Wie viel Training/HuSchu brauchts

  • Würde mich mal interessieren, wie "ernst" ihr das Training und den Besuch einer Hundeschule empfindet...?

    Ich habe damals meinen Ersthund, mit zehn Wochen, das erste Mal mit zum Einzeltrainig genommen. Ich wollte alles richtig machen.
    Nach 1.5 Jahren Hundetraining (mal einzel, mal in der Gruppe) und verschiedenen Methoden, hatte ich das Gefühl, ich hirne viel zu viel und sollte die ganze Sache mal entspannter angehen.
    Also, kein Training mehr, einfach Schleppleine an den Hund und agieren nach meinem Gefühl.

    Mittlerweile ist der Schnügel schon bald dreijährig und irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, ob mit oder ohne Training, es wächst zusammen, was zusammen wachsen muss.
    Vieles braucht einfach Zeit und ist, meiner Meinung, nicht "einfach" nur Training, sondern ein Zusammenwachsen und eine logische Konsequenz meiner Erziehung/Haltung gegenüber dem Hund.
    Hoffe, dass ist verständlich?!

    Natürlich braucht man am Anfang schon die Meinung von Hundetrainern, aber nur, um sich seine Eigene bilden zu können.

    Ich erlebe immer wieder verwirrte Hundehalter, die spätestens bei der Zweitmeinung eines Trainers verunsichert sind. Es gibt so viele verschiedene Wege, auf den Hund einzuwirken. Was ist jetzt besser, was ist weniger gut...? :gruebel1:

    Wollte das für diejenigen schreiben, die an sich oder ihrem Training zweifeln. Ich habe gelernt auf mein Bauchgefühl zu hören und meinen Hund zu beobachten.
    Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, nie sich nur auf einen Hundetrainer fokussieren, lieber (wenn man zweifelt) auch noch andere Meinungen hören.

    Meine Themen waren und sind auch noch: quierliger, aufgedrehter Hund, schwer (draussen) zu beruhigen, zieht extrem an der Leine (springt ständig hin und her und rennt in die Leine).
    Falls ihr in ähnlicher Situation seid, ich habe Erfahrung und kann gerne Tipps geben ;)

    Ein Hund liebt Dich immer mehr als sich selber :smile:

  • Da kann ich dir absolut recht geben. Wir gehen ins Training und werden das auch weiter tun, ich mach mir aber keine allzu grossen Hoffnungen, dass unsere Hauptthemen (ebenfalls Ziehen an der Leine, (einige) Hundebegegnungen, Hund, der sehr schnell volle Spannung entwickelt, geht wohl auch Richtung quirlig/nervös) schnell vom Tisch sind.
    Schlussendlich machts irgendwann "klick" und es funktioniert, was vorher trotz intensivem Training nicht geklappt hat.
    Gerade gestern kam mich mein Freund vom Bahnhof abholen, sein und mein Hund mit dabei. Da sah ich: wow, Jaro läuft ja wirklich schon toll an der Leine! Zuerst war ich etwas enttäuscht, denn ich fand, dass er bei ihm immer viel besser läuft. Als ich mich aber hintersann, wurde mir klar, dass Jaro wirklich schon riesige Fortschritte gemacht hat! Man sieht einfach oft nur die Dinge, die noch nicht klappen, und verschliesst die Augen für das, was bereits funktioniert.
    Nun, als ich das bei Jaro realisiert habe, bin ich auf den Spaziergängen schon viel entspannter. Meiner Meinung nach ist das Wichtigste, dass man sich viel Zeit nimmt, um solche Sachen zu üben, denn nur wenn ICH nicht im Stress bin und irgendwo hin eilen muss, kann auch mein Hund entspannt sein.

  • Jacky ist ja meine erste Hündin, so war ich natürlich auch etwas unsicher. Da die Freundin von meinem ältesten Bruder Hundetrainerin ist, habe ich sie um ihre Meinung gefragt und das hat mir wirklich sehr geholfen. So ging ich dann auch gleich von Anfang an bei ihr in die HuSchu, ja es hat mir wirklich auch viel gebracht. Aber das eine oder andere ging da leider auch daneben. Ich setzte mich dann auch viel zu arg unter Druck und mir wurden x-Sachen dann angedreht, was ich doch noch alles mit Jacky machen könnte. Aber es kam dann eins zum andern und dann der Bruch und das war gut so. Jacky und ich mussten zunächst einfach mal in Ruhe zusammen finden, aussortieren, was lief gut und was nicht und und und..... und ja wir wuchsen nun zu einem richtig guten Team zusammen, klar haben wir noch unsere Baustellen, sie zieht noch gerne mal an der Leine, mit mir alleine kaum noch, aber wenn wir als Familie unterwegs sind, wenn ich aber vorne gehe, klappt es super. aber hinterher spazieren,geht kaum ;) aber das grösste Problem waren andere Hunde, sie hat den Umgang mit anderen Hunden nie gelernt.... sie war total verunsichert und so bellte sie von weitem andere Hunde an und hing dann gar in der Leine, meine damalige Hundetrainerin meinte dann einfach ich soll diese Situationen meiden, das regle sich von ganz alleine. Aber es wurde immer schlimmer... bis ich mich dann entschied mich diesem Problem zu stellen, es war ein langer Weg, aber wir machten unsere Fortschritte, aus der Distanz klappte es dann rasch immer besser, auch das kreuzen und dennoch blieb da ihre Unsicherheit.... sie stellte jedesmal ihre Nackenhaare zu Berge, besonders Rüden waren ihr ein Dorn im Auge. Dann entschied ich mich, sie in einen Hundehort zu bringen, in der Hoffnung das sie da lernt mit anderen Hunden zu kommunizieren, denn ich konnte ihr das als Mensch nicht bei bringen. obwohl es schon besser ging, wollte ich dies ihr zu liebe noch mehr lösen. Und siehe da, kaum bei Doggyhz rein geschaut, gingen die Fortschritte auch weiter.... ja sie lernt nun mit anderen Hunden zu kommunizieren und umzugehen, sie musste da halt wohl einfach durch. Nun weiss sie sich zu wehren, wenn es dann sein muss, was mir aber besonders gefällt ist, das sie nun auch einsah, das es auch anders geht, das nicht jeder andere Hund "böse" ist.... das sie nun auch den Kontakt zu fremden Hunden sucht, ohne bellen,wirklich nur aus reiner Neugier und sie begann dann auch mit anderen Hunden zu spielen, das war ja so Neuland für uns beide :) und sie stellt längst nicht mehr bei jedem Hund ihre Nackenhaare hoch und macht sich klein, sondern wädelt mit ihrem Schwanz und schnuppert am anderen Hund rum und das gar bei Rüden.

    Ich habe nichts gegen Hundeschulen, aber irgendwie fand ich den Weg zu Jacky anderweitig..... ich würde es bei einem Welpen sicherlich anders machen, öfters die HuSchu besuchen, um genau solche Fehler im Vorfeld nicht zu machen. Aber diese Fehler sind nun mal passiert, sie ist ein Findelhund aus dem TH und da kann man wohl einfach nicht mehr alles nachholen und auskorrigieren, aber man kann lernen damit umzugehen, aber dies mache ich lieber nach meinem eigenen Gefühl, nicht nach irgendeiner Methode.

  • Meinen letzten Hund bekam ich als Welpen. Für MICH war klar, dass ich welpenstunde, Junghundegruppe und Erziehungskurs sehr ernst nehmen würde.
    Und da ich selbst auch Pädagoge bin, sehe ich es etwas anders als hier bisher beschrieben und sage: entweder man lässt sich voll und ganz auf Methodik und Didaktik seines Lehrers ein oder man geht besser.
    Genau das hab ich dann auch nah der zweiten welpenstunde gemacht und hab mir einen anderen Platz gesucht. Aber wenn ich mich mal entschieden habe, dann auch konsequent. Und dann ordne ich auch schon mal mein Bauchgefühl unter. Denn ICH bin es ja letztlich, der in der HuSchu etwas lernt.
    Und ich sehe auch jetzt beim hundetraining mehrere Besitzer, denen ich gern sagen würde: wenn DAS dein Bauchgefühl ist, dann nimm dringend Magentabletten!!! Wie ich mich kenne, sag ich es ihnen auch wirklich. Denn die Grenze zwischen gesundem bauchgefühl und sturem Beharren auf altem wissen ist papierdünn.
    Und die Aussage, dass niemand einen hund so gut kennt, wie der Besitzer, ist oft unwahr und fast nie hilfreich.
    Wäre dieser fakt hilfreich, wäre ja das zu lösende problem nicht da...
    Also, funktionierendes bauchgefühl UND Hund mit Problem ist zumindest eine sehr unwahrscheinliche Konstellation. Erheblich wahrscheinlicher sind störungen und fehlwahrnehmungen auf beiden Seiten der leine. Wie fast immer. Und dann sollten fairerweise auch beide seiten der leine bereit sein, ihr Verhten und die einstellung zu vielen dingen zu hinterfragen. Immer wieder. Vor allem bei den altgedienten Hündelern...
    Später, beim sporthundetraining, soll doch jeder es so ernst nehmen, wie es ihm ein bedürfnis ist.
    Wenns dem Hund nicht schadet...
    Ich werd vielleicht noch die Begleithundeprüfung machen.
    Viele sehen das als einstieg in den hundesport. Für mich ist es der Abschluss der Ausbildungsphase!
    Darüber hinaus habe ich gemerkt, dass es mir keinen spass macht, meinen Hund FÜR ETWAS zu haben. Ich will einfach einen Hund in meinem Leben haben. Ausser einem angepassten verhalten in der engen schweizer welt muss er nichts können.


    Gruss,
    Holger

  • Ich seh's auch eher bisschen wie Holger. Klar, ich mache vieles so wie ich es für richtig halte – aber weiss oft auch nciht, ob mich mein Hund dann versteht oder nicht?

    Die vorherigen Hunde waren nicht meine eigenen, also ist es auch mein erster so richtig eigener Hund und für mich war auch klar, dass ich die HuSchu besuchen werde. Und ich muss sagen, ich wüsste nicht, wie ich Camiro einige Dinge hätte beibringen sollen, ohne das dort vermittelte Wissen.. Also ich hätte keine Ahnung von gar nichts gehabt – da kann doch dann mein Hund auch nix dafür?

    Wie bringt man Sitz / Platz / etc. bei, klar kann ich das googeln oder irgendwie ausdenken, aber ja ich schwöre auf die HuSchu.. Ich mache nicht alles im Alltag so perfekt wie ich es nach HuSchu sollte.. Aber ich versuche mich im Grossen und Ganzen daran zu halten und ich gebe viel auf die Meinung meiner Hundeschultrainerin.. Klar kenne ich meinen Hund gut – aber es gibt Dinge die verstehe ich vielleicht falsch.. Wenn ich dann die Trainerin frage und sie mir eine gute Erklärung für dies und das abgibt ergibt es dann immer Sinn wieso ich so oder so handeln sollte. Wie hätt ich da alleine drauf kommen sollen? Klar, gewisse Dinge kann ich Camiro ablesen, genau so wie ihr sagt – aber gewisse Dinge die ich nicht von ihm kannte und er neu "anfängt" muss ich ja zuerst verstehen, bevor ich sie ablesen kann.. Also ich bin froh um meine Trainerin und auch wenn ich auch noch eigene "Erziehungsdinge" und "Gefühlsdinge" einfliessen lasse gehe ich seeeehr gerne in die HuSchu.

    Es macht mir einfach Spass.. Diese Stunde Training in der Woche, da freu ich mich immer drauf und immer wenn eine Pause ist oder mal ausfällt bin ich "traurig" – da Camiro da auch so gut mitarbeitet bin ich immer mega stolz auf ihn und ich denke er merkt das ja auch und ist dann auch "happy".

    Und nur weil ich gewisse Dinge trainiere, heisst das nicht, dass ich nicht entspannt bin. Ich sehe viele Fortschritte und gehe ganz gelassen mit dem Training um. Wenn ich mal einen schlechten Tag habe, trainiere ich halt nicht.. Wenn Camiro einen schlechten Tag hat halt auch mal nicht – aber es gibt eben auch die tollen Tage wo wir super Spaziergänge haben mit tollen Trainingseinheiten und da bin ich danach immer total happy.

    Ich seh's als ein "Mischmasch". Ich versuche mein Gefühl mit dem Training zu vereinbaren.. Einen gemeinsamen Nenner zu finden und ich bin echt froh, hab ich eine Unterstützung (Hundetrainerin) im Hintergrund, die mir bei Fragen und Problemen helfen kann. Weil SIE hat eindeutig mehr Hundeerfahrung als ICH. Und sie hat mir schon ganz viele Dinge ganz logisch erklären können, wo sie danach auch absolut Sinn gemacht haben für mich.
    Klar sehe ich Camiro Dinge an.. Er sieht was, etc. aber so das allgemeine Hundeverhalten, das kann die Trainerin besser verstehen als ich. Klar weiss ich besser, dass er auf dieses Dings nervös reagiert weil das und das passiert ist, aber wenn er z.B. einen anderen Hund fixiert, weiss die Hundetrainerin besser darüber Bescheid. (Sorry, ist ein bisschen ein schwammiges Beispiel) ;)

    Im Hundesport & Co. ist's natürlich was anderes, da kann jeder so machen wie es für ihn am besten passt. Aber ich schrieb hier jetzt über die Hundeerziehung allgemein.

    Aber eben, so alles in allem bin ich froh um die Unterstützung und mir macht die HuSchu halt einfach Spass.. ;)

    Liebe Grüsse
    Jessy & Camiro

    Unser Onlineshop – Beispielfotos der Halsbänder sind online! :)

  • Sicher, das soll nicht so rüberkommen, dass ich HuSchu doof finde. Wir gehen ja ziemlich viel ins Training. Nur so alltägliches, was auf dem Spaziergang passiert, das lerne ich nur sehr begrenzt auf dem Trainingsplatz. Und ja, auf die Methodik einlassen... Ich war bis vor kurzem bei einer Trainerin, bei der ich immer mehr Zweifel hatte, ob ich das so umsetzen werde, wie sie mir das vorschlägt. Schlussendlich habe ich dann zu einer anderen Trainerin gewechselt, die für mich total passt, ich bin sehr begeistert von dem Training.
    Vielleicht bin ich nicht so taff wie Holger, aber auch ich habe gemerkt: passt das Training für mich nicht, wird es auch für uns als Hund-Mensch-Team nicht viel bringen. Es macht mir Spass und meinem Hund auch, davon bin ich überzeugt, darum werde ich sicher weiter die Trainings besuchen.

  • Meinen ersten Hund (Terriermix) habe ich mit 1 Jahr völlig unerzogen übernommen und habe rein aus dem Bauch heraus mit ihm gearbeitet. Die erste Zeit war mühsam und schwierig, weil der kleine Kerl nichts anderes kannte als zu Hunden hinzurennen und mit denen zu spielen bis er genug hatte und dann - nach 1-2 Stunden! - zu Frauchen zurückzukehren 8| Aber nach 6 Monaten war er wie ein kleiner Roboter, lief ich, lief er auch und zwar neben mir, blieb ich stehen, stand er sofort neben mir und ich brauchte noch nicht mal was zu sagen - es war einfach sensationell! Ich war selber erstaunt, wie rasch und problemlos das klappte.
    Dann kam Skipper, unser erster Welpe und Berger des Pyrénées zu uns und ich "auf die Welt". Klar besuchte ich Welpen- und Junghundeschule mit ihm. Aber ich fand einfach den Draht nicht - mit Skipper bekam ich nichts auf die Reihe, ich war unfähig ihm zu vermitteln, was er tun resp. unterlassen sollte  ;( Zu meinem Glück landete ich bei einer Trainerin, die selbst einen Hütehund hatte und geduldig konsequent und seeehr engagiert mit uns Hundehaltern arbeitete. Sie erklärte uns auch gleich beim ersten Mal, dass sie mit uns arbeite, weil wir lernen müssten, der Hund könne alles schon. Dank ihr habe ich wahnsinnig viel über Hunde (beobachten!) und die Wechselwirkung von Mensch-Hund gelernt. Sie war nicht zimperlich und mit uns Menschen manchmal sogar ruppig-direkt, aber immer zum Wohl unseres Hundes  :nicken: Ich hab das sehr schätzen gelernt und als sie an Krebs erkrankte und starb, war ich wirklich sehr traurig  ;(  Ich denke, dass ich mit Skipper nie zu dem Team zusammen gewachsen wäre, wenn sie mir nicht so wertvolle Denkanstösse geliefert hätte!
    Und heute profitieren Lady und ich wieder indirekt von ihr! Durch all die Erziehungsarbeit, die ich mit Skipper hatte und weil er viel zu früh verstarb, habe ich mit Lady nur Welpen- und Junghundekurse besucht, aber keinen Erziehungskurs. Es war ja alles noch ganz frisch im Gedächtnis! Und ich wusste auch genau, was ich mit ihr anders machen wollte als bei Skipper. Und zu meiner Freude hat es auch geklappt  :thumbup: Lady ist jetzt 7 und würde ich jetzt wieder einen Welpen übernehmen, würde ich wieder einen Erziehungskurs besuchen. Dies weil die Zeit einfach lange her ist und ich sicher einiges vergessen habe. Da schadet ein Kurs sicher nicht und in der Gruppe macht es auch Spass. Allerdings würde ich solange suchen, bis ich einen Trainer finde, bei dem ich mich wohl fühle und es für mich stimmt. Da bin ich wählerisch!

    • Offizieller Beitrag

    Ich persönlich bin ein absoluter Vertreter von Hundeschule - wenn man denn eine gefunden hat, die passt. Fühlt man sich nicht so recht wohl, bringts nix.

    Ansonsten glaube ich ja auch, dass die Erziehung des Hundes im Alltag geschieht, nicht in der Hundeschule. Das wöchentliche Training auf dem Hundeplatz macht sicher nicht den perfekten Hund, und auch nicht das Team wie von Zauberhand. Aber es ist eben doch wertvoll, weil es zum einen mal eine Aussenmeinung gibt von jemandem, der (hoffentlich) Hunde lesen kann, und einfach auch mal den fremden Blick aufs Team hat. Klar kann man sagen: Aber meine Familie / Freund / Werauchimmer, den ich eh oft seh, sieht solche Sachen auch.. Der Trainerblick ist mir da einfach noch mal lieber, weil er a) nicht so häufig ist, und daher Sprünge eher sieht (Fortschritte UND Rückschläge) und weil er b) distanzierter ist, und eben wirklich der Trainer ist und nicht Angst haben muss, wenn er was zum Hund sagt (ich hab tw bei einer guten Freundin von mir Sachen gesehen und mich nicht getraut, die anzusprechen, weils ja eigentlich absolut none of my business ist, was sie mit ihrem Hund macht, bin ja ihre Freundin, nicht ihre Trainerin).

    Ausserdem lernt der Hund auf dem Hundeplatz zu arbeiten, auch wenn fremde Hunde dabei sind, was für viele nicht ganz einfach ist. Und ich erlebe, dass grad Hunde, die dann in einer alltäglichen Situation (Hundebegegnung zB) Mühe haben, sich durch das Training auf dem Hundeplatz in dem Moment sehr sicher fühlen, wenn man ihnen eine Aufgabe gibt (Sitz und Blickkontakt zB), die sie schon hundertmal mit anderen Hunden dabei auch gemacht haben.

    Daneben ist es auch einfach eine Beschäftigung, man lernt Übungen kennen, die man im Alltag einbauen kann und die einem selbst vielleicht nicht eingefallen wären, man macht Sachen, für die einem daheim vielleicht auch die Ausrüstung fehlt, man löst Aufgaben zusammen, was wiederum zusammenschweisst, man generalisiert Alltagssachen unter kontrollierten Bedingungen (Sitz-Warten zB. Natürlich kann man das im Alltag auch an allen möglichen Orten üben, nur a) tut man das denn auch? Nimmt man sich wirklich oft genug die Zeit dazu? und b) die Ablenkung bleibt unkontrollierbar. zB bei einer Baustelle, Hund wartet, supertoll, und dann plötzlich knallts wegen irgendwas, Hund erschrickt sich, Übung zunichte gemacht). Die Kontrollierbarkeit der Situation ist für mich schon etwas, was wichtig und auf dem Hundeplatz eben möglich ist. Und man hat ja nie ausgelernt und jeder Hund ist anders. In erster Linie sehe ich Hundetraining eh als Menschentraining in Konsequenz, Geduld, und Umgang mit dem Hund und den Hilfsmitteln (zB der Leine). Auch ganz wichtig: Man findet sich mal in einer Situation / Übung, die man sich nicht selber ausgedacht hat und in der man daher auch nicht gleich von Anfang an weiss, wie man sie lösen soll und ob der Hund sie lösen kann. Man muss sich selber und dem Hund also mal vertrauen und ausprobieren (darum find ich ja auch Militaries was ganz tolles).

    UND: Hundeschule macht ja auch Spass, oder? Hat sie mir jedenfalls immer und tut es immer noch, auch wenn ich nicht ins HuSpo Training gehe, sondern in ein ganz normales, 'ödes' Alltagstraining - sind geniale Übungen, die die Trainerin sich ausdenkt, auch auf unserem fortgeschrittenen Niveau, und mache ich immer wieder gern, und tut mir und Mairin gut (weil: Erfolgserlebnisse und Bestätigung sind was schönes).

    Also: Es geht nicht primär darum, dass der Hund quasi einen "Schulabschluss" braucht und Erziehung von extern. Es geht darum, dass man etwas macht mit seinem Hund, was einem Spass macht. Tuts das nicht - na meinetwegen, dann geht man nicht in eine Hundeschule. Dann arbeite man aber bitte gewissenhaft und konsequent an seinen Baustellen und hole sich das Wissen, WIE man arbeiten soll, von überall, wo man kann, und so viel, wie man kann. Ich finds ganz schlimm, wenn Leute sagen, ich vertrau auf mein Bauchgefühl und ich schau denen zu im Umgang mit dem Hund und es sträubt mir die Haare (kein Vorwurf an irgendwen hier :)). Bauchgefühl kann vieles, aber eben nicht alles. Aussenblick und Objektivität kann es NIE.

    A little less judgement, a little more kindness.

  • Vielen Dank für Eure Statements! Sind für mich alle sehr nachvollziehbar! :good:

    Was ich mit meinem Rüden erfahren habe ist, der Trainingsplatz in der HuSchu ist eine komplett andere Welt für ihn als "draussen". Übungen wie warten, apportieren, suchen, sind auf dem Platz kaum ein Problem (auch wenn andere Hunde dabei sind). Aber wehe, ich bin mit ihm im Gelände unterwegs...dort lauern tausende von Ablenkungen (Gerüche).
    Aus diesem Grund habe ich mich dann auch an eine Trainerin gewandt, die uns in alltäglichen Situationen begleitet hat. Erst dann begann mein Verständnis für das Verhalten meines Hundes und ich hörte erstmals von der Wichtigkeit der calming signals. Für mich war das entscheidend, anders mit meinem Hund umzugehen und ihm die nötige Zeit zu geben, die er braucht um "runter zu fahren". Das kann übrigens dauern...inklusive Schwielen und Blasen an den Händen vom Leinehalten.
    Jetzt eeeeendlich wird er ruhiger und schaut sehr oft zu mir, wie ich reagiere.

    So wie ihr schon geschrieben habt, ist Zeit ein wichtiger Faktor und bloss nicht unter Druck setzen lassen, von Niemandem!!

    Wollte das mal loswerden, damit alle die, denen es ähnlich geht wir mir, nicht den Mut verlieren.
    Manchmal hilft das Bauchgefühl (wohl eher ein Frauending), dann doch :d

    Ein Hund liebt Dich immer mehr als sich selber :smile:

    Einmal editiert, zuletzt von Lagotto (24. Juli 2014 um 15:15)

  • Ja also ich merke schon auch, dass Camiro ziemlich gut zwischen Hundeplatz und Draussen unterscheiden kann ;) Auf dem Platz funktioniert vieles besser, weil er dann wie im „Arbeitsmodus“ ist und draussen macht er manche Dinge nicht genau so gut.. Aber vieles kann ich gut mitnehmen und gehe dann an Orte draussen üben, wo ich weiss, dass nicht viel los ist und irgendwann kann ich dann die „Ablenkung steigern“. So eine Alltagstrainerin könnte ich mir aber in gewissen Dingen auch gut vorstellen!

    Für mich ist die HuSchu einfach ein „Hobby“ – es macht mir Spass und Camiro flippt auch immer fast aus, wenn er den Hundeplatz sieht.. Es ist einfach schön, dort Dinge zu üben. Oder wie Anne sagt, Anregungen in den Alltag mitzunehmen um sie dort zu verfestigen.

    Es ergibt sich einfach eine kleine Spielerei draus.. Und eben, bei solchen Alltagsproblemen kann ich mich auch immer an die Trainerin wenden.. Sie nimmt sich immer Zeit und gibt Tipps wie ich damit umgehen könnte – das hilft mir dann auch, da ich ja von selbst nicht immer weiss, ob ich jetzt für den Hund verständlich und souverän gehandelt habe oder ob ich nur „Seich“ gemacht habe mit meiner Reaktion. Also es ist so ein geben und nehmen – in der Hundeschule arbeite ich an mir, meiner Disziplin, meinem Verständnis und an den Grundlagen (wie mach ich was) und im Alltag liegt’s dann an mir die beigebrachte Disziplin beizubehalten, auszuführen und zu verfestigen.

    Mir macht’s Spass und das ist ja die Hauptsache. Ich sag’s mal so. Ich denke mal in der HuSchu lernt man wie man es machen und beibringen sollte und die grundlegende Ausbildung erfolgt dann im Alltag wo ich die gelernten Dinge weiter verfestige.

    Liebe Grüsse
    Jessy & Camiro

    Unser Onlineshop – Beispielfotos der Halsbänder sind online! :)

  • Hallo Jessy,

    Ja genau so, wie Du es beschreibst, hatte ich es mir auch vorgestellt. Nur mein Hund sah das irgendwie anders... :P
    Meiner ersten Hundetrainerin habe ich voll vertraut und finde sie auch heute noch absolut fähig, nur hats leider bei meinem Rowdy so gar nicht geklappt. Also musste ich mir etwas anderes überlegen (Bauchgefühl).

    Ein Hund liebt Dich immer mehr als sich selber :smile:

  • Meine Trainerin hat nur die Welpen- und Junghundekurse auf dem Platz abgehalten. Als es dann an den Erziehungskurs ging, hat sie uns gesagt, dass sie nichts davon hält mit einem Hund auf einem Platz zu trainieren und so trafen wir uns an einem zentralen Ort, von wo aus man ganz viele verschiedene Spaziermöglichkeiten hatte. Und zwar konnte man sich z.B. in eine Schlucht oder ein Waldstück zurückziehen, wo man zu 99% allein war oder eben wahlweise Wege aussuchen, wo viele andere Hunde und ihre Halter unterwegs waren - je nachdem, was man üben wollte. Ich fand das gut! Uns gab das Sicherheit und wir lernten, wie sich unser Hund dann auch wirklich "draussen" verhielt. Denn als ich später mit Hundesport begann, merkte ich rasch, dass auf dem Hupla vieles klappte, was ausserhalb vom Hupla überhaupt nicht funktionierte 8| Ein Hund macht da ganz rasch eine Verknüpfung :d
    Mit Lady nahm ich einige Zeit an Rudelspaziergängen teil. Ich fand das für sie eine gute Sache. Sie war lange Zeit sehr unsicher und durch das Rudel wurde ihr Selbstsicherheit vermittelt. Allerdings ist es wichtig, dass alle Halter der teilnehmenden Hunde ihre Hunde gut im Griff haben! Jagt einer der Hunde vom Rudel, machen die anderen mit, die das sonst nicht tun würden und kommen evt. auf den "Geschmack", das Gleiche gilt, wenn einer ein Kläffer ist usw.  :(

  • Lady, da hast Du echt Glück gehabt, mit Deiner Trainerin... :good:

    Stimmt! Sie war mir eine enorme Hilfe, denn Skipper hatte einige schwierige "Macken" (Velofahrer und Autos jagen, um sie zu stoppen :cursing: ) und nachdem ihm eine Frau aus Versehen weh getan hatte bei der Begrüssung (im Gegensatz zu Lady liess er sich am Anfang von allen Leuten anfassen), liess er sich nicht nur nie wieder von jemandem ausser uns anfassen, sondern schnappte einige Zeit danach nach allen smilie_sh_019 Ich durfte dann jeden Tag mit ihm kurz in jede Gruppe meiner Trainerin und all ihre Kursteilnehmer halfen mit beim Training mit Skipper, dass er ganz langsam wieder auf Menschen zugehen konnte und nach 6 Monaten schnappte er nicht mehr :thumbup: Als sie an Krebs erkrankte, war das für uns alle ein Schock und ihr Tod hat uns sehr betroffen gemacht ;(
    SKN hab ich ja noch nicht erlebt...

  • Ich handhabe es gleich. Ich mach nach meinem gefühl und bin gerade am skn praxis kurs dran. Aber den erziehungskurs mache ich nicht. Habe viele kennen gelernt die ihr ganzes leben in die HuSchu gehen. Die bekommen fast panik wenn sie nicht gehen.
    Irgendwie fehlt denen die ideen was slebst zu machen. Ich arbeite 2 mal mind. In der woche mit meinem hund. Manchmal mit anderen hunden. Hab am anfang so 2 mal im monat privat training gemacht auch um eben mich zu verbessern. Ich kann fast nicht immer in die HuSchu wegen der arbeit. Darum mache ich es selbst. Und ich muss sagen was ich alles erreicht habe mit ihr ist fantastisch. Man lernt wenn man lernen will eben auch auf den Hund zu achten und zu sehen was er machen will bevor er es macht  :sad:  nein nicht das smiley sondern dass::zwinker:
    Mein trainert sagte mir schon lass sie doch los die geht nicht ... hahaha nach 3 mal machte ich es und weg war sie  8| jaa... ich kenne mein bauchgefühlt und wenn ich es gut finde dann mach ich es und wenn nicht dann nicht.  :good: Hat bis jetzt immer top geklappt. Und wenn ich mein bauchgefühlt überliste kommts nicht gut.


    Also fazit, ein training schadet nie aber das ganze leben hundeschule ist nichts für mich. Lieber was was nur ich hundi und ein trainer machen. Das macht spass und man kann sich super verbessern (schnüffeltraining mache ich viel auch selbständig)
    Ich gebe auch tipps auf spaziergängen wenn die leute ratlos sind. Die gehen zwar immer in die HuSchu aber irgendwie sind die so hilflos wenn dann mal was nicht klappt.... dann seh ich meist das problem... dem hund ist langweilig und er beschäftigt sich selbst. Der mensch muss sich spannender machen :) und es klappt! (Ja klar ist jetzt ein einfaches beispiel und trifft nicht immer zu) aber wenn frauchen und herrchen böse den hund zurückrufen ohne sich zu bewegen oder was lockendes (hampelmann spielen oder spielzeug) und der hund ignoriert weil es sowieso zusammen geschissen wird, kann ich den hund verstehen und versuche den leuten zu erklären wie sie sich in der situation fühlen würden.
    (Ich kenne es sehr gut von amy, sie kommt viellieber bei freudigem rufen usw und kommt auch schneller)

    Nein ich bin kein profi und alles varriert von hund zu hund und halter zu halter. Jäger sind halt auch was spezielles.


    Also sorry schnell mal vom thema abgekommen.
    Hauptpunkt was ich damit sagen wollte, viele (die ich sehe) die immer nur HuSchu machen sind meist unbeholfener als jene die auch selbst trainieren. Ist meine erfahrung.

  • HuSchu heisst für mich nicht, dass ich selbst nicht trainiere. HuSchu ist der Anstoss wie ich es RICHTIG mache und das eigentliche Training erfolgt im Alltag, alleine mit mir und Hund. Ich habe schon viele viele Erfolge gehabt und wir werden auch unsere Baustellen irgendwann beseitigen können oder jedenfalls verbessern können, es ist einfach ein Zeitakt. Mir macht es Spass und ich trainiere auch nicht jeden Tag gleich.. Manchmal habe ich mehr Lust auf das, am nächsten Tag mehr auf was anderes.

    Bauchgefühl fällt natürlich nicht weg bei dem Ganzen. Im Alltag liegt's ja an mir richtig zu handeln, dann muss ich ja auch auf mein Bauchgefühl gehen.
    Die Art wie ich es aber korrigiere oder z.B. es "wegtrainieren" "antrainieren" & Co. lerne ICH selbst aber in der HuSchu. Die HuSchu ist für mich, weil's mir einfach Spass macht. Genau so geniesse ich aber tolle Trainings die ich selbst in den täglichen Spaziergängen einbaue. ;)

    Liebe Grüsse
    Jessy & Camiro

    Unser Onlineshop – Beispielfotos der Halsbänder sind online! :)

  • ich unterscheide zwischen training und training. damit meine ich, dass BH, SanH, Agility etc. für mich nichts mit alltagstraining zu tun hat, nichts wo man an baustellen die man mit dem hund hat, arbeitet (ausser spartenbezogene). und sowas kann man immer machen, solange der hund fit ist.
    ich war noch nie in der huschu um ein problem wegzubekommen oder alltagstraining zu machen. klar, welpenschule- junghundeschule und mit zweien auch erziehungskurs, aber danach war schluss damit und wir machten dinge wie spasssport, agility etc. jetzt sind meine 6.5 und 5.5 jahre alt und ich besuche keine huschu mehr (arbeitsbedingt wurde es mühsam, da ich schichtdienst arbeite). dass ich viel trainiere selber, kann ich nicht grad von mir behaupten... wir sind diesbezüglich etwas faul geworden, aber wir haben ja täglich praxis und das ist uns wichtiger. ab und zu machen wir aber schon mal das eine oder andere. mit nur einem hund würd ich sicher mehr machen.

    herzliche grüsse conny und kalani mit nastassja, jendayi und dawn im herzen