Beiträge von Feder

    Wow, tolle Leistung!

    Ich lege Jim immer mal wieder "Fleischwasserfährten", meist gut einen Kilometer lang. Die habe ich während langer Zeit relativ kurz "liegen lassen", meist zwischen 30 und 90 Minuten. Dann hat am Tag X meine Planung nicht funktioniert, alles hat länger gedauert und als ich endlich parat war, zog ein Gewitter mit anschliessendem Starkregen auf. Bis ich Jim angesetzt habe, sind über drei Stunden vergangen, dazu kam der Regen. Meine Erwartungen waren ehrlich gesagt nicht sehr hoch, doch da ich die ausgelegte Belohnung am Ende der Fährte ja so oder so hätte holen müssen, wagte ich das Experiment und liess Jim suchen. Und was soll ich sagen? Er hat das mit Bravour gemeistert! Er war voll konzentriert und hat ruhig gearbeitet. Er wirkte auf mich, als sei er froh, endlich seinem Können nach gefordert zu werden. Die älteste Fährte war eine, die über Nacht gelegen hat (hat Hund easy gemeistert :-)).

    Eure Berichte haben mich angestachelt: Jim, wir werden das mit den Fährten ausbauen!

    Bei mir war das der Meerschweinchen-Vortrag in der Primarschule, der hat mich auch eine halben Tag beschäftigt mit Meerschweinchen bringen (auf dem Leiterwagen, keine Ahnung wieso meine Eltern da nicht widersprochen haben...), Vortrag halten, Streichelstunde, Meerschweinchen wieder nach Hause karren.

    Meine Kindergärtnerin hat regelmässig ihren Zwergschnauzer dabei gehabt, das war einfach so, hat niemand in Frage gestellt.

    Bei uns im Dorf dürfen Hunde im Brunnen baden. Bei uns vor dem Haus steht einer unserer Dorfbrunnen, der wird, gerade an heissen Tagen, von vielen Hunden als Erfrischungsstätte genutzt, zum daraus Trinken oder auch für ein Bad. Ebenfalls baden dort regelmässig Kinder und Jugendliche. Als Frau vom Brunnenwärter kann ich sagen, dass der Brunnen, resp. das Wasser, nach dem Bad eines Hundes (vor allem wenn der langhaarig ist) deutlich verschmutzter ist, als wenn dort ein paar Kinder drin geplantscht haben. Da braucht der Hund nicht mal "schmutzig" zu sein. Uns (meinem Mann und mir) käme es nie in den Sinn, jemandem vom Baden im Brunnen abzuhalten. Wir lassen an diesen Tagen einfach häufiger das Wasser ab und schrubben den Brunnen.

    Claudia das denke ich auch. Vielleicht hätte ich schon viel eher den Mut aufbringen sollen, das zu machen. Vielleicht wären wir dadurch eher "weiter gekommen", im Sinne von Jimmys Entwicklung. Vielleicht aber hat er die Zeit auch gebraucht, um diese Reife zu erlangen um ein solches Abenteuer zu bestehen. Vielleicht, vielleicht... auf jeden Fall hat diese Reise unser gegenseitiges Vertrauen enorm gestärkt.

    Ferien mit Hund haben wir bis im letzten Sommer immer nur in der Schweiz gemacht. Sei es Skiferien in den Bergen (ich fahre nicht mehr Ski, gehe während dafür mit dem Hund spazieren) in gemieteten Wohnungen oder Sommerferien in der Schweiz, ebenfalls in gemieteten Wohnungen. Jimmy ist da insofern unkompliziert, als dass er ausser seiner Familie und seinem Körbli nicht viel braucht um sich heimisch zu fühlen.

    Letzten Sommer haben wir einen Roadtrip durch Frankreich, England und Wales gemacht und auf Drängen meines Mannes den Hund mitgenommen. Mir war bei der Idee anfänglich nicht wohl weil Jim einerseits einfach nicht der gechillteste Typ ist und anderseits ein totales Landei. Zumal mein Mann ja nie einen Hund wollte weil mit Hund alles umständlicher, komplizierter und und und ist. Aha. Und nun wollte er den Hund unbedingt mit dabei haben. Und zwar so unbedingt, dass er mir vorgeschlagen hat, sämtliche Aktivitäten an den Hund anzupassen. Notfalls auf sämtliche Stadtbesichtigungen zu verzichten, in keine Museen zu gehen, etc.

    Und was soll ich sagen? Wir verbrachten drei hammermässige Wochen "on the road", für Jim gab es haufenweise erste Male (auf der Fähre im Auto übernachtet, im Pub, am Strand, im Meer, im Bistro und und und), die er alle mit Bravour gemeistert hat. Übernachtet haben wir mal in AirBnBs, Hotels, Pubs, Shepherd's Huts und Safarizelt, alles immer absolut problemlos. Einzig in einem Hotel durfte Jim nicht mit in den Speisesaal, da haben wir ihn im Auto gelassen, das war kein Ding.

    Wir haben, bis auf Museumsbesuche, alles gemacht, worauf wir Lust hatten. Inklusive kleinen Stadtbesichtigungen.

    Und weil das so entspannt war, werden wir dieses Jahr wieder mit Hund verreisen. Diese Mal mit grosser Wahrscheinlichkeit ein Roadtrip durch Südfrankreich.

    Ich mache selber Leinen und Halsbänder aus Fettleder und benutze Buchschrauben. Diese verleime ich und bis jetzt hat sich noch keine gelöst. Notfalls kann man die Schrauben ja lösen und selber verleimen (wenn man eine gekaufte Leine benützt). Zudem haben meine Leinen jeweils ein geflochtenes Ende, das würde auch ohne (gelöste) Buchschraube halten.

    Endgegner heisst in unserem Fall: Keine, absolut keine Chance, ihn aus einem Maisfeld abzurufen. Wenn er da drin ist, ist er drin, resp. weg. Maisfelder sind für ihn das höchste der Gefühle. So lange die stehen, ist bei ihm die Schleppleine dran (oder ich suche Wege, die nicht an Maisfelder vorbei führen).

    Wir haben einen Markenring vom selben Etsy-Shop wie Anne. Plus einen von WohlfandBear, ebenfalls Etsy. Der zweite ist kleiner, leichter, man könnte auch sagen nicht ganz so hochwertig. Dafür war der Austausch mit der Shopbetreiberin sehr nett. Die Bestellung eilte, ich wollte die Marke für unsere bevorstehende Wales-Reise. Der Shop ist im Voralberg und unsere Marke wurde dann von der Verkäuferin über die Grenze gebracht und uns per schweizer Expresspost zugestellt. Zwei Tage Lieferfrist, da konnte der Shop aus England nicht mithalten. Dafür haben wir jetzt zwei :smiling_face:

    Mit Etsy-Shopping habe ich bis jetzt nur gute Erfahrungen gemacht.

    Im BH verwende ich für das Fusslaufen links "Heel", wenn er rechts laufen soll "Rechts" (sehr kreativ :biggrin:). Seitenwechsel hinten rum heisst einfach "Übere", Seitenwechsel vorne durch kennt er nicht, ergo kein Kommando. Aber ist ein guter Input, das wäre was, das wir üben könnten.

    Mein Hund ist ein Mischling, ich kann also nicht von der Rasse erzählen.

    Wenn es jedoch zu einem Gespräch über die jeweiligen Rassen seiner Mischung kommt, sind die meisten erst mal überrascht, dass die Mutter ein Appenzeller ist. Denn davon hat er optisch nichts. Die meisten sehen in ihm einen Beaglemischling (was ich selber total nachvollziehen kann). Wenn ich gefragt werde, wie er denn so ist, welche der Rassen sich wie zeigt, dann fällt mir auf, dass ich nur wenig über den Laufhund, aber ganz viel über den Appenzeller erzählen kann. Der Laufhund ist zu Hause fast unsichtbar, schläft gerne warm und bequem. Draussen ist er unauffällig bis ihm einfällt, dass er ein Laufhund ist. Bei Jimmy zeigt sich das im grossen Radius. Mit gross meine ich wirklich gross, so dass er noch knapp als Stecknadelkopf grosses Ding am Horizont erkennbar ist. Ihn beunruhigt das nicht, er hat mich ja im Blick oder in der Nase und mit ein paar schnellen Galoppsprüngen ist er dann ja auch wieder bei mir, notfalls kennt er unsere Adresse. Dass er stundenlang weg war, ist zum Glück nur einmal vorgekommen. Scheint aber beim Laufhund Programm zu sein, so jedenfalls höre und lese ich es von Laufhundbesitzer. Das muss man wollen.

    Den Appenzeller kennen die meisten. In der Regel ist er mit negativen Attributen behaftet. Kläffig, hinterlistig, Wadenbeisser. Meiner Meinung nach nicht unbegründet. Der Appenzeller neigt zum Kläffen, auch bei Jim wird vieles mit Bellen kommentiert. Das Bellen variiert, kann Ausdruck von Frust, Freude, Aufregung, Überforderung sein. Er lässt sich aber gut "abstellen" (meist jedenfalls ;-)). Überhaupt ist er sehr kommunikativ, er hat eine unglaubliches Repertoire an "verbalen" Ausdrucksweisen; winseln, laut ausatmen, laut ausatmen mit leisem Pfeifgeräusch, leises Pfeifgeräusch, schnauben, schnauben mit "stämpfelen", niesen, Zähne zuschnappen lassen um nur die häufigsten zu nenne. Seine Mimik ist ebenfalls sehr ausdrucksstark, fast so vielfältig wie die das "Verbale". Er hat eine unglaublich schnelle Auffassungsgabe und nutzt diese gerne zu seinem eigenen Vorteil. Ein Beispiel: Weit vorne ein anderer Hund, Jim prescht vor, Rückruf, Belohnung. Zack ist abgespeichert. Aha, Hund in Sicht, ich presche vor, Frauchen ruft, ich kriege Guddie. Meine Liste mit solchen Beispielen ist lang. Ich versuche daher, auf dem Spaziergang möglichst wenig Kommandos zu verwenden. Jim ist der Chef Hausmeister. Der Sheriff mit dem grössten Stern. Das erfordert Management. Sein Arbeitswille und -freude ist schier unerschöpflich. Immer auf zack. Sehr "gspüürig". Also nicht sensibel im Sinne von einem "Finöggeli", sondern für die Stimmung seiner Mitwesen. Er bricht nicht gleich zusammen wenns mal räblet. Er ist super. Der beste Hund. Interessanterweise bin ich noch keinem begegnet, der unbedingt einen Appenzeller wollte :biggrin: manchmal ist ein schlechtes Image vielleicht gar nicht so schlimm. Denn als 08/15 Familienhund sehe ich ihn nicht.

    Jimmy kreuzt andere Hunde seit Jahren mit einem XS-Futterdummy im Maul, das klappt prima. Mittlerweile schaut er bereits zu mir wenn er sieht, dass ein Hund auf uns zu kommt, es hat sich als Ritual etabliert, für uns stimmt das so. Und auf die Meinung anderer gebe ich je länger, desto weniger (ja, manchmal tuscheln die Leute dann beim Kreuzen etwas vor sich hin, das ist nicht immer schmeichelhaft, aber jä nu. Früher musst ich mir anhören, ich solle meinen (leinen-)aggressiven Hund endlich erziehen...).

    Ihm hilft es, eine Aufgabe zu haben. Ich könnte (oder kann) ihn auch in die Unterordnung nehmen, in diesem Modus interessiert ihn so gut wie nichts mehr.

    Wenn das mit dem "Nuggi" so für euch funktioniert, ist doch alles gut.

    Deine Berichte über Zelda zaubern mir jedes Mal ein Lächeln ins Gesicht.

    Oh ja, die Schleppleine, ich fühle mit dir. Obschon Jimmy maximal eine Lightversion von Jagdteufelchen Zelda ist. Zur Zeit geniessen wir das schleppleinenfreie Halbjahr mit übersichtlichen Feldern. Sobald der Raps kniehoch steht bis die Maisfelder gemäht sind ist Schluss mit dieser Freiheit. Mein Endgegner ist sein Stechen :smiling_face_with_sunglasses:

    Danke dir fürs Teilen deiner Erinnerungen :red_heart:

    Auch wenn man den Abschied kommen sieht, es schmerzt immer, wenn er da ist.

    Gute Reise, kleine Schelmin. Ich werde die Geschichten über dich vermissen (und die, von denen ich gelesen habe, in guter Erinnerung behalten).

    Dir viel Kraft, Magi.

    Oh ja, das macht Angst, so ein Druck auf der Brust. Drücke dir dir Daumen, dass sich alles normalisiert.

    Bei der Beschreibung mit dem Augenflackern und dem Druck im Kopf kam bei mir auch der Gedanke an eine Migräne mit Aura. Die kommen bei mir manchmal eben mit "nur" dem Druck, manchmal folgen dem Flackern und eingeschränktem Gesichtsfeld heftige Kopfschmerzen (und Übelkeit und ein allgemeines Schwäche-/Krank-sein-Gefühl). Bei mir wurde das vermutlich durch einen massiven Mangel an B12 ausgelöst oder begünstigt. Ganz sicher waren/sind sich die Ärzte nicht, es könnte auch hormonell bedingt sein (ich war damals 43, meine Mutter litt während den Wechseljahren unter Migräne, bei mir halten die Migränen trotz normalem B12-Level an...).

    Auf jeden Fall gute Besserung.

    Und das mit Ivy ist eine top Leistung, Gratulation euch beiden!

    Hm, weiss nicht, ob du jetzt u.a. uns meinst...

    Jimmy war als Junghund total drüber draussen. Hektik total. Rumwuseln, rastloses Schnüffeln, hierhin, dorthin, konzeptloses Markieren (also nicht markante Stellen wie Pfosten oder grosse Grasbüschel, sondern einfach irgend wo, auch mitten auf dem Weg), gefühlt zehntausend mal pro Spaziergang. Hündinnen wurden bestiegen, von hinten, von vorne, der Seite, egal wie deutlich die Hündin ihn abgewiesen hat, egal wie vehement ich ihn korrigiert habe, wie die BesitzerInnen der Hündinnen interveniert haben, das schien alles an ihm abzuprallen. Er hat draussen total in einem Tunnel gelebt, war so gut wie nicht ansprechbar, hatte Durchfall, kratzte sich... es war Stress und Frustration pur. Für uns beide. Ich weiss nicht mehr, wie oft ich weinend irgendwo in der Pampa stand. Etwas gezielt trainieren war nicht möglich. Seine Konzentration hielt maximal eine Millisekunde, jedes Lob, jede Berührung hat ihn hochgepusht. Es war ermüdend. Gefühlt hat mich niemand verstanden, er war ja so ein herziger und noch so jung und ach das kommt schon noch, das legt sich. Mir wurde dann von zwei unabhängigen Trainern, die sein Verhalten nicht als normal empfanden, zur Kastration geraten. Da ich dieser gegenüber skeptisch eingestellt war, entschied ich mich, Jimmy vorerst chippen zu lassen um sehen zu können, in wie fern sich sein Verhalten dadurch verändern würde. Nachdem der Chip seine Wirkung entfalten hatte war für mich klar, dass ich ihn kastrieren lassen werde. Das Markieren wurde weniger, Hündinnen blieben interessant, wurden (und werden) nicht mehr bestiegen, der Durchfall war weg, das Kratzen, wir konnten anfangen zusammen zu trainieren, zusammen zu wachsen. Er ist bis heute ein eher reizempfänglicher Hund, sieht alles, hört alles - aber eben auch mich.

    Grundsätzlich bin ich der Ansicht, dass es für einen Jungrüden normal ist, sich etwas flegelhaft zu benehmen. Wann es dann halt nicht mehr "normal" ist, muss vermutlich jeder Hundehalter für sich selber beantworten, jeder hat seine eigene Toleranz- und Schmerzgrenze.

    Lässt sich der besagte Rüde denn abbrechen?