Clicker / Marker Training

  • Oh ja, gute Idee. So etwas wie Pause wollte ich irgendwann sowieso einführen, da wären gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. :super:

    So wies im Moment läuft mit dem Pinkeln, sollte das auch gut gehen. Wir müssen nach dem Schlafen und nach längerem Kauen gut achtsam sein, in anderen Situationen ists kein Thema.

  • Soo, das Konditionieren hat glaub relativ gut funktioniert. Frischt ihr das eigentlich regelmässig mal wieder auf?

    Draussen hab ichs noch nicht viel genutzt, auch weil ich jetzt in Quarantäne bin. Hab jetzt aber begonnen, Leinenführigkeit und Blick zu mir im Garten zu clickern. Sie versteht schnell was ich von ihr möchte, aber hier sind wir ja auch noch in recht reizarmer und bekannter Umgebung. Das Timing zu treffen ist schon noch herausfordernd, vorallem bei teils kurzen Miniblicken. Vorteilhaft ist, dass sie wenn ich den Blick klicke, sofort zu mir kommt zum Belohnung abholen und dadurch auch die Leine lockert.

    Sie lernt soo wahnsinnig schnell. 2 Klicker-Sessions und sie weiss genau, was man will :)

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    • Offizieller Beitrag

    Ganz toll macht sie das schon. Clickern macht schon mega Spass, grad mit einem arbeitsamen Hündchen :love:
    Auffrischen war bei uns beim Clicker nie nötig, es gibt ja immer nach dem Click ein Guetzli, möglichst zeitnah, von daher verliert sich die Konditionierung eigentlich nicht.

  • Da es gerade so Thema war im Durotan-Thread ist mir dieses Thema wieder in Sinn gekommen und ich dachte mal, ich berichte wies so läuft. Ich hab inzwischen auf ein Markerwort umgestellt, weil mir der Clicker je nach Situation einfach zu mühsam ist (keine Hand frei, etc.) Wir haben „Top“ genommen als marker, weils einfach und prägnant ist und trotzdem ein Belohnungsbedeutung hat (und für mich darum ringer zu brauchen ist). Und ich sags nicht so automatisch wie „Supi“ oder „Fein“ - muss es deshalb etwas bewusst anwenden, sags aber dafür auch nicht ausversehen wenn ich gar kein Leckerli geben will oder so.

    Blickkontakt macht sie inzwischen schon ziemlich gut, finde ich 😊 an der Leine brauchts je nach Energielevel noch ein bisschen was.

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  • Einfach als Warnung, weil sie ist eine Gebrauchshundrasse (auch wenn einige sagen ne Gebrauchshundrasse light) und die neigen gern dazu. Du musst aufpassen, dass sie nicht anfängt Verhaltensketten aufzubauen und anfängt zu pendeln.

    Danke für die Warnung. Ich bin froh um Tipps und Tricks. Was genau meinst du mit pendeln? Das sie extra vorläuft und dann Blickkontakt macht um Guzzi zu bekommen? Ich hatte sowieso geplant, da langsam das markern zu reduzieren und vermehrt nur noch mit Lobworten zu bestätigen, da sie das schon echt gut macht (und sogar gestern mit anderem Hund zwar weiter mitgelaufen ist (da der andere Hund ein grösserer Radius hatte) aber Blickkontakt gehalten hat und auch immer wieder zu mir gekommen ist). Reicht das als Reaktion oder würdest du mir noch mehr empfehlen? :good:

    • Offizieller Beitrag

    Das sie extra vorläuft und dann Blickkontakt macht um Guzzi zu bekommen?

    Ja sowas, in der Richtung.

    Gibt auch Hunde die dann wirklich anfangen mit Pendeln, die kennen also vor, drehen sich um pendeln zu ihrem Besitzer zurück, rennen wieder vor, drehen sich um und so weiter.

    Und das ganze nicht um noch einen Keks zu bekommen, sondern das Verhalten selbst ist für die belohnend.

    Und wie gesagt je nach Hund reicht d auch schon verbales Lob um solche Ketten aufzubauen.


    Man muss da aufpassen, im Grunde ich ja jeder vom Menschen auftrainierte Verhalten eine Verhaltenskette. Das will man ja.

    Blöd ist halt, wenn sich Hunde selbst Verhaltensketten beibringen und die immer wieder abspuhlen und sich selbst damit bestättigen und in ein Junkieverhalten kippen können.

    Gebrauchshunde und gerade Hütehunde sind da Spazialisten.

    Vielleicht kann Anne was dazu schreiben oder andere User vor allem mit Schäferhunden.


    Ich hab bei meinen wenig das Problem das die zu solchen Verhaltensketten neigen, weil ganz anderer Grundcharakter Hund.

  • Ichhabe es so Aufgebaut, wenn der Hund vorauslauft und ich ihn rufe und er kommt dann gibt eine Gutlibelohung. Wenn der Hund vorauslauft und ohne das ich ihm gerufen habe Blickkontakt macht dann lobe ich verbal mit "fein" sage aber laufe oder witer. Wenn er weiter läuft rufe ich wieder und wenn er kommt gibt es wieder Guteli.

    Also jedesmal wenn er mich anschaut ohne das ich ihm ein Befehl gegeben habe, dann gibt es ein verbales Lob und ein weiter und nur wenn ich ihn gerufen habe und er kommt, dann gibt Guteli.

    • Offizieller Beitrag

    Okay, sorry, Roman :D der vielleicht gar nicht so viel bringt - aber vielleicht ein bisschen was ;)
    Also, die lieben Verhaltensketten.


    Ich hatte das bei Mairin mit dem Anti-Jagd-Training nach Pia Gröning, bei dem ein Ansatz ist, den Blick in den Wald zu belohnen. Habe angefangen, das zu klicken... und relativ bald hat Mairin einfach ständig in den Wald gekuckt. Hab das dann wieder aufgehört und anders am Jagen gearbeitet (Schleppleine, Superrückruf (auch P.G.) etc.).

    Blickkontakt / Kontaktaufnahme habe ich bei Mairin anfangs auch sehr konsequent geklickt (wirklich mit Clicker, nicht mit Wort), bin dann bald zu variabler und sehr unterschiedlicher Belohnung übergegangen, bei uns war das okay. Muss aber auch dazu sagen, dass Mairin nie eine Hardcore-Arbeiterin oder ein "Suchti" war, sie hat sich immer auch für die Aussenwelt interessiert (und vor allem anfangs oft mehr dafür interessiert als für mich oder irgendwelche Aufgaben...). Generell muss man den Arbeitseifer sicher etwas im Hinterkopf haben und etwas aufpassen, dass die Hunde da nicht in ein Muster fallen und quasi nur noch dafür spazieren gehen, weil sie die Verhaltenskette eben als gestellte Aufgabe ansehen und toll finden. Arbeiten ist für solche Hunde ja oft selbstbelohnend, das kann auch sowas Dummes sein wie 6 Schritte vor, Blick zurück, Mensch sagt vielleicht nur "fein" und für den Hund ist das schon toll. ABER bei einem vernünftig und vielseitigen ausgelasteten und auch gut ausgeruhten (!) Hund seh ich da ehrlich gesagt keine so grosse Gefahr.

    Der Gradmesser für mich ist, wie oben schon angetönt, das Interesse an der Umwelt. Und ehrlich gesagt, vielleicht etwas unbefriedigend, sorry - ein gewisses Gespür der Halterin für den Hund. Beim Jagen z.B. konnte ich relativ bald genau einschätzen, ob sie jetzt einfach für ein Guetzli in den Wald starrt, oder ob wirklich was Spannendes war. Woran hab ich das gemerkt? Körperspannung, Aufregung generell, Ohrenhaltung, zu mir schielen kurz vorher.. ich weiss es ehrlich gesagt nicht ganz genau. Individuellen Hund lesen gelernt... Beim selbständigen Umwenden zu mir habe ich sehr darauf geachtet, wie sie zwischen dem Umwenden ist, ob sie also quasi in ein stereotypes Verhalten fällt à la "ich trab 6 Schritte, halte dann an und schau mich um" oder ob sie dazwischen draus raus kommt und sich wirklich für anderes interessiert - Schnüffeln, potenziell spannende Sachen kurz abchecken, auf ein Feld rennen weil da was spannendes war ;) Was ich jetzt alles auch auf dem Namika-Video sehe; sie schnüffelt zwischendurch auch interessiert und durchaus intensiv (am Gulli da) ohne zu dir zu schielen, scheint die Schritte vorwärts nicht einfach stupid abzuspulen etc. Erfahrungsgemäss wirds bei Hunden übrigens auch sehr rhythmisch, wenns sie nur noch für die Belohnung eine Verhaltenskette abspulen. Wirklich alle 2 Minuten, oder alle 20m, oder eben 6 Schritte abgezählt, quasi stereotypisch.

    Ich versuche mich grad, mich zu erinnern, wie das bei Mairin wohl genau war.. schon eine Weile her... Aber ich glaube: Hatte ich bei Mairin das Gefühl, dass sie jetzt komplett einfach nur für die Aufgabe "Mensch anschauen" spazieren geht (gab es bei ihr manchmal, wenn ich zu viel belohnt oder zu hochwertig belohnt habe, oder zu wenig anderes Spannendes da war, oder auch aus dem Arbeitsmodus heraus), hab ich sie einfach an die Schlepp genommen und ignoriert, oder mich auf ein Bänkli gesetzt und sie ignoriert (eine Übung, die ich für allzu menschen-fokussierte Hunde sehr gut finde, um ihnen etwas Sicherheit in der ruhigen Selbstbeschäftigung zu geben).

    Also ja... im Hinterkopf behalten, dass das grundsätzlich Verhaltensketten und Gewohnheiten sind, die blöd sein können, entweder, weil der Hund mich als Belohnungsautomat benutzt (wie praktisch, ich guck jetzt mal in den Wald), oder weil der Hund in ein selbstbelohnendes Suchtverhalten fällt, in dem ihn sonst nichts mehr interessiert. Finde aber, das spürt man dem Hund eigentlich an, wenn man ihn kennt. Sorry, dass ich da keinen besseren Input hab :D

    Ich könnte mir übrigens auch vorstellen, ohne dass ich da jetzt irgendwas dazu zitieren könnte ausser meine eigene beschränkte Erfahrung mit Hütehunden, dass es auch ein bisschen davon abhängig ist, wie man Aufmerksamkeit vom Menschen / Lob sonst noch so kriegt - bei Arbeitshunden, für die das einen hohen Stellenwert hat. Wenn Umwenden und Gutzi / Lob abholen die einzige Interaktion auf dem Spaziergang ist, denke ich, wird der Hund das mehr versuchen zu kriegen. Gibt es hingegen eigentlich noch viel tollere Sachen, die der Hund nicht wirklich beeinflussen kann, die aber manchmal pllötzlich passieren, rückt die antrainierte Verhaltenskette vielleicht etwas in den Hintergrund. Mit tollere Sachen meine ich zB, der Mensch findet plötzlich ein Gudi-Versteck im Laub, ein Spieli fliegt, fängt ein Rennspiel an, bietet eine Kletterübung über Baumstämme an etc. Nicht alle 100m, sondern einfach hin und wieder. Aber eben - auch da aufpassen, wenn der Hund sich nicht mehr lösen kann und man sich so einen Junkie heranzieht, ist das natürlich auch kontraproduktiv ;)

    Ich seh das z.B. bei Nyell. Eher unsicher, sehr am Menschen orientiert, liebt es, angesprochen zu werden (Futter eher nicht so wichtig, Kontakt, Zerrspiele und Rennspiele sind toll, Suchspiele macht man für die Belohnung nachher). Gehe ich jetzt einfach spazieren und bin in Gedanken versunken und mache gar nichts, ausser ab und zu zu loben, wenn sie von sich aus kehrt macht, fängt sie irgendwann an, anhimmelnd neben mir her zu gehen. Sie aus dem Modus wieder rauszukriegen ist unglaublich schwierig. Ich werd dann manchmal gelobt, wie toll der Hund erzogen sei.. aber tatsächlich hat sie von dem Spaziergang gar nichts. Mache ich hingegen über den Spaziergang verteilt hin und wieder eine Übung oder ein Spiel oder was Tolles (wir reden hier von 4-5x kurz auf einer Stunde Spaziergang, ohne, dass sie es eingefordert hat), kann sie zwischendurch viel entspannter einfach schnüffeln.

    Tja, Fazit, wie so oft bei den Hütehunden... eine gute Balance und ein Gespür für das individuelle Tier ist gefragt ;) Ausschlaggebend ist für mich, wie der Hund drauf ist, wenn er keinen Input vom Menschen kriegt. Ob er sich entspannt selber für seine Umwelt (die oft eine andere ist als die, die der Mensch sieht) interessieren kann.

  • :smile: Danke für den Roman. Ich finds hilfreich!

    Mein Gefühl wäre im Moment, dass es bei Namika keine (oder noch keine) selbstbelohnende Verhaltenskette ist - vielleicht aber das Potential dazu hätte, wenn ich einfach immer genau so weitermachen würde.

  • Aber ich glaube: Hatte ich bei Mairin das Gefühl, dass sie jetzt komplett einfach nur für die Aufgabe "Mensch anschauen" spazieren geht (gab es bei ihr manchmal, wenn ich zu viel belohnt oder zu hochwertig belohnt habe, oder zu wenig anderes Spannendes da war, oder auch aus dem Arbeitsmodus heraus),...

    Übrigens: Dieses mich aufmerksam anschauen kenn ich in kleinen Sequenzen auch (wie z.b. im Video nach dem ersten „Top“, nach Spielsequenzen kann das auch ein bisschen länger dauern). Bis jetzt funktioniert da der Tipp von weiter oben mit dem Timeout-Signal super gut. Immer wenn ich eine Beschäftigung beende (ob Futterbeutel, Ball werfen oder auf Baumstamm stehen, aber auch nach 10-Leckerlispiel, etc.) sag ich das Timeout und zeig ihr die leere Handfläche als Zeichen dazu - dann gehts eigentlich meist nur paar Sekunden bis sie es versteht und akzeptiert und sich abwendet und selbst beschäftigt. :thumbup:

    • Offizieller Beitrag

    Gell, das ist super. Bin mega froh, hat uns die Trainerin damals das schon in der Welpengruppe nahegelegt und dann auch konsequent in den nachfolgenden Kursen immer wieder erwähnt. Wird meine Nächste definitiv auch lernen :)

    Nyell kennt das Kommando nur bei mir und ist definitiv einiges hartnäckiger... V.a. nach dem Spielen. Die kann dann gut noch 1-2 Minuten anhimmelnd nebenher laufen, wenn sie richtig aufgedreht ist auch kläffen... Da übe ich meine Ignorier-Geduld ;)