Wie lief es bei euch ab? Welche Probleme traten auf?
Wir haben einmal zwei gleichaltrige Hündinnen (damals 7J.) zusammengebastelt. Das ging einher mit viel Geduld (Zeit schafft Vertrauen, welches damals beidseitig mangelte gegenüber fremden Hunden), gemeinsamen Spaziergängen, gemeinsames Arbeiten und anfangs Trennung in Räumlichkeiten, viel, viel positive Konsequenz auf die Anwesenheit des Gegenübers. Dauerte ca. 3/4 Monate. Danach lebten die wunderbar harmonisch für den Rest ihres Lebens zusammen, egal in welcher Situation.
Letztes Jahr kam ein 5monatiger Terrier zu meiner 9jährigen Dackeline dazu. Ich hab mir da viele Gedanken gemacht aber wurde überrascht, wie problemlos beide das handhabten. Die kleine Prinzessin hat den Jungspund sofort akzeptiert (und ein bisschen miterzogen), der Bube – auch wenn er eher "hyper" ist – war immer ausnahmslos korrekt im Umgang mit Leni.
War der 1.-Hund beim Welpenbesuch bereits dabei?
Nein, war leider nicht möglich. Aber sie finden, ich hätte gut ausgesucht .
Schliefen die Hunde von Anfang an im selben Raum? Habt ihr zu Beginn die Hundebetten weit entfernt separiert? (möchte am Anfang im WoZi beim Welpen schlafen wo auch die 1. schläft. Ins OG dürfen sie nicht).
Meine sind auch kaum im OG, wo ich schlafe. Ganz am Anfang nahm ich den Jungen ins Schlafzimmer (in die Box, er war das aus der Zucht gewohnt und schlief da drin wunderbar). Das änderte ich dann etwas später und liess ihn auch im EG schlafen. Ich habe im EG ein Trenngitter zwischen Esszimmer & "Sofazimmer" mit offenem Durchgang für den Dackel, damit sie einen Rückzugsort hat, wo Endo nicht hin kann. Sie schläft idR auf dem Sofa oder auf dem grossen Hundebett mit Endo im Esszimmer. Sie kann wählen, er nicht. Wenn ich zuhause bin, ist das Trenngitter offen und der Terrier darf auf Nachfrage beim Dackel auch aufs Sofa (braucht mein Einverständnis, ist aber völlig stressfrei, weil Endo das super respektiert). Aufm Sofa herrscht Ruhe und kein Rumgehampel.
Wie weit liesst ihr sie die Rangordnung ausmachen ohne einzugreifen?
Ich lasse die soviel ausmachen, wie sie es können (also rein wegen dem Grössenverhältnis quasi nix). Verhindere aber Stressfaktoren im Bezug auf Ressourcen, etc. Wenn einer was kriegt, kriegt der andere auch was, wenn der eine geknuddelt wird, hat der andere auch Anrecht und wir wechseln ab. Wenn einer dem anderen was streitig machen wollte, hab ich sie angesprochen und die Sache ruhig geregelt. Entweder dem anderen auch was gegeben (weil er sich aus der Situation nehmen liess oder auch mal ein Objekt der Begierde gegen ein Futterstück für jeden verschwinden lassen). Als Endo grösser wurde, hat er mal die Erziehungskapriolen von Frl. Rottenmeier deutlich beendet, indem er sich mit Getöse auf sie gestürzt hat, als sie seine Kauplatte für sich beanspruchen wollte. Da war ich zu spät, sie regelten das aber sauber und ohne jegliche Verletzungen oder Missverständnisse. Kam nie mehr vor und wird auch nicht mehr vorkommen – Leni hats begriffen.
Ich regle (die sehr selten vorkommenden) "Unstimmigkeiten" zwischen den beiden möglichst stressfrei, ich glaube, ich würde mir da ins eigene Fleisch schneiden, wenn ich da zu harsch dreinreden würde. Nett Ansprechen, Situation auflösen.
Grundgehorsamübungen mit 2.-Hund alleine?
Am Anfang hat der eine was zum Knabbern gekriegt, während ich mit dem anderen was gemacht hab. Inzwischen sind die beide am Ort und derjenige, der nicht arbeitet, liegt ruhig daneben und kriegt zwischendurch mal eine Belohnung dafür. Genauso beim Trimmen, Zähneputzen, Krallenschneiden, etc. Das handhabte ich bereits mit den Hündinnen damals so und hat sich sehr bewährt. Der Wartende lernt nämlich auch was ganz wichtiges dabei.
Was bei beiden Thema ist (und auch bei den Hündinnen damals so war), ist, wenn ich eine/n im Auto lasse und mit dem anderen weg gehe. Da rüttelt die Karre kurz, man beruhigt sich aber auch rasch wieder.
Hattet ihr ein Eifersuchtsproblem?
Nö. Aber ich achte wirklich darauf, dass keiner zu kurz kommt. Und wenn das mal nicht möglich ist, mags der andere gut wegstecken.
Inwiefern liessen sich eure beiden Hunde voneinander beeinflussen (1. von 2.-Hund und umgekehrt?)
Bei gewissen Sachen schauen die schon, wie der andere reagiert aber halten sich idR daran, was ich dazu meine.
Mir wird grad bewusst, dass ich meinen beiden Schnuckis echt ein Kränzchen binden darf diesbezüglich