wenig weg geht von diesen absoluten und schweren Showhunden. Es hatte Labradore aus Showlinien, die mehr an Rottweiler erinnern, das darf einfach nicht sein. Auffällig ebenfalls, dass dort die jagdlichen Anlagen, die vorallem in der Nasenarbeit und im Beutetrieb zu sehen sein sollten, teils fast gänzlich abwesend waren. Der Retriever soll und ist immer noch ein Jagdhund und diese Anlagen soll er zeigen. Dem entgehen standen jedoch manche Vertreter aus Arbeitslinien, die wohl schon sehr weit gearbeitet werden und Mühe hatten, selbstständige Arbeit zu zeigen. Gerade bei der Nasenarbeit sollen die Hunde ja selbstständig den mit Fasanengeruch geimpften Dummy, der irgendwo im Gras oder Schilf liegt, anzeigen. Sie müssen ihn nicht mal holen, aber sie sollen eben "Nase" zeigen und ihn aufspüren. Manche sehr eng geführten Hunde lösten sich überhaupt nicht von ihren Führern und hatten keinen Plan, was von ihnen erwartet wird. Insofern zeigten sie dann ihre Anlagen kaum bis gar nicht, obwohl sie mit Sicherheit vorhanden sind. Schade ....

    Ach und am Rande: infolge Corona durften ja keine Begleitpersonen mitkommen, was uns sehr viel weniger Publikumsverkehr beschert hat. Es war herrlich ruhig und wir hatten viel Raum .... also für den Wesenstest wars cool, fand ich ... ;).

  • Claudia, ich wäre gestern auch gern als Zuschauer gekommen. Meine Züchterin war mit ihrer jungen AL Hündin auch dabei. Hat den Wesens- wie auch Formwert bestanden. Den Formwert hätte sie nicht mehr machen müssen da sie bereits entsprechende Prüfung hat.

    Zum sich vom HH lösen hatte damals Larson für die Dummysuche auch erst Mühe. Es darf weder ein Hör- noch Handzeichen vom HH kommen was für schon gearbeitet Hunde nicht nachvollziehbar ist 🙂.

    Der Formwert ist z. B. Für einen Showie mit 1 1/2 Jahren keine Sache 😀Bei der AL wird wohl tendenziell gewartet bis der Hund körperlich fertg, erwachsen ist.

    Es hat sich so ergeben dass ich mit Larson erst mit 3 Jahren zur Zuchzulassung ging. War nicht mein Plan. Er bekam beim Formwert ein "sg" was fair war und auch keine Auflage zur Folge gehabt hätte.

    • Offizieller Beitrag

    Danke Claudia für den spannenden Bericht! Ich fänds mega toll, wenn sich das wirklich bestätigt, was sich da anscheinend abgezeichnet hat, also dass es vom extremen "Bulli"-Showlabi wieder zu einem moderaten, sportlichen Hund geht. Die "Porsche"-Version muss von mir aus nicht der Standard werden (aber in diesem trotzdem auch fair bewertet werden), aber ein gutes Mittelmass wäre echt schön (nicht nur beim Labi - gilt z.B. für den Aussie genauso).

    Wie hast du die Toller so erlebt, vom Wesen her, im Wesenstest?

    Und so im Direktvergleich, findest du, dass sich die Toller merklich von den anderen Retrieverrassen unterscheiden, oder sind sowieso alle 6 recht unterschiedlich im Vergleich?

    Findet eigentlich der Toller-Arbeitstag in Aarau am Sonntag statt und darf man da als Zuschauer reingüxeln?

    Ich glaub wir müssen einen Retriever-Thread aufmachen :D

  • Luna ist kein reinrassiger Labi. Sie ist ca. 52 cm hoch und recht zierlich und schlank. Ein AL Labi sieht von der Form her sehr ähnlich aus.

    Mir gefallen die sportlichen Retriever viel besser, als die bulligen.

    Danke für den Bericht, Claudia