Wuäähh, ich kenne das ....
Ganz ehrlich? Ich bin mittlerweile überzeugt davon, dass all diese Dinge bei Kotwasser lediglich Symptombekämpfung sind. Die einzige Regelmässigkeit, die ich bei allen Kotwasserpferden beobachten konnte war, dass sie mit frischem Gras kein Kotwasser hatten. Mein Wallach hatte die letzten 8 Jahre im selben Stall immer im Winter so ein bisschen Kotwasser, nicht wahnsinnig schlimm, aber nervig. An seinem rechten Hinterbein lief einfach immer eine Bahn von Kotwasser runter. Er war sonst fit und zwäg, eher etwas introvertiert, aber scheinbar zufrieden. Stall: Offenstall mit rund 15 Pferden, gemischte Gruppe, füttern in Fressständen.
Im letzten Sommer hatte er das Kotwasserproblem auch mit Gras, es ging ganz einfach nicht mehr weg. Nach etwa 2jähriger Überlegungszeit hab ich dann beschlossen, ihn zu pensionieren und auf eine Weide zu meiner Kollegin nach Frankreich zu bringen. Das hatte mehrere Gründe, nicht nur wegen des Kotwassers, aber das gab den letzten Ausschlag. Am 19. Oktober wurde er nach Frankreich gebracht und ab dem 20. Oktober ist er furztrocken ... kein bisschen Kotwasser mehr, nichts, nada .... Er lebt in Weidehaltung mit Stallungen, die sie selber aufsuchen können. Die Gruppe umfasst 10 Pferde, sie haben 24 Stunden Heu an verschiedenen Stationen, Platz ohne Ende und er ist extrem aufgeblüht. Heute bin ich überzeugt, dass er innerlich ganz einfach Stress hatte im Offenstall, obwohl wirklich genug Platz und Struktur da war, eine erstklassige Betreuung, alles super, einer der besten Ställe in unserer Region. Trotzdem hat es einfach nicht gepasst für ihn und geäussert hat es sich im Kotwasser.
Ich hab übrigens alles ausprobiert, was man ausprobieren kann. Graswürfel füttern über Winter, kein Getreide, entsäuern, Shiatsu .... bei Wetterwechsel wars noch schlimmer als sonst jeweils.