So gut kennt euch euer Hund - Rituale im Alltag

Tolles Thema Anne

Ja im Geschäft extrem Durotan weis um 9:00 gehen wir Kaffee trinken, heisst ich drücke auf dem Geschäfts Telefon rum (schalte es auf mein Handy) und er steht schon bei der Türe er merkt auch wenn ich nur aufs WC gehe oder doch in unterer Stock, da kommt er immer mit

Zu Hause, wenn ich noch fort gehe ohne ihn, hat er das auch im gspüri, er weis ganz genau wie und was ich einpacke, wenn ich ohne ihn gehe, dann steht er auch vor der Türe und wartet auf seinen Knochen und legt sich dann brav wieder hin

ohja das mit dem Resti ist bei Durotan genau gleich und trotz langer Corona Resti Pause, hat er es immer noch gleich im Kopf und benimmt sich zum Glück auch gleich gut

Ich mag sowas nicht sonderlich und versuche es zu verhindern. Das einzige was mir einfällt ist denn auch, wenn ich um 18 Uhr herum Richtung Treppe in den untersten Stock (wo es u.a. zur Garage geht) gehe, dann steht Kalani sofort auf und will mit, Abendrunde. Allerdings braucht es nur ein "nei dabliibe" und er legt sich wieder hin. Ins Restaurant kommen meine nicht mit und auch sonst ist hier wenig, das immer den gleichen Ablauf hat.

Genau, die Erwartungshaltung mag ich nicht bzw würde ich nicht mögen. Finde es schlimm wie manche Hunde hypernd vor der Türe liegen wenn sie der Meinung sind, jetzt geht es raus. Oder jetzt gibt es Futter oder what ever. Ich muss im Prinzip nicht groß dafür sorgen, dass keine immer gleichen Abläufe entstehen, es ergibt sich von selbst. Aber wenn Kalani zb im Auto winselt wenn wir an einem Spaziergangsort angekommen sind, bleibe ich extra sitzen. Oder wenn Jendayi frühmorgens Frühstück will obwohl es erst 5 Uhr ist, warte ich extra auch wenn ich wach bin.

Oh ja, Lady kennt unseren Tagesablauf natürlich ganz genau resp. solche ritualisierten Abläufe... Spät abends noch in den Garten Pipi machen und dann die Haustüren mit Schlüssel abschliessen und Lichter löschen = wir gehen in den oberen Stock, sie steht schon mal vor die Treppe, weil sie genau weiss, dass sie dann und nur dann von meinem Mann hochgetragen wird... den Rest des Tages läuft sie immer selbst hoch und runter, aber dann lässt sich Madame mit Genuss hochtragen Während wir ins Bad gehen, düst sie schon mal ins Schlafzimmer und hüpft aufs Bett - nein, die extra gebaute Treppe ignoriert sie immer noch eisern - und baut sich mit dem Deckbett ein gemütliches Nest. Ich komme ins Schlafzimmer, öffne alle Fenster, schliesse die Läden, nehme ihren Napf mit ins Bad und wasche ihn aus, fülle ihn neu und bringe ihn ins Schlafzimmer, bis dahin hat sich Lady eingekuschelt und mein Mann die Zähne geputzt usw. Dann geh ich ins Bad und sobald ich ins Schlafzimmer komme, macht mir Lady Platz in meinem Bett (ja, sehr gnädig) und geht ans Fussende vom Bett...

Neu jetzt ist, dass Lady versucht mich zu manipulieren und morgens zum früher Aufstehen zu kriegen. Sie hustet, würgt und läuft im Schlafzimmer rum, stupst mich usw. so quasi, sie müsse dringend raus. Die ersten Male hab ich mich tatsächlich in die Irre führen lassen und bin aufgestanden, hab aber rasch gemerkt, dass sie nur früher fressen will Darum ignoriere ich ihr Getue jetzt eisern, im Gegenteil, ich lasse sie sogar länger warten, wenn sie so blöd tut! Sie muss jetzt tatsächlich nachts einmal raus und Pipi machen, das ist okay, sie ist alt und ich steh auf und lass sie raus. Aber mich tyrannisieren - nein.

Dafür finde ich witzig, dass sie noch immer das winzige Geräusch vom Öffnen des Kaffeerahmbüchslis hört. Der kleine Deckel macht ein sehr spezifisches Klicken und Lady hört definitiv nicht mehr gut, wobei das Tagesform abhängig ist. Sie hört z.B. nicht mehr immer, wenn ich den Kühlschrank öffne, das wäre ihr noch vor 1/2 Jahr nie entgangen! Aber sobald ich den Kaffeerahm öffne, kommt sie angedüst, weil sie weiss, dass sie einen kleinen Schluck in ihren Napf bekommt

Oder sobald ich die Schuhe anziehe, legt sich Lady vor die Haustür. Sie bleibt ruhig, kein Bellen, keine Unruhe, da bin ich froh, wenn ich andere Hunde sehe... Wenn ich ohne sie weggehe, dann sag ich beim Schuhe anziehen, du bleibst hier, dann schaut sie mich an und legt sich in ihr Bett. Sie kennt den Satz und weiss, was er bedeutet.

Im Restaurant liegt Lady ruhig unter dem Tisch, aber wehe sie hört Geld klimpern, dann steht sie da und ist sofort unruhig... das heisst für sie, wir gehen und dann ist von Ruhe bei ihr keine Rede mehr

Was ich angenehm finde, Lady darf nur bei uns zu Hause aufs Sofa/Bett. Selbst wenn unsere Freunde es erlauben würden, darf sie sonst nirgends aufs Sofa. Für sie ist das darum klar, auswärts ist das Sofa immer tabu und sie hält das darum überall problemlos ein

Dasselbe morgens, wenn ich mit Haare waschen dusche, dauert es ziemlich länger und wenn also Lady mit mir aufsteht (normal liegt sie im kleinen Flur vor dem Bad und wartet), dann sage ich nur, ich dusche länger und sie dreht um und geht wieder ins Schlafzimmer ins Bett Sie kennt die Abläufe ganz genau.

ich finde solche Rituale auch sehr schön und wichtig, weil es eben meiner Meinung nach die Erwartungshaltung eher dämpft. Also, vor allem bei Ritualen, bei denen dem Hund klar ist, dass es jetzt nicht um ihn geht.

Ich merke das jetzt im Home Office extrem, dass unser ganzer Alltag unruhiger ist, weil die Abläufe anders sind als wenn ich ins Büro muss. Im Büro ist alles ritualisiert aber Zuhause im HO ist April viel mehr aud Draht und läuft mir mehr hinterher, was mich auch mehr nervt...

Im Büro weiss sie ganz genau, von wann bis wann es nicht um sie geht.

Bei Loki ist es am Morgen wenn ich meine Hosen anziehe. Sprich wenn ich aufstehe, pennt er meist noch weiter, weil er weiss das ich sowieso zuerst ins Bad gehe, etc.

Sobald ich aber meine Hose und Socken anziehe weiss er das wir jetzt gleich rausgehen und steht sofort neben mir damit ich ihn auch "anziehen" kann.

Und was auch lustig ist, ich hab für die Hundeschule ein Halsband was ich immer nehme, sprich immer das gleiche. Halt so ein Tauhalsband von Hunter, was schon etwas "schmuddeliger" ist. Und jetzt weiss er immer wen ich das in die Hand nehme geht's zur Hundeschule und dann ist er jeweils einiges aufgeregter als wenn wir "nur" rausgehen.

Zitat von Magi

Marvel liegt auch nach zwei Jahren noch, jeden Abend in mein Bett aber genau da wo ich mich hinlegen möchte. Ich gehe immer vorher ins Bad und er legt sich in der Zeit auf meine Seite, teilweise auf mein Kopfkissen und ich darf ihm jeden Abend sagen er soll da Weg .

Du, das ist auch nach 5 Jahren noch so ... nicht, dass du die Hoffnung hegst, dass es irgendwann anders ist .....

Im Winter finde ich das ganz angenehm, wenn so schön vorgewärmt ist ....

Wir haben keine Rituale extra eingeführt.

Er hat keine Erwartungshaltung für zum raus gehen. Wenn wir uns parat machen, merkt er schnell ob er mitkommt oder nicht. Er ist nie aufgeregt, sondern ruhig und setzt sich von alleine im Eingangsbereich hin und wartet ab wie es weitergeht.

Auch wenn wir nach Hause kommen, setzt er sich im Flur gleich hin und wartet, bis er ausgezogen und geputzt wird.

Man merkt ihm aber zB an, wenn er findet, es ist Zeit zum essen.

Dann folgt er einem, steht einem im Weg rum, setzt sich vor die Küche ect.

Manchmal ist es dann wirklich Zeit und manchmal eben nicht und dann gibts nichts und er hört dann auch auf.

Er weiss genau, wenn ich ins Bett gehe. Ich verabschiede mich von meinem Partner (er geht nie so früh ins Bett wie ich) und gehe rauf. Migo kommt dann mit, wenn er nicht schon im Flur liegt, "grabt" sich im Teppich sein Loch und geht so auch zu Bett.

Wenn wir in der Küche sind (ist so unser "Treffpunkt") und über irgentwas sprechen/disskutieren, kommt Migo auch und sitzt meist zwischen uns oder bei einem zwischen den Beinen und staubt viel gekraule ab.

Und wenn ich im Wohnzimmer zum Sessel gehe, heisst das für ihn, entweder ich lese und nichts ist, oder es gibt eine Übungs/spiel Runde.

Viel mehr kommt mir nicht in den Sinn... Vlt weil alles so "normal" ist und man sich schon an alles gewöhnt hat

Zitat von Vaku

Das sind Sachen die 99% gleich laufen. Ich hab kein Problem mit der Erwartungshaltung (zumind bei dem Hund), weil ich einfach sagen kann, das es eben heute nicht so ist und sie das akzeptiert und sich trollt.

Finde ich auch, wenn es nichts ins extreme geht mit der Erwartungshaltung und es der Hunde dann auch bleiben lässt wenn nun doch nichts auf die Aktion folgt ist es für mich auch völlig ok und ich lasse es zu.

Ich finde Rituale hilfreich. Lady war als Junghund extrem ängstlich und unsicher und so fand ich, dass ihr Rituale zu mehr Sicherheit im Alltag gaben. Sie bildeten eine Art Gerüst, worum sich unser teilweise sehr aktiver Alltag dreht. Statt hochzufahren, konnte sie damit Ruhe finden.

Natürlich baut sich eine Erwartung auf, wenn ein Hund gewisse Abläufe kennt, sei es beim Rausgehen, beim Füttern usw. Aber das müssen wir mit der Erziehung steuern.

Lady weiss ganz genau, dass sie meinen Mann sehr gut manipulieren kann, mich weniger. Und sie nützt dieses Wissen natürlich zu ihren Gunsten... sie kennt uns beide durch und durch

Ich würde sagen Durotan hat schon eine Erwartungshaltung aber mehr in der Sicht, dass ich nirgends hin gehe ohne ihn. Ich habe schon von einigen Doggen Besitzer gehört, dass ihr Kalb so anhänglich ist Stören tut es mich nicht, er akzeptiert es wenn ich ihn an den Platz schicke und von dem her ist mir seine "Aufdringlichkeit" egal Am Morgen steht er mir einfach zu oft im Weg das kann nerven aber sonst total okey

Gestern ist mir aufgefallen, dass er den Unterschied erkennt ob ich im Schlafzimmer Wäsche auf hänge oder mich anziehe, hat der Herr vor der Türe gewinselt, dass ich ihn ja nicht vergesse

April hat ja eigentlich auch immer die Erwartungshaltung, dass sie mitkommen kann, wenn ich mich anziehe. Daher habe ich bewusst Rituale dafür, wenn sie mal alleine bleiben muss. Sie kriegt dann immer einen Futterball oder etwas kleines zu Kauen, da sie nicht schlingt und sich nie verschluckt. So hat sie auch keine Mühe alleine Zuhause zu bleiben.

Ich hab jetzt noch nie versucht, einfach rauszugehen, ohne ihr was zu geben, ich denke auch das würde dann funktionieren, aber für mich passt das so mit dem Ritual.

Sie weiss auch genau, wann es Futter gibt. Morgens nach der Bisi-Runde, Mittags nach dem Spaziergang, Abends nach dem Spaziergang. Dann rennt sie immer direkt zur Küche, wo ihr Futter liegt und setzt sich davor. Da kann ich auch noch eine halbe Stunde mich ausziehen und sonst was erledigen, sie sitzt einfach da und wartet. Sie wird aber nicht aufdringlich oder meckert, wird nur etwas "nervöser", aufgeregter, wenn ich hoch komme.

Aber das stört mich auch nicht.

Punkto mitkommen finde ich es spannend, dass Lady völlig ruhig und entspannt in ihrer Box im Auto wartet, wenn wir z.B. einkaufen. Ich habe das nie extra mit ihr geübt, sondern früher hat mein Mann ja gearbeitet und es war schlicht und einfach praktisch direkt im Anschluss an einen langen Spaziergang, wenn ich eh schon mit dem Auto unterwegs war, noch gross einkaufen zu gehen. Und da musste Lady halt im Auto in ihrer Box warten, logisch, denn vor einem Laden anbinden kommt für mich nicht in Frage. Spannend daran finde ich, dass sobald Lady uns sprechen hört, sie bellt... so quasi: he, ich bin hier, holt mich raus... zumindest interpretiere ich das so Denn wenn sie uns nicht hört, ist sie absolut ruhig. Manchmal treffen wir halt Bekannte und reden noch vor dem Auto und dann beginnt Lady im Auto einen Heidenlärm... Nein, natürlich darf sie dann nicht raus!

Und das mit dem gut kennen im Alltag - unsere Hunde leben mit uns zusammen! Das ist wie ein langjähriger Partner. Man kennt sich

bei uns sind einfach rituale das was den tag durch gleich abläuft und die hunde kennen.

bsp am morgen. nach dem aufstehen gehe ich ns bad, fagi und cheyenne (schlafen bei mir) bleiben liegen bis ich wieder hoch komme mit kaffee und noch kurz vor dem pc sitze, mails checken etc..

danach reicht es wenn die tasse "klimpert" (leer ist) und beide wissen dass es jetzt raus geht.

das hat sich völlig manifestiert.

andere abläufe den tag durch sind ähnlich und haben sich eingeprägt.