Schussfestigkeit trainieren

    • Offizieller Beitrag

    Eine der schwierigsten Einschränkungen mit Mairin war ihre Schussängstlichkeit.

    Sie kam noch nicht schussängstlich zu mir - die Züchterin legt mega wert auf 1. charakterfeste und sichere Eltern, und prägt 2. Geräusch-CDs von klein auf in vernünftigem Rahmen.

    Ich kann 2 Situationen festmachen (eine involvierte eine Raben-Vertreib-Anlage bei einem stressigen Agi-Platz, eine platzende Ballons an einem Familienfest), die die Schussängstlichkeit wohl ausgelöst haben, da war ich einfach blöd, blöd, blöd und hätte schneller reagieren müssen.

    Wie auch immer - bei einem nächsten Hund möchte ich wenn möglich an der Schussfestigkeit etwas arbeiten. Ich werde auf jeden Fall mit aller Macht versuchen, blöde Situationen wie die mit Mairin zu vermeiden. Gleichzeitig frage ich mich, ob ich aktiv etwas FÜR die Schussfestigkeit machen kann.

    Was denkt ihr? Kann man das "trainieren"? Wie habt ihr das evtl. gemacht bei euren Hunden? Habt ihr da Tipps? Oder waren die einfach schon immer schussfest und es war nie ein Thema?

  • Meine Windhunde haben Nerven wie Drahtseile, nicht schussfest zu sein kommt da grundsätzlich selten vor. Meine waren es dann auch alle von Anfang an (keine der Züchter hat dafür irgendwas getan). Jendayi ist es auch jetzt noch mit fast 12. Nastassja begann im Alter Angst vor Gewitter und Feuerwerk zu entwickeln, nicht aber zb. vor Schüssen. Wir konnten nach wie vor neben dem Schiessstand in Wil durchlatschen ohne, dass sie auch nur mit der Wimper gezuckt hätte. Kalani reagiert null, geht im grössten Gewitter in den Garten.

    Mein nervöser Belgier wuchs fast neben dem Schiesstand auf, hatte damit dann auch zeitlebens kein Problem. Gewitter und Feuerwerk-Horror ab dem 2. Sommer (er wurde im März geboren). Es gab keinen sichtbaren Auslöser.

    Meine Meinung: trainieren kann man das nur sehr bedingt. Schussfestigkeit vielleicht noch am ehesten aber Gewitter und Feuerwerk sind einfach eine andere Baustelle und ich glaube nicht, dass man es verhindern kann, wohl aber verstärken. Ich bleibe einfach gelassen, das hilft meiner Meinung nach am meisten. Grossen Aktionismus zu entwickeln um etwas zu erreichen find ich eher kontraproduktiv. Als Nastassja im Alter diese Angst entwickelt hat, machte ich es auch. Je ruhiger ich blieb, desto besser für sie. War ich von ihrem Getue anfangs genervt. war das nur noch schlimmer für sie. Am 32.12. und am 1.8. bekam sie Medikamente. Gewitter - da musste sie halt einfach durch.

    herzliche grüsse conny und kalani mit nastassja, jendayi und dawn im herzen

    • Offizieller Beitrag

    Hab da eine etwas andere Meinung.
    Bei Zelda habe ich aktiv etwas für die Schussfestigkeit getan und das in vielen Bereichen und bin mir sicher, das half und hilft ihr. Habe es aber auch schon ruiniert mit einer Fehlverknüpfung und musste es wieder auffrischen. Die Schussfestigkeit hat sich auch auf Feuerwerk und andere lauten Geräusche positiv ausgewirkt.

    Mit Zelda habe ich aktiv Lärm gesucht und an diesen Orten den Lärm positiv verknüpft mit Fell, nie mit Futter. Gezergelt, apportieren, wirklich gepuscht und spass gehabt. Das selbe machte ich mit Marvel und hatte nun einen Hund der mit mir zusammen Feuerwerk schaute.

    Beide sind vom Typ nicht selbstbewusst und unsicher. Würde ich nichts tun, wären 100% beide ängstlich.

    Bei ihnen sind aber auch gewisse untergründe, Höhen und vieles mehr geübt und aufgebaut und nicht "einfach so gegeben"

  • Wenn früher HH berichteten, sie würden über den 1. August wegfahren, schüttelte ich nur verwundert den Kopf und meinte, das wäre doch Trainingssache.

    Leider gehöre ich nun auch zu diesen HH. Selbst Luna, die kaum zu erschüttern ist, hat Angst vor Feuerwerk. Schiesssicher ist sie je nachdem.

    Ich glaube kaum, dass ich Honey jemals so weit bringe, dass sie sich nicht vor solchen Geräuschen fürchtet :(

    Lese gespannt hier mit.

  • Milly ist bei Feuerwerk zwar unsicher, wenn man sie aufs Sofa holt und sie kontaktliegen darf, geht es aber zum Glück ganz gut. Nur das Spazieren wird in dieser Zeit zum Spiessrutenlauf. Wenn es kurz nicht knallt sofort raus und möglichst schnell wieder zurück ins Haus. Draussen findet sie das Geknalle viel schlimmer und wird geradezu panisch.

    Hier ein Link bezüglich Training: https://teamschuleblog.wordpress.com/2020/11/27/des…_7jv_Mq7UG48JyY

    Trifft meiner Meinung nach ziemlich zu. Mit Milly üben wir schon länger drinnen mit dem Fallenlassen von Gegenständen. Sie zuckt nämlich da schon zusammen, zwar nur kurz und dann ist wieder gut, aber denke da muss man wirklich langsam und vorsichtig vorgehen.

    • Offizieller Beitrag

    Oh schön, ein Artikel von Moni :) Ich find sie ja super, verfolge aber ihren Blog nicht wirklich muss ich zugeben. Merci dafür, auf jeden Fall interessant und bereichernd!

  • Schussfestigkeit kann man sehr wohl trainieren, vorausgesetzt es wird von anfang an gemacht. Regelmässig eine Schreckschusspistole (9mm) einsetzen.
    Das hat aber nichts mit Feuerwerk zu tun.

  • So unsicher Jimmy in vielen Bereichen ist, jegliche Knallerei lässt ihn kalt. Feuerwerk, Gewitter, platzende Ballone oder Gewehr- und Pistolenschüsse. Das hat er mitgebracht, wurde nie trainiert. Einmal, unsere Kinder hatten für eine Geburtstagsfeier unzählige Ballone aufgeblasen, kam Jimmy auf die Idee, mit diesen Ballonen spielen zu wollen. Erst schubste er sie nur rum, dann hat er angefangen rein zu beissen und brachte so ein paar Ballone zum Platzen. Da hatte ich kurz die Befürchtung, er könnte das negativ verknüpfen, ist aber nicht passiert.

  • A propos Schussfestigkeit trainineren: mein Sohn hat früher, als Luna noch jung war, ab und zu mit dem Luftgewehr geschossen. Das macht ja kaum Lärm. Luna zitterte jeweils furchtbar und kam immer zu uns. Honey hatten wir da noch nicht oder sie verzog sich nach oben. Luna fürchtete sich auch als Welpe vor Gewitter.

    Schussfestigkeit wäre mir nicht so wichtig. Dafür Feuerwerk.

  • Elia war und ist total unempfindlich was Lärm betrifft. Nur bei Guggenmusik trat sie mal in Panik. Ich glaube, dass die Züchterin da auch geschaut hat und die Zucht war auch nah von einem kleinen Flugplatz. Da gab auch ziemlich Lärm.

    Ein gutes Training wäre auch bei einem Schützenhaus und zwar am Anfang nur bei Pistolen-Schiessen. Bei uns in der Region hat es genug solche Schiessstände.

  • Lady war ein Nervenbündel und hatte einfach vor allem und jedem Angst als sie zu uns kam ;(

    Gegen ihre Angst vor Lärm habe ich zu Hause Luftballons zur Hälfte aufgeblasen und einfach im Zimmer herumliegen lassen. Klar, dass so ein Welpe damit spielen will und klar, dass so einer dann mal platzt und das ein wenig (da nur halb aufgeblasen) knallt. Beim ersten Knall erschrak Lady, aber sah, dass ich lachte und mit einem anderen Ballon weiter spielte und kam dann rasch wieder an und wollte auch mitspielen... in den ersten Wochen knallte es halt immer wieder mal, aber sie lernte rasch, dass einfach nur das tolle Spielzeug kaputt ging und sonst nichts passierte. Ich hab auch nie reagiert, höchstens gelacht.

    Wir sind auch regelmässig beim Schiessstand hier laufen gegangen, wenn geschossen wurde. Extra und bewusst. Da wir das oft taten, wurde es für Lady normal den Schiesslärm zu hören. Wir sind auch nie darauf eingegangen, sondern haben getan, als wäre das normal, was es ja auch ist.

    Auch zu Hause habe ich oft Situationen herausgefordert, z.B. Dinge gestapelt, bei denen klar war, dass sie rappelnd herunterfallen, wenn Welpi dagegen stösst usw. Kurzum, ich habe Lady nicht nonstop mit Lärm konfrontiert, sondern dosiert, aber eben doch immer wieder und zwar über einen längeren Zeitraum.

    Sie ist heute noch schussfest. Auch sind wir schon in Gewitter geraten, dass es geblitzt und gedonnert hat und dabei war der Donner dermassen laut und stark, dass man die Fibration richtig spürte und wir schon dachten, jetzt kommen bald Stücke vom Himmel runter 8| Lady blieb kurz stehen, machte Blickkontakt, sah, dass wir weiterlaufen und drehte sich um lief auch völlig ruhig und entspannt weiter. Das ist auch heute noch so.

    Geändert hat sich bei ihr ganz langsam ab 8 Jahren die Verträglichkeit mit Feuerwerk und Blasmusik, Guggemusik usw. Bis zu diesem Alter war ihr alles egal. Dann ganz plötzlich reagierte sie das erste Mal an Silvester aufs Feuerwerk und zwar auf die farbigen Lichter am Himmel, die stressten sie! Wir haben die Läden geschlossen, aber offensichtlich zu spät, sie hat ab da immer die Böller mit den farbigen Lichtern verknüpft und ist nun jedes Jahr ein wenig mehr gestresst. Es ist zum Glück nicht extrem, aber sie ist unruhig.

    Wirklich stark gestresst, wo sie nur noch flüchten will, ist sie bei Blasmusik, Guggemusik, Pfeifen und Trommeln etc. Das findet sie im Freien ganz schrecklich und zum Fürchten oder es tut ihr in den Ohren weh, sie will einfach nur weg. Aber das kann ich nicht üben mit ihr.

  • Ich habs mit Yorik gar nicht trainiert, seine ersten Schüsse (abgesehen vom nahen Schiessstand, die er einfach so mitbekam) erlebte er am Wesenstest. Im Formwertring hat er kurz gezuckt und sich umgeschaut, später im Spielverhalten sowie beim Dummy hat er den Schuss offenbar gleich positiv verknüpft und seither sucht er bei einem einzelnen Schuss den Dummy .... :D - Bingo! War vielleicht etwas blauäugig, wenn ich mir heute anschaue, wie für den Anlagen- und Wesenstest geübt wird, aber eigentlich wäre ja eben genau die Prüfung der natürlichen Anlagen das Thema.

    Als ich im Sommer im Dummytraining war, haben wir am letzten Tag mit Schuss trainiert und er war voll parat, sobald er den ersten Schuss hörte.

    Das wäre auch mein Ansatz für ein gezieltes Schusstraining. Etwas worauf der Hund wirklich scharf ist, also bei uns natürlich Dummyarbeit und den Schuss da einbauen. Das kann man gut in der Nähe eines Schiessstandes üben z.B. ....

    Schlussendlich aber kann natürlich immer irgendwas schief gehen und eine Fehlverknüpfung entstehen. Doofe Situationen oder Verknüpfungen sind nicht immer vermeidbar.