Hallooo zusammen Ich würde gerne mal etwas über das "Frust-System" bei Hunden sprechen, vielleicht sind hier ja auch welche, die sich da etwas auskennen? Über die Suchfunktion habe ich leider keinen Thread dazu gefunden.
Meine Hündin ist ein Windhund - Deutsch Kurzhaar Mix und jetzt 13 Monate alt. Sie kam mit 4 Monaten aus Spanien zu einer Familie bei denen sie Narrenfreiheit hatte, sie durfte drinnen sowie draussen alles. Konnte mit jedem Hund spielen, durfte ihre Menschen zu anderen Hunden (und Katzen etc.) hinziehen und kannte eigentlich noch gar nichts, hat nicht mal auf ihren Namen gehört. Nach 4 Wochen gaben die Leute sie wegen Überforderung weg und sie kam zu mir. Ich habe ihr wohl anfangs Zuhause auch zu viele Freiheiten gelassen, gebe ich zu. So einen jungen Hund hatte ich noch nie und sie war eigentlich auch ganz lieb aber eben sehr aufgedreht und voller Energie. Auf andere Hunde hatte sie nie grossartig reagiert, sie hat geschaut aber mehr auch nicht. Hingelassen habe ich sie nie ausser zu meinem Ersthund und zwei befreundeten Hunden, mit denen sie sich gut versteht aber auch da nie an der kurzen Leine sondern an der Schleppi und mit Freigabe nach Sitz.
Mit einsetzen der Pubertät (8 Monate) kickte dann der Frust und der kam wirklich sehr schnell, ich würde fast behaupten innert weniger Tage. Wenn sie die Hunde aus der Entfernung sieht, heult sie erst laut und durchdringend. Je mehr die Hunde in unsere Nähe kommen, desto lauter wird sie und wenn sie nur wenige Meter weg sind, geht sie in frustriertes Bellen über und springt in die Leine. Gleiches Spiel wenn sie aus dem Auto heraus Hunde sieht. Bei Begegnungen mit Katzen, Eichhörnchen uä. geht das gleiche Theater ab.
Seit letztem Wochenende mache ich "Gewöhnungsausflüge" in ein befreundetes Tierheim. Ich setze mich mit ihr auf die Bank und wir schauen den Hunden im Auslauf zu. Sie soll schauen und aushalten, dass andere Hunde (nicht für sie) existieren. Das klappt auch sehr gut, sie ist dabei sehr schnell ruhig, lässt sich sogar anbellen ohne zurückzugeben und legt sich auf meine Anweisung auch hin. Direkten Kontakt hat sie auch dort nie, wir sitzen ca 2 Meter vom Zaun entfernt. Das machen wir allerhöchstens eine Stunde lang, danach werden die TH-Hunde wieder versorgt und sie darf sich alleine mit mir auf einer Wiese noch kurz austoben, dann Nachhause, schlafen und verarbeiten. Das möchte ich auch die nächsten Wochenenden so wiederholen.
Am 14. Mai fängt dann in der neuen Hundeschule die Gruppenstunde an, die wird den ganzen Sommer über gehen, insgesamt 10 Praxislektionen. Ich erhoffe mir von der Gruppenstunde viel, habe aber trotzdem Angst, dass sie auch die Gruppe als künstliche Umgebung wahrnimmt und der Frust im Alltag dann bleibt..
Kennt sich hier jemand gut mit Frust aus, vielleicht auch aus eigener Erfahrung? Mache ich das mit den Gewöhnungsausflügen richtig, kann ich ihr irgendwie noch helfen, besser damit umzugehen? Wenn ein Hund im TH sie mal anbellt, stelle ich mich vor sie, quasi als Schutzschild. Im Alltag meide ich aktuell Hundebegegnungen, was natürlich auch nicht immer möglich ist.
Ich denke, sie muss ja lernen mit diesem Frust umzugehen und dazu muss sie mit dem Frustauslöser auch konfrontiert werden. Damit ich die Situationen aber handeln und steuern kann, habe ich mir das mit den Gewöhnungsausflügen ins Tierheim überlegt.
Wir machen auf den Spaziergängen auch mal Ruheübungen und Zuhause auf Anraten der neuen Trainerin seit 3 Wochen viel Deckentraining. Sie soll sich eigentlich immer an einem Ort aufhalten, den ich ihr zuweise (Also grösstenteils in ihrem Bett im Wohnzimmer).
Lange Rede, kurzer Sinn, über ein paar Inputs, Anregungen oder Änderungsvorschläge zum Thema Frust freue ich mich