Frustrationstoleranz - mein Endgegner

    • Offizieller Beitrag

    Das kommt mir so bekannt vor - alle meine Spaniels hatten/haben so Phasen! Rhian kam am besten mit Frust klar, Emrys war der krasseste und tickt noch heute manchmal völlig aus wenn gefrustet. Er ist unglaublich reizoffen, und wenn er nicht reagieren kann wie er möchte, "chlepft" es ihm oft die Hirnzellen raus.....

    und wie gehst du damit um? Hast du irgendwie eine Verbesserung erzielen können bei Emrys?

    Aktuell über etwas längere (und eben doch erst kurze) Zeit testen konnte ich:

    Kauartikel oder etwas länger zu fressen draussen

    löste eher etwas Stress aus

    Suchenspiele und Futtersuche waren nicht genug interessant

    Körpernähe, funktioniert kurzfristig z.b. wenn ein Hund kreuzt

    aber wirklich etwas helfen tut aktuell Ball-kauen, einer der richtig knautschig ist

  • mit fagi haben wirn einen "frustuntoleranzler" -vor dem herrn-. bisher war es super händelbar und nicht einmal bedonders nervig wenn herr -keine zeit- etwas gehypt hat.

    nun hat er jedoch eine unsitte angefangen welche ich so nicht tolerieren kann und will. abends richte ich das hundessen und gehe dann anschliessen ins bad. jeden abend dasselbe und jeden abend das gleiche.

    10 jahre hat das alles wunderbar funktioniert. nun hat -herr keine zeit- jedoch die idee, dass es schneller gehen könnte wenn er (während ich im bad bin) anfängt zu bellen (so etwas verhaltenes wuff...wuff...wuff mit pausen) in erwartungshaltung. hört er mich ist er auch sofort ruhig...resp. wenn ich aus dem bad komme hört man ihn nicht mehr. somit habere ich keine chance einzugreifen auf welche art auch immer, da er ja dann ruhig ist.

    nun geht -herr keine zeit- und cheyenne abends vor dem hundeessen zum letzten versäubern nochmal in den garten und ich gehe mit, damit ich auch sicher bin dass die hunde ihr geschäft erledigt haben.

    ich gehe vor den hunden rein und hole das hundeessen aus dem 2. stock. aber hier meint -herr keine zeit- dass er jetzt wieder nachdrücklich erwähnen muss dass es ganz schnell gehen sollte mit rumgespringe an die tür.

    noch vor der türe wird er jetzt angeleint (meine neue strategie) und muss !!! warten mit mir zusammen bis er sich beruhigt hat. verhält er sich ruhig wird er von mir auch betont ruhig gelobt.

    an der leine ..ohne zu ziehen oder zu hypern geht es zu den fressnäpfen. fällt er ins alte muster bleiben wir eben wieder stehen.. anschliessend sind wir dann wieder im alten ritual dass er sitzen muss bevor er an den napf darf. das klappt nach wie vor super.

    die ersten paar male hat er das anleinen (mit retrieverleine) null und gar nicht verstanden und ist um mich herum gekreist weil er dachte wir machen unterordnung und er muss um mich herum flitzen ins sitz (grundstellung)...nur um dann gleich im vollspeed los zu flitzen weil die anspannung zum warten doch zu gross ist.

    wir sind jetzt damit so in der straight täglichen wiederholung von etwa bisher 14 tagen.

    jetzt klickt es langsam bei ihm. je ruhiger er sich verhält um so schneller kommt er ans ziel. respektive er ist jetzt allabendlich insgesamt schon zur in erwartender essenzeit entspannter geworden.

    ich merke es an seinem verhalten schon sehr deutlich. dies nun bereits der 2. abend ohne dass er im vorfeld bellt.

    das nicht vorwärts kommen mit theater lässt ihn wohl etwas nachdenken.

    es wird noch ein wenig dauern bis es sicher sitzt aber ich bin froh haben wir einen weg für ihn und uns gefunden um mehr entspannung.

    eigtnlich ist es nur eine kleine veränderung welche doch eine grosse nach sich bringt.

  • Unsere Zwergpudel Hündin hat es auch nicht so mit dem aushalten von Frustration 🙈. Sie war schon 6,5 Jahre alt als wir sie aus dem Tierheim übernommen haben. Seither üben wir mit ihr und an unserer Geduld 😀. Im Moment ist die Hundeschule mit ihr echt anstrengend. Die Übungen,besonders an den Geräten ,machen ihr Spass. Allerdings will sie zu den anderen Hunden hin und bellt und kreischt wenn sie das nicht darf. Ähnlich bei Hundebegegnungen beim Spaziergang .Vermutlich durfte sie früher jeden Hund begrüssen. Ich übe mit Distanz und Ruhe und kleinen Leckerlis streuen. Erfolg zeigt sich allerdings nur in winzigsten Schritten.

  • Nun, wenn er schon richtig ausgetickt ist geht nur noch Management, da kann man nicht trainieren.

    Zum Training auf geringere Reize oder grössere Distanz verknüpfe ich den Reiz positiv mit der Schlecktube, oder auch nur verbalem Lob bei ruhigem anschauen. Action will ich da nicht reinbringen, nur mit der Zeit kommt das Abwenden vom Reiz dazu zum Schlecken. Guddeli vom Boden aufsammeln (er kennt den Marker "Bode") wäre der nächste Schritt, dazu muss er aber schon recht weit runter kommen. Geht aktuell erst bei eher schwachen Reizen. Aber beim Abwenden macht er schon Fortschritte - geht halt langsam.

  • Wir haben eigentlich durch Oreo gezeigt bekommen was ihm denn so hilft. Seine Nervenkostüm ist nicht das dickste, er braucht etwas was ihn da beruhigt und er hat sich schon sehr früh immer Tannenzapfen oder ähnliches geholt und herumgetragen, damit wirkt alles nicht mehr so schlimm. Um das ein bisschen sicherer zu gestalten wegen Verletzungen im Maul etc. bekommt er jetzt immer mal einen ball mit schnur zum mittragen et voila- er läuft an 80% alles bisher nervigen Sachen gechillt vorbei:saint:

    Es fühlt sich nur ein bisschen "zu einfach" an, als würde man schummeln, versteht ihr was ich meine?

    Liabs Grüassli

    Mirjam

    "Man kriegt nicht den Hund den man will, sondern den den man braucht"

  • Lady hatte die ersten 18 Monate ja auch viele Unsicherheiten und ihr half auch das Tragen ihres Ball am Wurfseil... So hatte sie etwas zum Hüten, eine Aufgabe und das gab ihr Selbstvertrauen und Sicherheit und das ist geblieben.

    Chipie hat einen Dummy mit flachem Wurfseil, aus dem Grund, weil das runde Wurfseil, das Lady an ihrem Ball hatte und immer im Maul getragen hat (den Ball nahm sie nie ins Maul) machte ihr mit den Jahren abgewetzte Zähne, dort wo sie es immer trug... auch Chipie hilft der Dummy an schwierigen Situationen locker vorbei zu gehen...

  • Gegen ein "Nuggi" find ich kann man nichts sagen.

    Da würde ich persönlich einfach bevorzugen, ihn gezielt zu geben und mit der Zeit abzubauen um später nur noch sehr situativ zu benötigen. Aber wenns ein Hilfsmittel ist was hilft, warum auch nicht?

    Alba findet mit tragen eher stressig, aber einfach mal 5min auf einem Ball kauen, wirkt bei ihr auch sehr entspannend, viel mehr als mit etwas zu fressen, da dann weniger Ressourcen Thema dabei ist.

  • Chipie bekommt ihren Dummy immer nur kurz... darf ihn also nicht längere Zeit haben! Wir wollen keinen "Junkie" haben, die nur noch ihr Spielzeug im Kopf hat... Sie spielt sehr gerne mit anderen Hunden, schnuppert gerne und macht ab und zu auch kleine Aufgaben, obwohl sie keine begeisterte Arbeiterin ist :rolleyes: Den Dummy bekommt sie ganz gezielt und gibt ihn auch problemlos wieder ab.