Zuhause ruhe finden

  • Hallo zusammen, mein 8 Monatiger American Bulldog namens Rufus kommt zuhause nie richtig zur Ruhe. Er steht sofort auf sobald sich etwas bewegt... Ich muss ihn immer anleinen das er sich beruhig und mal entspannen tut... Ich wollte ihm jetzt einen eigenen Bereich machen 5 Meter mit 2 Meter und den Eingang mit einem Trenngitter versperren das mein Sohn und auch er zusammen mal keinen Kontakt haben damit er in Ruhe paar Stunden schlafen kann... Ich habe jedoch angst das er sich dann irgendwie ausgegrenzt fühlt oder so... hat da jemand schon Erfahrung? Er schläft wirklich sehr wenig und ist auch gleich wach und will sofort spielen und toben...

  • Je eher der Hund lernt dass er nicht permanent zugriff auf seine Menschen hat sondern dass es ganz normal ist das man mal getrennt ist desto eher kommt er auch zur Ruhe.

    Mein Welpe hat n abgetrennten Bereich.


    Grüsse Nathalie mit

    Tarek, Tervueren, 12.11.2014

    Unique, Malinois, 18.05.2018

    Amaruq, Malinois, 15. 05. 2021
    Und Whyona im Herzen 20.06.2002 - 03.04.2017

    • Offizieller Beitrag

    Hi!

    Super, merci für das eigene Thema :)

    Ich finde das sogar eine sehr gute Idee. Wie schon in deinem Vorstellungsthread geschrieben, musste ich River anfangs auch immer mal wieder anbinden und ignorieren, damit sie zur Ruhe kommt - teilweise auch jetzt noch, besonders nach sehr aufregenden Tagen (sie ist jetzt 6 Monate alt). Kommt er denn angeleint zur Ruhe? Oder wie verhält er sich da, und was macht ihr?

    Wichtig ist, dass du den Rückzugsort als solchen auch positiv belegst. Ich würde zum Beispiel am Anfang mal immer dort füttern und mich auch mal in Ruhe danebensetzen und einfach was Ruhiges machen (lesen, am Handy rumdrücken, meditieren...) und den Hund ignorieren (was natürlich je nachdem schwierig ist, wenn noch ein 2-jähriges Kind da ist, das Aufmerksamkeit fordert - aber zum Beispiel immer ein Ritual daraus machen, wenn der Kleine schläft?). Wenn er sich dann hinlegt auch mal ruhig loben (ausser, er springt dann sofort wieder auf - dann lieber einfach gar nichts sagen). Ausserdem schauen, dass er mehrere Untergründe zur Auswahl hat (hart liegen, weich liegen) und zum Beispiel was zum Kauen geben (was Fressbares oder auch eine Kauwurzel), kauen beruhigt.

    Und dann, was glaube ich Magi schon erwähnt hat, unbedingt dem Sohn beibringen, dass der Hund in Ruhe gelassen wird, wenn er ruht, und darauf ganz fest achten. Das heisst, auch kein ständiges Hinstarren oder Rumhampeln 3m von ihm weg, sondern der Hund wird komplett ignoriert. Insbesondere, wenn Rufus von selber in seinen Bereich geht, auch bei offenem Gitter, soll ihm niemand hinterher.

    Ausserdem hast du im Vorstellungsthread geschrieben, "nach mehreren Stunden Auslauf" - evtl. ist Rufus generell etwas überfordert und überstimuliert und kommt deshalb nicht recht zur Ruhe. Das mit "weit spazieren, damit er nachher müde ist" geht leider öfters auch nach hinten los. Und grade nach aufregenden Spaziergängen oder Tagen braucht zum Beispiel das Adrenalin bis zu 48 Stunden, bis es wieder runterkommt. Wenn dann immer weiter Action gemacht wird, ist das quasi Dauerstress. Also lieber etwas weniger Auslauf (auch für den Körper besser, grad bei einem eher gross und schwer gebauten Hund im Wachstum), dafür vielleicht auch mal ruhige Denk- und Schnüffelaufgaben, und viel, viel, viel Ruhezeit, in der der Hund einfach ignoriert wird. Also daheim auch nicht ständig ansprechen, kurz streicheln etc.

    Das mit dem Rückzug und auch mal nicht mittendrin beim Menschen zu sein hilft übrigens auch beim Alleinebleiben dann ;)

  • angeleint kommt er eher zur ruhe als frei.. jedoch sobald man vorbeiläuft oder irgendwas macht ist er sofort startklar und denkt es geht gleich los... ich habe irgendwie auch das Gefühl das wenn wir laufen gehen er noch aufgedrehter ist... da hast du recht denke ich mit dem weniger spazieren gehen... Was meinen Sohn angeht bin ich fleissig dran ihm beizubringen das Rufus auch seinen Schlaf braucht wie er selber auch...

    Ich hab mir nur Gedanken darüber gemacht, das er sich dann ausgrenzt fühlt oder so... aber ich werde das mal diese Woche so machen mit dem absperren und ihn mal sein Zeug dort platzieren das er sich dran gewöhnt...

    Und wenn er mal schläft dann auf dem harten Boden ohne nichts... obwohl er ein Bett, Decke und Kissen hat :D

  • Je eher der Hund lernt dass er nicht permanent zugriff auf seine Menschen hat sondern dass es ganz normal ist das man mal getrennt ist desto eher kommt er auch zur Ruhe.

    Mein Welpe hat n abgetrennten Bereich.


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    ja das werde ich auch so mal versuchen hoffe es hilft... und er endlich in ruhe schläft :D

  • Ich gebe zu, mir würde das arg widersehen meine Welpis irgendwo anzubinden, einzusperren etc. Meine Hunde dürfen frei im Haus und im Garten (mittels Hundetür jederzeit rein und raus) wie sie wollen und trotzdem sind alle tiefenentspannt.

    Die ersten paar Tage läuft Welpi klar immer mit, Verlustangst. Je mehr er/sie hier angekommen sind, desto eher kommen sie zur Ruhe.

    Ich bin der Meinung, es "verhebt" zuverlässiger wenn Hund von sich aus lernt Pause zu machen als wenn man ihn dazu nötigt. Aber ich habe auch keine Rassen die dazu neigen. Und bei mir ist es zu Hause ruhig, keine Kinder, bloss Katzen und seit Corona einen Mitbewohner im HO. Sie lernen, dass es nichts Spannendes gibt, weil es eben wirklich nichts Spannendes gibt. Ich spiele drinnen gar nicht, im Garten höchstens abends mal 5 bis 10 Minuten aber das kündige ich vorher an. Ansonsten helfe ich anfangs indem ich mich zb. für eine halbe Stunde ruhig an einem und demselben Ort befinde zb. indem ich die Wäsche falte oder am Computer was mache oder auf dem Sofa lese. Je unaufgeregter das Umfeld, desto einfacher für den Hund.

    Ich möchte ja dann, dass mein Hund überall zur Ruhe kommt, bei Freunden zu Hause, im Hotel, Ferienhaus... und da kann ich dann nicht immer so eine Einrichtung aufstellen. Aber das muss jeder selbst wissen. Bei einem selbständigen Sichtjäger wie meinen Rassen, finde ich es einfach doppelt kontraproduktiv. Drinnen will ich sie quasi von mir "fernhalten" aber draussen sollten sie sich dann an mir orientieren (statt am Wild, andern Hunden etc. pp).

    herzliche grüsse conny und kalani mit nastassja, jendayi und dawn im herzen

  • Herzlich willkommen im Forum:)

    Ich persönlich würde natürlich dazu raten, deinen Sohn zwischendurch mal anzuleinen, damit der Hund zur Ruhe kommt....oder dann halt so wie Magi rät:

    339-dde6e18af7c0abae5ed5e9d86c1b0ff1b1f03e32.jpg Zitat von Magi Wichtig ist sicher mal, dass dein Sohn lernt, den Hund darf man nicht wecken..

    ;)



    Liebe Grüsse Nicole

  • Ich bin der Meinung, es "verhebt" zuverlässiger wenn Hund von sich aus lernt Pause zu machen als wenn man ihn dazu nötigt.

    Es gibt leider Hunde, die durch Missverständnisse oder Unwissenheit von ihren Menschen (ich spreche jetzt nicht dich an arirs6 , sonder meine im Allgemeinen) zur "Hibbeligkeit" erzogen werden. Und diese benötigen meines Erachtens eine gewisse Hilfestellung um wieder ruhiger werden zu können. Deshalb finde ich den Begriff "nötigen" in diesem Zusammenhang irgendwie unglücklich gewählt:/.

    Solchen Hunden einen Rückzugsort zu schaffen, in dem sie wirklich ihre Ruhe finden können und nicht durch uns Menschen "belästigt" werden finde ich durchaus hilfreich. Das heisst nicht, dass man den Hund wegsperrt - er ist ja trotzdem mit dabei.

    In Bezug auf Rufus: Er ist 8 Monate alt und musste bereits schon umziehen. Ich glaube er hatte in seinem jungen Leben schon ziemlich viel Action - deshalb fände ich auch eine gewisse Routine (soweit machbar mit Kleinkind) wichtig - damit er einen "Boden" bekommt, von dem aus man seine Komfortzone nach und nach ausweiten kann (wenn ihr versteht was ich meine :/^^). Und eben, wie die anderen bereits geschrieben haben einen Rückzugsort an dem er wirklich in Ruhe gelassen wird (positiv belegt).

    Ausserdem hast du im Vorstellungsthread geschrieben, "nach mehreren Stunden Auslauf" - evtl. ist Rufus generell etwas überfordert und überstimuliert und kommt deshalb nicht recht zur Ruhe. Das mit "weit spazieren, damit er nachher müde ist" geht leider öfters auch nach hinten los. Und grade nach aufregenden Spaziergängen oder Tagen braucht zum Beispiel das Adrenalin bis zu 48 Stunden, bis es wieder runterkommt

    Hier bin ich voll mit Anne - die Erholung unserer Hunde ist enorm wichtig und wird (glaube ich) noch immer extrem unterschätzt.

    Der Hund braucht sein Hundeleben. Er will zwar keine Flöhe haben, aber die Möglichkeit sie zu bekommen.

     (Robert Lembke)

  • Es gibt leider Hunde, die durch Missverständnisse oder Unwissenheit von ihren Menschen (ich spreche jetzt nicht dich an arirs6 , sonder meine im Allgemeinen) zur "Hibbeligkeit" erzogen werden. Und diese benötigen meines Erachtens eine gewisse Hilfestellung um wieder ruhiger werden zu können. Deshalb finde ich den Begriff "nötigen" in diesem Zusammenhang irgendwie unglücklich gewählt:/.

    Solchen Hunden einen Rückzugsort zu schaffen, in dem sie wirklich ihre Ruhe finden können und nicht durch uns Menschen "belästigt" werden finde ich durchaus hilfreich. Das heisst nicht, dass man den Hund wegsperrt - er ist ja trotzdem mit dabei.

    genau sooo sehe ich das auch :thumbup::thumbup:

  • Da sowohl Tarek als auch Nicci seit sie aus dem Welpenalter raus sind auch ohne Begrenzung zur Ruhe kommen mach ich mir da beim Zwerg keine Sorgen. Da meine Hunde aber sehr reaktiv sind und die Gruppendynamik hier nicht zu unterschätzen ist, trenne ich die grossen noch vom Zwerg, vor allem wenn ich kein Auge drauf haben kann. Der Zwerg hat super schlafphasen, das darf erst mal gerne so bleiben.

    Grüsse Nathalie mit

    Tarek, Tervueren, 12.11.2014

    Unique, Malinois, 18.05.2018

    Amaruq, Malinois, 15. 05. 2021
    Und Whyona im Herzen 20.06.2002 - 03.04.2017

  • Hallo zusammen :)

    Ich wollte kurz ein Update geben… Er kommt definitiv viel mehr zur Ruhe und schläft auch sehr gut seit ich ihm einen Raum für sich selber gegeben habe… Er sieht uns zwar aber steht nicht gleich auf etc… Mein Sohn hat es endlich auch verstanden :D jetzt müssen wir nurnoch das anspringen von fremden Menschen lernen dann ist alles suppii :D Habt ihr da evtl paar Tipps?

  • Ich bin der Meinung, es "verhebt" zuverlässiger wenn Hund von sich aus lernt Pause zu machen als wenn man ihn dazu nötigt. .

    Da muss ich jetzt auch leider wiedersprechen...

    Unser fagi hat bsp nach jedem Spaziergang derart drinnen aufgedreht dass er alles auseinander genommen hat und wie ein Irrer durch das ganze Haus gespurtet ist. Je länger desto mehr. Hätte ich das ignoriert.. Und ihn gewähren lassen hätten wir eine neue Einrichtung gebraucht... Und der Hund wäre heute wohl das reinste Nervenbündel dass wohl nie wirklich zur Ruhe gekommen wäre. Ein No-Go.

    Er wurde ebenfalls in meiner Nähe angebunden und bekam einen kauknochen. Nach etwa 30 Minuten war er entspannt und auch müde. Ich rede hier auch von einem Jagdhund.... Wohl Vorsteher, dennoch. .. Aber eigentlich egal. Ruhe muss ein Hund lernen welcher selbst keine Ruhe findet. Dabei muss man ihm auch helfen. Das ganze Thema hatten wir nach etwa einem halben Jahr durch und 'geh Betti' heisst für ihn schon lange seither zur Ruhe kommen.. Ohne anleinen.

  • Auch Dishani muss ich ab und zu zur Ruhe bringen zu ihrer eigenen Sicherheit, bevor sie sich auf dem rutschigen Plattenboden verletzt. Ich nehme dazu ein Gudeli in die Hand und sie läuft mir freiwillig nach ins Schlafzimmer, wo sie mit uns auch die Nacht verbringt und durch ein Gitter abgesperrt ist. Das empfindet sie nicht als Strafe. Nach ein paar Minuten öffne ich meistens das Törchen wieder und sie kann wieder kommen. Aber manchmal schläft sie tief und fest und kommt erst wieder, wenn sie ausgeschlafen hat. :good::zwinker:

    :winke: Grüessli Ruth mit Quirine im Herzen und Dishani und Riona

  • jetzt müssen wir nurnoch das anspringen von fremden Menschen lernen dann ist alles suppii :D Habt ihr da evtl paar Tipps?

    Hier pauschal Tipps zu geben, finde ich gerade ein bisschen schwierig :/^^

    In welchen Situationen macht er das denn? Und wie sieht er dabei aus?

    Und was machen die Menschen, die er anspringt (davor, danach, während dessen)? Und wie reagierst du?

    Der Hund braucht sein Hundeleben. Er will zwar keine Flöhe haben, aber die Möglichkeit sie zu bekommen.

     (Robert Lembke)

  • jetzt müssen wir nurnoch das anspringen von fremden Menschen lernen

    Echt jetzt? Er soll das lernen? :psst:

    ...falls er lernen soll, das NICHT zu tun: Alternativverhalten trainieren, z.B. dass er sich vor die Person hinsetzt und dann auf dem Boden Futter bekommt.

    Signaturen sind doof! Solche mit Banner erst recht! Aber wer sie nicht mag, hat sie ja ausgeschaltet...
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    • Offizieller Beitrag

    Hehe, nehme auch an, du meinst eher, dass er lernen muss, sie nicht anzuspringen ;) finde ich so pauschal auch nicht ganz einfach. Schliesse mich deshalb mal grundsätzlich Tamaras Fragen an. (Wen springt er an, wann, in welcher Situation, wie oft, und was denkst du warum er anspringt?)

    Grundsätzlich bin ich persönlich Vertreterin von positiver Verstärkung, also Belohnung, zum Beispiel (oft am einfachsten) mit Guetzli. Kommt halt ein bisschen drauf an, wie du so tickst, und ob du so arbeiten magst. Ich persönlich mache mit positiver Verstärkung (erwünschtes Verhalten belohnen) sehr, sehr gute Erfahrungen und arbeite gerne so.

    In deinem Fall würde ich darauf achten, ihn möglichst nicht in das falsche Verhalten (anspringen) geraten zu lassen, also vorher "abzufangen" und das richtige Verhalten (alle 4 Pfoten am Boden) belohnen. Das kann heissen, dass du recht früh reagieren musst, schon, wenn er einen Menschen sichtet und du denkst, dass er den potenziell anspringen wird. Lass es gar nicht erst dazu kommen, habe stattdessen Gudis bereit und belohne ihn grosszügig (je nachdem beim Vorbeigehen alle paar Sekunden) für das erwünschte Verhalten. Grad mit Bekannten kann man das auch sehr gut üben, dass man sie instruiert, den Hund zu ignorieren und du belohnst auf genügende Distanz.

    In diesem Moment ist für den Hund dann die grösste Belohnung, zum Menschen hinzudürfen (vorausgesetzt, das Anspringen passiert aus Freude). In dem Fall kannst du das auch einsetzen, d.h. hat der Hund sich zusammengenommen, darf er zum Menschen hin und wird dort begrüsst, aber möglichst auf Hundehöhe, dass er nicht hochspringen muss.

    Generell würde ich bei einem schnell auf-/überdrehenden Hund (und eigentlich generell bei jedem Junghund) dazu raten, viel, viel, viel an der sogenannten Impulskontrolle zu üben (also an der Fähigkeit, sich zusammenzunehmen, obwohl er etwas sehr fest möchte). Grade mit einem grossen, schweren Hund, den man uU auch mal nicht gehalten kriegt an der Leine und der grad zum Beispiel beim Anrempeln Leute auch umschmeissen kann. Dafür gibt es verschiedene Übungen, die man im Alltag immer wieder machen kann und generell viele Situationen, die einem immer wieder begegnen. Wenn man darauf etwas sensibilisiert ist und den Hund dann für das erwünschte Verhalten (also sich zurücknehmen) belohnt, kann man das sehr gut immer wieder trainieren. Ich denke, wenn du nach Impulskontrolle suchst, findest du hier einige Tipps.

    Und: Wenns dein erster Hund ist und solche Fragen auftauchen, würde ich dir raten, eine Hundeschule zu besuchen. Nicht unbedingt für den Hund, sondern für dich ;) Du bist aus dem Raum St. Gallen, oder? Vielleicht kann dir jemand einen Trainer- / Hundeschul-Tipp geben :)