Leinenpöbeln händeln mit drei Hunden

  • Wie würdet ihr es grundsätzlich angehen wenn ihr zu eurem/euren Hund/en einen Pflegehund hättet, der lautstark an der Leine pöbelt bei Begegnung und Kreuzen von fremden Hunden? Was würdet ihr gesondert trainieren und wie, was und wie gemeinsam?

    Ich weiss, ihr seid nicht in der Situation mit dabei, aber vielleicht habt ihr Gedanken und Inputs dazu, welche ich bei Nia vielleicht miteinbeziehen könnte?

    And when the time comes, remember that dogs never die. They are sleeping in your heart.

  • Wie reagieren den die anderen beiden?

    Laufen die anderen beiden entspannt an der Leine und wenn ja/nein, pöbeln sie mit?


    Wie läuft der dritte Hund an der Leine? Das wäre mein Ansatz. Leinenhändling. Sollte das gut sein, zzuerst einmal das Standardprogramm. Mehr Distanz, Ausweichen, auf ruhiger Distanz gucken lassen, positives Verhalten belohnen.

  • Meine beiden kann ich zusammen auf eine Seite nehmen und wenn Nia so tut und ich einfach weiterlaufe und PuNo kurz nehme, sind sie zwar angespannt und schauen auch nicht mehr zu mir, wie sie es alleine inzwischen machen, sondern ziehen halt dann auch mehr, pöbeln aber (noch) nicht aktiv mit. Blöd ist, dass ich gerne alle drei Hunde dann auf der abgewandten Seite hätte, das ist aktuell jedoch unmöglich, so wie Nia aufdreht. Also ist entweder sie oder meine auf der Seite vom zu kreuzenden Hund und das ist nicht gut.

    Also ist Kreuzen im Weiterlaufen gerade wirklich nur gucken, dass wir schnell durch sind, Nia räumlich begrenzt ist und nicht zum Hund kann und meine nicht mitmachen. Schön ist anders. :D

    Bleibe ich stehen und gehe an den Rand, schaffe ich es, dass PuNo sitzen, während Nia berserkernd in die Leine springt und uns einwickelt. Was ich dann so nicht mehr machen kann, ist das, was ich mit PuNo sonst immer mache: Zu mir schauen, belohnen. Das geht einfach nicht, während Nia austickt. 8o Und nur auf Nia gucken und meine zwei komplett ignorieren geht auch (noch) nicht, da sie zwar ruhig bleiben können, aber halt mit meinem Support - den ich nicht mehr geben kann, wenn ich mich auf Nia konzentriere.

    Aktuell reagiert sie auch auf 300m entfernte Hunde auf der anderen Feldseite bereits mit Aufregung, in die Leine steigen, bellen. Da kann ich sie aber immer wieder kurz abholen, sie macht aber gleich weiter, bis der Hund ausser Sicht ist. Da reagieren meine zwei gar nicht mit.

    Ich bin jetzt mit Nia dran, das Aufnehmen von (Blick-)Kontakt zu mir zu belohnen. Am "zu mir luege" sind wir dran und auch am Bestätigen von den Momenten, wo sie sich selbst zurücknimmt usw., also auch im Alltag daheim, nicht nur beim Spazieren. Aber wir fangen halt erst grad an mit all dem, das kennt sie ja noch gar nicht.

    Ohne Aufregung läuft sie eigentlich immer an lockerer Leine. Auch bei Velos, Menschen ohne Hund etc. geht sie nicht in die Leine. Gerade sind es einfach die Hunde.

    Ich nehme an, das könnte mit ein Abgabegrund gewesen sein. Weil neu ist das ganz sicher nicht, sondern wirkt bereits sehr eingespielt.

    Ich denke, ich muss wohl wirklich intensiv auch einzeln üben, das eh... aber ich überlege, wie ich damit umgehen soll, wenn sie zu dritt sind... einfach "durch" und sie machen lassen... ist auch irgendwie nicht so toll...? Und ausweichen mit Distanz wenn jemand um die Kurve kommt, ist auch zu spät.

    And when the time comes, remember that dogs never die. They are sleeping in your heart.

  • Management für wenn's sein muss: Was macht sie, wenn Du sie in der Situation auf den Arm nimmst? Sie ist ja nicht so riesig.

    Ansonsten führt da am Einzeltraining kein Weg vorbei. Tube-Schlecken dringend konditionieren, daneben Blickkontakt und sitzen/gucken üben. Und Hunde halt auf 500 Meter Distanz, oder wie viel auch immer sie braucht.

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  • Vom Arm herunter weitermachen, so dass sie mir fast wegschlüpft, das habe ich heute mal ausprobiert. Sie ist so drahtig-knochig, man kann sie kaum festhalten, wenn sie sich so windet, vorallem mit nochmals zwei Leinen in der Hand. :S

    Ja... Einzeltraining, das ist klar, daran führt wirklich nichts vorbei.

    Also dann wohl wirklich einfach momentan pures Management im "Zwangsfall" und ansonsten fleissig einzeln ran an all diese Bausteine.

    Wahrscheinlich muss das alles erst alleine voll sitzen und "automatisiert" sein, bevor Nia es dann im Dreierpack abrufen kann?

    Schade, dass sie das zeigt... aber ist jetzt halt so.

    Ich finde das etwas vom sehr Anspruchsvollen, Leinengepöbel in ruhige Bahnen zu trainieren... und Nia ist allgemein eine Hündin, die sich extrem schnell in extrem hohe Erregung pusht.

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  • Wenn wir Hunden begegnen und wirklich gemeinsam stehenbleiben, wie gestern, als ich eine Bekannte mit ihrer Hündin im Dorf angetroffen habe, kommt sie übrigens schnell runter. Ich kann sie dann ranholen, mit PuNo sitzen lassen, sie guckt zum Hund, guckt zu mir, zum Hund, zu mir... und ich belohne. Wir konnten dann auch ein paar Minuten plaudern, während Nia dann einfach nur noch rumstand oder sich hinsetzte. Es ist nicht so, dass sie unverträglich wäre, überhaupt nicht. Auch mit der Flathündin, die gestern bei uns war, hat sie's wirklich tipptopp gemacht.

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  • Mit 3 Hunden kann ich dir nicht weiterhelfen, aber für einen allein (und wenns bei einem allein klappt, so sollte es mit dreien zumindest besser gehen - so die Hoffnung): Social Walks.

    Habe eine Trainerin in der Stadt, zu der ich zu Social Walks und JHK gehe, die ist echt super! Ziel ist, dass sich dein Hund an dir orientiert, egal was auf euch zu kommt. Trainiert wird mit genügend Abstand, positiver Verstärkung und Routine...


    Btw: Una war auch nie unverträglich, aber dennoch waren (und sind) Hundebegegnungen nicht so "perfekt" wie ich sie mir wünsche... ein riiiesen Vortschritt ist allemals da

  • Es ist nicht so, dass sie unverträglich wäre, überhaupt nicht.

    Aus eigener Erfahrung kann ich erzählen, dass eine hat mit dem anderen nichts zu tun. ;)


    Es dauert einfach und ob sie wirklich ein "Kaliber" ist mit ihrem Verhalten oder es jetzt einfach die Startschwierigkeiten sind, kann man frühstens in 3-6 Monaten sagen.


    Was das plötzlich um die Ecke angeht. Alma war ja so extrem und es wurde erst besser, als ich solche Situationen komplett gemieden hab. Also ich bin wirklich da hin gefahren, wo es eben keine Ecken gab wo wer raus kommen könnte. Weit gucken, alles flach.

  • Habe eine Trainerin in der Stadt, zu der ich zu Social Walks und JHK gehe, die ist echt super! Ziel ist, dass sich dein Hund an dir orientiert, egal was auf euch zu kommt. Trainiert wird mit genügend Abstand, positiver Verstärkung und Routine...

    Daniolo Off topic aber weils mich gerade interessiert doch hier. Darf ich fragen wo du für die Social Walks gehst? Du bist glaub aus meiner Region (Winterthur) und daran wäre ich mit meiner Kleinen auch interessiert und wenn ich dann nicht gerade stundenlang fahren muss noch besser.

  • Daniolo Off topic aber weils mich gerade interessiert doch hier. Darf ich fragen wo du für die Social Walks gehst? Du bist glaub aus meiner Region (Winterthur) und daran wäre ich mit meiner Kleinen auch interessiert und wenn ich dann nicht gerade stundenlang fahren muss noch besser.

    Klar, schreibe dir eine PN

  • Bleibe ich stehen und gehe an den Rand, schaffe ich es, dass PuNo sitzen, während Nia berserkernd in die Leine springt und uns einwickelt. Was ich dann so nicht mehr machen kann, ist das, was ich mit PuNo sonst immer mache: Zu mir schauen, belohnen. Das geht einfach nicht, während Nia austickt. 8o Und nur auf Nia gucken und meine zwei komplett ignorieren geht auch (noch) nicht, da sie zwar ruhig bleiben können, aber halt mit meinem Support - den ich nicht mehr geben kann, wenn ich mich auf Nia konzentriere.

    Wäre es eventuell eine Idee, PuNo in diesen Situationen eine tolle Belohnung zu geben, an der die beiden eine Weile haben, zum beispiel ein kleines Stück Pansen oder so, damit sie weniger auf die Idee kommen würden es Nia gleichzutun und wenigstens Support durch das Kauen und Fressen hätten?

  • Das kenne ich gut von Aisha. Bei uns sind aber die andern beiden mittlerweile auch ruhig, wenn ich sie "allein" lasse. Lennox sowieso und Yorik kann ich mittlerweile auch gut allein lassen.

    Ich habe Aisha anfangs hingesetzt und die Situationen wirklich schön gefüttert. Kreuzen ging nicht, irgendwann hat sie ausgelöst. Zudem hab ich jedes schauen, auf was auch immer, mit "feiiiin luege" gemarkert und bei Blick gefüttert. Anfangs musste ich sie mit dem Gutzi vor der Schnauze zu mir umlenken, mittlerweile hört sie recht gut.

    Bei dir würde ich tatsächlich erstmal mit Nia allein üben und mir Reizsituationen suchen, wo du die Aufmerksamkeit markern kannst und dann halt vielleicht erstmal mit 2 Hunden dasselbe üben und dann erst mit dreien. Ich kann mir gut vorstellen, dass Nia ganz einfach nie gelernt hat, adäquat zu reagieren und das erstmal lernen muss.

    Aisha ist übrigens auch sehr verträglich mit andern Hunden und kann sehr gut "hündisch", ist Rudelgewohnt und hat alles, was es braucht, ein verträglicher und souveräner Hund zu sein. Aber an der Leine - no way. Daran hat aber auch nie jemand gearbeitet und sie regelt am liebsten alles - ALLES :kaug::biggrin:. Nach 7 Monaten täglicher Arbeit an dem Thema wird es langsam .....

  • Hihi... das ist eh meine Lieblingshundeschule ^^... da habe ich über viele Jahre schon viele Kurse besucht mit vier Hunden. :smile: Bei Simone war ich aber noch nie, danke fürs Erinnern an dieses Angebot! :good:

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  • Auch, wenn es jetzt extrem doof tönt und bei den Expertinnen die Haare ströben werden, erzähle ich jetzt wie ich Elia "fast" das pröbeln stoppen konnte (N.B., was eigentlich keine Trainer bis jetzt schaffte).

    Als ich nach meiner Hüften-OP begann mit Krücken zu laufen, hatte Elia extrem Angst davor, ich dürfte nicht mehr in ihrer Nàhe kommen. Mit der Zeit gewöhnte sie sich daran, aber optimal war es nicht. Nur irgend einmal brauchte ich Krücken nicht mehr. Es begann wieder von Neues, als ich ein Gehstock verwendete. Um sie zu beruhigen, fing ich an, den Stock mit Lieblingscreme zu bestreichen und bemerkte, dass sie, sobald ich den Stock auf ihrer Seite hielt, sie viel ruhiger wurde, auch wenn sie anderen Hunden begegnete! Somit begann ich den geschminkte Stock an ihrer Seite zu stellen, ohne sie zu berühren, so war sie nur am Stock interessiert und dies diente zugleich als Stoppbarriere! So geht es jetzt weiter und ohne Lockstof mehr, der Stock habe ich ja immer dabei und benützte ihn weiter und diskret bei Hundebegegnungen;) Es klappt meistens, vorallem sie ist nicht mehr die wo beginnt zu pöbeln, manchmal gibt sie aber weiterhin zurück, der liebe Stock kann aber gut stoppen:)

    Natürlich sehe ich Dich jetzt nicht so gut mit 3 Hunden und einen Gehstock noch dabei, ausser wenn du vielleicht mit einer Kopelleine unterwegs sein konntest? Wenigstens am Anfang.

  • Mit drei Hunden habe ich keine Erfahrung, aber mit Zwei die zum pöbeln neigen. Mio hat sich bereits als Junghund nach einem Vorfall auftrainiert. Mit viel üben und zeigen und benennen habe ich es im Griff. Dann kam Mayle vor knapp 2 Jahren aus dem Tierheim und brachte unter Anderem das gleiche Thema mit. Unterdessen klappt es auch bei ihr mit der gleichen Methode recht gut. Oft finde ich allerdings grosse Bogen laufen oder mal an schwierigen Tagen einfach umkehren die bessere Lösung.

    Vielleicht etwas ernüchternd und ich sage das jetzt nur aus meinem Blickwinkel - in dieser Situation gäbe es bei mir nur Einzelspaziergänge. Hätte da Bedenken dass die Border anfangen mitzumachen.

  • Oft finde ich allerdings grosse Bogen laufen oder mal an schwierigen Tagen einfach umkehren die bessere Lösung.

    Das mache ich auch, gerade mit mehreren Hunden und an schwierigen Tagen, die halt manchmal vorkommen. Dann weiche ich aus oder gehe eben dort laufen, wo ich weitläufig Platz habe. Ich denke, mit Hunden, die das Leinenpöbeln so intus haben und viel Management brauchen, braucht man auch Flexiblität im Vorgehen.

    Hihi... das ist eh meine Lieblingshundeschule ^^... da habe ich über viele Jahre schon viele Kurse besucht mit vier Hunden. :smile: Bei Simone war ich aber noch nie, danke fürs Erinnern an dieses Angebot! :good:

    Es war mir doch, ich hätte mal mitbekommen, dass du auch schon bei gooddog warst .... Ist auch sicher eine der besten Hundeschulen in der Umgebung :good:

  • Es wird ersichtlich, dass Nia nicht unbedingt explizit eine Leinenpöblerin ist, sondern in Aufregung einfach Übersprungshandlungen zeigt. Das kann Kreiseln, meine Hunde "hüten", Abschnäppele oder eben Leinenpöbeln sein.

    Sie macht all das nämlich nicht immer. Gestern zum Beispiel konnten wir recht gut zur Seite auf die Wiese stehen, Tube nuckeln und einen Hund gesittet passieren lassen. Sie hat natürlich geguckt, war auch angespannt, hat aber nicht ausgelöst.

    Ich muss mit ihr also nicht in dem Sinn am "Problem Hundekreuzen" arbeiten, sondern an der Grundruhe und an Alternativen für Nia in für sie aufregenden Situationen, so dass Übersprungsverhalten weniger werden darf.

    Also dass wir daran so oder so arbeiten müssen, war eh klar, aber ich bin froh zu sehen, dass es eben nicht ein ganz spezifisches Hundeproblem ist, welches bereits gefestigt ist. :smile:

    Ich hatte ja oben geschrieben, dass es gefestigt wirkt und das ist es auch, aber eben nicht punktuell auf Hundebegegnungen, sondern einfach gefestigt auf Übersprunshandlungen - und die variieren.

    Ich bin optimistisch. :zwinker:

    And when the time comes, remember that dogs never die. They are sleeping in your heart.

  • Vieles erledigt sich mit klarer Führung und einem Plan seitens Hundeführer ganz von selbst. Manchmal muss man gar nicht direkt am Problem arbeiten sondern am Gesamtkonstrukt.

    Die Schwierigkeit besteht "nur" darin, gradlinig und für den Hund gut spürbar zu bleiben. Das bist du offenbar für Nia und so kann sie sich toll entwickeln. Schön ... :)