Plötzliche Verhaltensänderung

  • Hallo Zusammen,


    ich bräuchte da Mal euren Rat, Erfahrungen oder Einschätzungen.

    Seit Anfangs Woche benimmt sich Suki irgendwie ganz anders als ich sie kenne und ich habe das Gefühl das man es irgendwie gleichsetzen kann mit „fremdeln“ von Kleinkindern…


    1. meidet sie mich, vorallem zu hause. Sie legt sich abends immer zu mir und kuschelt was das Zeug hält - seit einer Woche nicht mehr. Sie steht dann zwar vor mir, will hochspringen, tut es dann aber nicht und geht in ihr Körbchen. Anders, bei meinem Partner, dessen Nähe sie wirklich geniesst und auch einfordert.

    2. ist sie unglaublich unruhig. Ich habe absolut nicht das Gefühl, dass Suki zu wenig ausgelastet ist. Wir fahren neuerdings auch kurze Strecken mit dem Fahrrad, haben auf den Spaziergängen andere Hunde dabei mit welchen sie rumtobt und „bädelet“. Meiner Schätzung nach, sollte sie todmüde sein, was sie wahrscheinlich auch ist, aber nicht zulässt.

    3. sind ihre Reize auch mega sensibel. Hört sie zuhause von draussen nur ein kleines Geräusch, schreckt sie auf knurrt und bellt, steht auf und geht zur Tür, auch wenn ich versuche das zu unterbinden.

    4. gestern dann, an der hübschen Reuss, waren wir gerade mit budeln und blödeln beschäftigt, als zwei kleine Kinder zu uns kamen und Suki tatsächlich mit knurren und aufgestellten Kamm versucht hatte auf die Kinder loszugehen???😳
    War recht scheisse, kann ich nicht anders sagen… Konsequenz war natürlich Schleppleine und ein, aus dem Schock entstandene „Zämmeschiss“…

    (Bin bereits in Kontakt mit einem Hundetrainer um das dringendst anzugehen..)


    Also, „spooky“-Phase, Pubertät oder baldige Läufigkeit? (sie ist jetzt 1 Jahr und 3 Monate alt und letzte Läufigkeit war im Dezember)


    Bin gespannt auf eure Antworten und bedanke mich im Voraus dafür.

    PS: es gab in meinen Augen, keine bestimmten Ereignisse, welche eine solche Verhaltensänderung rechtfertigen könnte.

  • Eigentlich ist es für eine zweite Läufigkeit zu früh. In der Regel wird eine Hündin nach der Läufigkeit scheinträchtig und diese Phase dauert ca. 2 Monate. Je nach Hündin merkt man davon praktisch nichts, aber es gibt Hündinnen, die sehr stark darauf reagieren und das mit Verhaltensänderungen zeigen. Aber dafür ist es eigentlich zu spät...

    Aber Suki ist jung, ihre Hormone haben sich noch nicht so ganz eingependelt, es kann also durchaus sein, dass sie bald wieder läufig wird und das eben spürt. Und wenn die Hormone verrückt spielen, tun das auch die Hunde!

    Andererseits kommen Hunde mit ca. 1.5 Jahren in ihre "grosse" Pubertät. Je nach Hund spinnen sie da recht ordentlich rum :rolleyes: Von daher braucht es wirklich oft die Schleppleine und viiiiel Geduld und Konsequenz :D

  • zu

    1.: Du arbeitest mit ihr ja intensiv daran, dass sie nicht hochspringen soll -> das hat sie von dir jetzt akzeptiert, lässt es bleiben und geht brav ins Körbchen 👍. Vielleicht hast du ihr bei Hochspringversuchen jeweils gesagt "Nein! Nicht hochspringen! Geh ins Körbchen!"

    Also wäre das ja jetzt eine super Reaktion von Suki. Jetzt kannst du damit anfangen, ihr beizubringen, dass sie auf deine Aufforderung hin, zu dir kommen darf und kuscheln.

    Zu 2., 3. und 4.:

    Vielleicht ist sie durch die ganzen Aktivitäten überfordert und deshalb überdreht. Versuch es mal mit weniger Action. Ich meine damit nicht weniger Bewegung! Aber weniger Rumtoben, weniger andere Hunde, weniger Aktivitäten mit 0 auf 100 Reaktionen.

    Zu 3. und 4.:

    Das kann auch eine rassetypische Reaktion sein, wie Schutztrieb, die sich mit zunehmendem Erwachsensein entwickelt hat. Auch diese kannst du nett und konsequent in gewünschte Bahnen lenken.

    Auch wenn es die Hormone sind, musst du daran arbeiten und nicht warten, bis die Pubertät oder die nächste Läufigkeit vorbei ist. Gerade in der jetztigen Phase festigt sich solches Verhalten und es ist nachher schwieriger, festgefahrene Verhaltensweisen wieder umzulenken.

    Ich kann mir vorstellen, dass Suki an der Reuss nicht auf die Kinder als Kinder ausgelöst hat. Wahrscheinlich hätte sie auf jeden "fremden Fötzel der da einfach angelatscht kommt" so reagiert.

  • Kann es sein, dass sie mit den neuen Aktivitäten wie Fahrrad fahren und vielen Hundebegegnungen überfordert ist? Quasi zu viel Input, den sie noch nicht verarbeiten kann?

    Ansonsten würde ich das sicher im Auge behalten, plötzliche Verhaltensänderungen haben oft eine medizinische Ursache. Da ihr so lange mit Giardien zu kämpfen hattet – hat sie sich davon vollständig erholt?

    Für mich klingt das nicht gerade typisch nach Scheinträchtigkeit. Und deine Schilderung «Sie legt sich abends immer zu mir und kuschelt was das Zeug hält - seit einer Woche nicht mehr. Sie steht dann zwar vor mir, will hochspringen, tut es dann aber nicht und geht in ihr Körbchen», lässt mich an Schmerzen denken. Würde ich also wahrscheinlich von TA/Physio checken lassen.

  • Kann es sein, dass sie mit den neuen Aktivitäten wie Fahrrad fahren und vielen Hundebegegnungen überfordert ist? Quasi zu viel Input, den sie noch nicht verarbeiten kann?

    Ansonsten würde ich das sicher im Auge behalten, plötzliche Verhaltensänderungen haben oft eine medizinische Ursache. Da ihr so lange mit Giardien zu kämpfen hattet – hat sie sich davon vollständig erholt?

    Für mich klingt das nicht gerade typisch nach Scheinträchtigkeit. Und deine Schilderung «Sie legt sich abends immer zu mir und kuschelt was das Zeug hält - seit einer Woche nicht mehr. Sie steht dann zwar vor mir, will hochspringen, tut es dann aber nicht und geht in ihr Körbchen», lässt mich an Schmerzen denken. Würde ich also wahrscheinlich von TA/Physio checken lassen.

    Ich glaube wir haben uns beide vor dem langen Giardienbefall noch nicht erholt. Zwar scheinen derzeit keine Symptome mehr vorhanden zu sein, dennoch bin ich immer noch unsicher ob es hält, was man mir auch nicht verdenken kann. Für Suki muss das Ganze ja auch noch schlimmer gewesen sein, seit sie quasi auf der Welt ist, war sie von Giardien befallen und jetzt fängt ihr Leben ohne Schmerzen erst richtig an!😊

    Könnte mir vorstellen, dass sie sich auch erst daran gewöhnen muss?

    Sollte ihr Verhalten auf Schmerzen zurückzuführen sein, sollte sie dann nicht auch die Nähe meines Partners meiden? Ein Untersuch beim TA könnte jedoch allgemein nicht schaden.


    Spannend das du das Hochspringen erwähnst, denn das tut sie bei mir lustigerweise nie, nur bei anderen..😅 Mein Partner muss sie diesbezüglich oft korrigieren, vorallem bei der Begrüssung. Wie würdest du dann die Erlaubnis für Nähe aufbauen? Kommt mir mit Belohnung wie Goodelis dann ein wenig erkauft vor…


    Vielleicht hast du Recht und ich bespasse meinen Hund zu sehr, obwohl ich darauf achte, dass wir einen grossen Teil des Spaziergangs einfach nur laufen. Es macht mir einfach so grossen Spass mit ihr rumzublödeln..🙈


    Werde mit Suki sicherlich den Hundetrainer in Anspruch nehmen und nicht darauf warten, dass sich die hormonellen Schwankungen, falls es dann welche sind, wieder legen. Bei Erwachsenen ist es nochmals was Anderes, aber das gestern mit den Kindern, hat mir echt Angst gemacht. Sie mochte Kinder nie besonders, was okay ist da sie es bis jetzt mit einem Meideverhalten ohne Aggression gezeigt hat.

  • Könnte mir vorstellen, dass sie sich auch erst daran gewöhnen muss?

    Wenn sie nun wirklich schmerzfrei ist, dann wäre sie wohl eher entspannter und gelöster. Da passt Drohverhalten nicht so wirklich dazu. Ausser sie wäre vorher von den Schmerzen gehemmt gewesen und hätte ihre Unsicherheit deswegen unscheinbarer gezeigt.

    Sollte ihr Verhalten auf Schmerzen zurückzuführen sein, sollte sie dann nicht auch die Nähe meines Partners meiden?

    Vielleicht positioniert er sich anders, wenn sie hochspringen will und so bereitet es ihr keine Schmerzen? Gibt viele Möglichkeiten, ausschliessen würde ich es deswegen nicht.

    Mein Partner muss sie diesbezüglich oft korrigieren, vorallem bei der Begrüssung. Wie würdest du dann die Erlaubnis für Nähe aufbauen? Kommt mir mit Belohnung wie Goodelis dann ein wenig erkauft vor…

    Wie trainiert ihr denn? Je nach Methode kann das natürlich auch zu aufgestautem Frust führen, der sich dann anderswo entlädt. Einen gewaltfreien, kompetenten Hundetrainer drüber schauen zu lassen, ist sicher so oder so eine gute Idee.:thumbup:

  • Ich bin auch da völlig die Meinung von Perrolina & 4Beiner. Elia zeigt plötzlich Verhaltensänderung bei Stress & Schmerzen, so kann ich sie immer ziemlich gut lesen. Unterwegs ist sie dann manchmal auch agressiv, bellt plötzlich jeder Hund an und ist ängstlich. Zuhause läuft sie ziellos herum. Dann heisst es für mich besonders aufmerksam zu sein und es hilft Massage sehr gut, solange keine Schmerzen vorhanden sind, aber dann merke ich auch, wenn etwas nicht stimmt.

    Scheinträchtigkeit hat sie auch oft, aber sie sucht eher meine Nähe, folgt mich überall und will ständig kuscheln, bringt mir auch ihre Plüschtiere, nehmen darf ich sie aber nicht (ich verstecke sie, wenn sie das nicht sieht).

  • Ich bin mir ziemlich sicher, dass Suki keine Schmerzen hat. Ich kenne sie, wenn sie welche hat. Sie hat sich vor einem Monat die Daumenkralle abgerissen, es hat geblutet und sie hatte fürchterliche Schmerzen. Wir mussten leider eine Stunde auf den Tierarzt warten und da waren die Schmerzsymptome klar offensichtlich. Ist alles wunderbar verheilt und eine andere Geschichte.

    Sie flitzt draussen rum, bewegt sich normal, isst mit gesundem Appetit usw. Wenn ich sage, dass sie dann nicht zu mir hochspringt, meine ich damit eigentlich dass sie dann ans andere Ende der Eckgarnitur des Sofas hüpft, gaaanz weit weg von mir, und es sich dann da bequem macht. Um das Bild zu vervollständigen, hätte es dieses Detail wohl gebraucht!😂

    Sie meidet mich wirklich gezielt mit Körperkontakt, läuft mir aber wie ein kleiner Schatten nach. Gehe ich duschen, liegt sie vor der Tür und schläft, koche ich, liegt sie in der Küche und entspannt sich, sie ist in jedem Raum indem ich auch bin.

    Betreffend dem Training: ich arbeite mit Goodelis und Spielzeug, mit Verständnis und Humor wenn etwas gerade nicht so geklappt hat wie ich es mir wünschte. Dann fangen wir von vorne an und probieren es erneut - in kleinen Schritten und von meiner Seite aus, total entspannt, vorwärts. Nach dem Training lassen wir Dampf ab und ich lass sie schnüffeln, spielen usw. für mich eigentlich so, dass sich gar kein Frust aufbauen kann. Natürlich gibt es mit ihrem Territorialverhalten, Grenzen die ich setze und welche sie einhalten muss, auch zu ihrer Sicherheit (Leute korrigieren, welche ihr zu wenig Aufmerksamkeit schenken, indem sie ins Hosenbein zwickt oder eben die Kinder von gestern). Solches Verhalten wird einfach sofort unterbunden und bestimmt korrigiert, ob man das jetzt befürwortet oder nicht oder ob sie das jetzt spielerisch gemeint hat oder nicht, ist mir dann egal.

    • Offizieller Beitrag

    Ich kenne sie, wenn sie welche hat.

    Es gibt schmerzen und schmerzen. Meine täglichen Rückenschmerzen hemmen mich in gewissen Bewegungen, stören mein Gangbild, aber ich nehme keine Medis und ich beantworte die Frage wie es mir geht mit "gut", trotzdem, verändert es mein Gangbild, was zu Folge hat, dass ich gerade abends nach einem anstrengenden Tag, gereizter sein kann. Zelda merkte ich die Spondylose auch nur an, wenn es wirklich grottiger Tag war, dass die Spondylose aber immer ein Stückweit "piekst" ist trotzdem da. Einfach so allgemein mal erwähnt :S

    Physio finde ich nie verkehrt, nützt nüüt schadts nüüt. Daher finde ich 4beiner Vorschlag nicht abwegig.

    Zum eigentlichen Thema, Marvel hat sich noch massiv verändert zwischen 1- und 3-jährig. Seine Unsicherheiten bezüglich Hunden zeigten sich auch erst ab ca. Jährig richtig und das Bein hob er erst mit 1.5. Sie sind zwar in dem Alter keine Welpen mehr, aber wenn ich es auf den Mensch überdenke, so verändern wir uns zwischen 18 und 30 auch nochmals ordentlich.

    Für mich wirkt es so, als baut sich in ihrem Kopf nochmals ordentlich was um, da würde ich Fehlverhalten durchaus versuchen zu verhindern, aber wenn möglich nicht mit zusammenschiss, sondern Alternativverhalten. Gegebenenfalls auch neu eruieren, was sie an Beschäftigung wirklich braucht und aktuell verträgt, auch wenns vielleicht nicht viel wirkt, so kann es jetzt gerade doch zu viel sein (oder eben doch von etwas zu wenig. )

    • Offizieller Beitrag

    Ich finde die Inputs von Magi und 4Beiner gut, auch bzgl. evtl. leichter Schmerzen - und würde definitiv eine/n gute/n, positiv arbeitende/n Trainer/in hinzuziehen, wenn es so arg anders ist. Ich denke, das geschulte Auge würde dann evtl auch bald mal Schmerzen überlegen und ggf. zB Physio empfehlen (was ich eh immer gut finde). Ist sie HD/ED geröntgt? Ist sie gut bemuskelt? Ist sie evtl. durch die lange Giardien-Geschichte eher noch nicht so fit aufgebaut und dann ist es auch einfach körperlich grad etwas viel (Muskelkater können auch Hunde kriegen ;) )?

    Und würde jetzt so aus meiner Erfahrung noch einwerfen:

    Läufigkeit - kann schon sein. River hat einen Zyklus von ca. 5 Monaten. Kanns durchaus geben. Sie war jetzt mit gut 2 schon 4x läufig.

    Bezüglich Beschäftigung kann ich von meiner sagen, dass sie, je älter sie wird (eben, jetzt gut 2) immer mehr auch ruhige Kopfarbeit schätzt und braucht, und das rein körperliche Bewegungs-/Löli-/Rempel-Bedürfnis deutlich zurückgeht. Und ganz besonders eindeutig geht das Bedürfnis nach anderen Hunden zurück. Bis hin zu eher Unsicherheit, wenn wir welche treffen, da gebe ich ihr aktuell viel Sicherheit, Raum zum Weichen oder sich an mich zu halten und lasse sie in den Situationen nicht allein, gehe teilweise auch entspannt und ruhig dazwischen, wenn einer angerannt kommt.

    Sie hat aktuell durch den Umzug bedingt grad weniger Training (Kopf) und mehr "nur" spazieren (mit verschiedenen Spiel- und Sucheinheiten, aber eher körperlich), und ich merke ihr da auch eine gewisse Unausgeglichenheit an. Ich clickere jetzt ab und an wieder daheim - noch vor einem halben Jahr ging das nicht, weil sie viel zu fest hochgefahren hat dabei. Und hoffe, bald wieder eine gute Trainingsgruppe zu finden.


    Eigentlich ist es für eine zweite Läufigkeit zu früh.

    River war im November läufig und dann im April wieder - gibt auch kürzere Zyklen ;) Rivers ist ziemlich pünktlich 5 Monate.

  • Vielen Dank für eure Meinungen und Ratschläge.

    Kennt ihr eine gute Physio im Aargau?
    Bezüglich Muskelkater bei Hunden, habe ich schon gehört. Ich habe das Gefühl das Suki muskulär mega gut aufgebaut ist, sie sieht aus wie ein kleines Kraftpaket und die Muskeln sind super zu sehen. Schliesst Muskelkater aber natürlich trotzdem nicht aus.

    Als sie so lange mit Giardien zu kämpfen hatte, war es ihr wirklich nur Phasenweise anzumerken, dass es ihr nicht gut ging. Ich habe die Frage, wie es ihr geht wirklich am meisten mit „super!“ beantworten können, da sie immer körperlich „fit“ war, rumgerast ist, wunderbar Apetit gehabt hat usw.

    Werde heute Mal einen ruhigen Tag einlegen und schauen ob ihr das „genügt“, vielleicht noch mit ein bisschen Kopfarbeit zuhause.

  • Ich denke da gerade impulsiv an die 2.angstphase. Diese kann in der Pubertät im Zusammenhang mit wachstumsschub oder auch hormonschwankungen ausgelöst werden.