- Offizieller Beitrag
Es gibt immer wieder Hunde, die müssen speziell gesichert werden. Während der eine oder andere Hund zwar vielleicht aus seinem Geschirr kommt aber dies gar nicht anstrebt und man ihn danach auch schnell wieder bei sich hat. Gibt es Hunde die vorsorglich oder berechtigt zusätzlich gesichert gehören.
Von etwas sicherer bis hin zum Alcatraz an der Leine, gibt es viele Abstufungen. Die ich hier mit Vor- und Nachteilen und besonders worauf man achten muss, auflisten möchte.
Der Klassiker, das SAFETY- / SICHERHEITSGESCHIRR
Sicherheitsgeschirre sind jeweils H- oder Y- Geschirre mit zusätzlichem Gurt um die Taille vom Hund. Der Buchstabe H und Y stehen nur für die Form der vorderen Gurte wie diese Verlaufen.
Wichtig bei allen Sicherheitsgeschirren ist, dass der zweite Bauchgurt immer hinten - frühsten bei den schmalen Rippen sitzt und spätestens in der Taille vom Hund noch bevor die Niere sitzt. Ideal sind hier Rüden, da kommt etwas im Weg bevor man zu weit hinten ist
Hat dein Sicherheitsgeschirr zwei Ringe am Rücken, einen beim Bauchsteg und einen beim Taillensteg, nutze bitte nur den beim Bauchsteg. Der Gurt hinter dem Brustkorb dient nur zur Sicherung und ist nicht geeignet um Druck von der Leine/Hund zu regulieren.
Schön breit gepolstertes Safety in sogenannter Y-Form.
Hier sitzt der Bauchgurt im weichen teil der Taille ohne zu lang oder gross zu sein.
Eines zum gegenvergleich wo es noch auf den Rippen sitzt folgt.
Zugstop- oder Martingal- Halsband
Unter Zugstop/Martingal Halsbänder versteht man ein Halsband, das locker um den Hals sitzt und unter Zug sich zusammenzieht und bei einem gewissen Punkt stoppt. Das hat den Vorteil, dass es so eingestellt werden kann, am engsten Halsteil vom Hund zu stoppen. Dieser befindet sich direkt hinter den Ohren beim Kehlkopf. Am Hals wo ein Halsband üblicherweise sitzt ist meist der breiteste Teil vom Hals. Passt man ein Halsband auf diesen Halsteil an, ob nun mit Schnalle oder Klickverschluss, kann der Hund sich mit Wucht und Kraft aus diesem Halsband befreien, da es ihm mit viel Druck gelingt die Ohrwurzeln zu quetschen, da diese nur aus Knorpel bestehen. Ist das Halsband aber mit Stop versehen, ist es unter Zug so eng, dass kein entwinden möglich ist.
Zugstophalsband aus einem Stück Nylonseil gefertigt
Zugstophalsband mit eingearbeitetem Stop
Martingal (inkl. Kurzführerleine)
Passform Halsband
Wichtig bei allen Zugstop Halsbänder, egal von welcher Art man wählt. Dies sollte jeweils nie zu grosszügig gewählt werden. Ist das Halsband zu gross, kann man dies durchaus durch einen verstellbaren Stopper so klein stellen, dass es hinter den Ohren sich zuzieht und stoppt. Doch die Reaktionszeit vom Halsband ist dabei schon zu lange. Auch wird eine gewisse Krafteinwirkung von beiden Seiten benötigt um den Effekt schön zu erzielen was wiederum Reaktionszeit bedeutet und mehr Spielraum für menschliches Versagen. Zugstophalsbänder sollte man in der Grösse immer so wählen, dass sie knapp über den Kopf passen und beim an- und ausziehen keine schmerzen verursachen und doch ein gewisses friemeln benötigen.
Das Halsband sollte nicht zu breit sein und nicht gepolstert. Breite und gepolsterte Halsbänder, haben automatisch mehr Ausdehnung und können den gewünschten sofort Effekt selten erfüllen. Es gibt durchaus auch Halsbänder die etwas breiter sind und immer noch sehr sicher sind, diese aber zu unterscheiden ist für Laien sehr schwierig und im Laden am Hund nicht zu testen ohne ihn zu drangsalieren. Gepolsterte Halsbänder müssen meistens auf würgen gestellt werden, da sich das Polster in der Regel nachgiebig ist. Sobald dein Hund kein Spezialfall mehr ist, empfehle ich sehr gerne gepolsterte Halsbänder.
Die breite variiert je nach Hundegrösse sollte aber nie die 6mm Unterschreiten. Meine Empfehlung ist bei Hunden bis ca. 10kg minimum 8mm und bei allem drüber minimum 10mm. Am besten eignen sich rundgenähtes Leder oder runde Tauhalsbänder. Halsbänder aus Tau mit aufwendiger dekoration sind weniger geeignet. So schnörkellos wie möglich. Denn getakelte Zugstop bremsen die gleitfähigkeit vom Ring und verlangsamen so das schliessen. Je ebener, glatter und schnörkelloser das Halsband, um so besser. Ich persönlich bin kein grosser Fan von Kette und hatte nie eine in Gebrauch. Deswegen fehlen mir hier die Erfahrungswerte - sind laut aussagen anderer aber gut geeignet.
Eindeutig zu grosses Zugstop um ein "Safety"-Zugstop zu sein
Das Halsband passt über den Kopf, benötigt aber etwas hilfe beim anziehen. Idealer Umfang für ein "Safety"-Zugstop
Geschlossenes Zugstop direkt hinter den Ohren. Der Hund sollte nicht röcheln, würgen oder husten. Seinen Hals in dieser Position aber auch nicht mehr bewegen können.
Es darf nicht mehr als einen Finger platz haben, je nach Fertigungsart darfs auch bündig sein. In diesem Fall passt ca. ein Finger durch, da die Ringe wo der Stop dran befestigt ist, ein Dreieck formen und in diesem gibt es eine kleine Lücke.
Leinen
Stärke/Karabinergrösse
Jeder seriöse Hersteller gibt gerne Angaben bekannt für das Ideal Gewicht seiner Produkte.
Ist kein Gewicht angegeben und der Verkäufer kann keine Auskünfte darüber geben ist der Karabiner meist eine gute Richtlinie
Hunde bis 15kg - Karabiner nicht kleiner als 60mm bei Messing und 65mm bei Chrome
Hunde bis 25kg - Karabiner nicht kleiner als 75mm
Hunde bis 35kg - Karabiner nicht kleiner als 75mm (ideal wäre hier Edelstahl)
Hunde ab 35kg - Karabiner nicht kleiner als 85mm (ideal wäre hier Edelstahl)
Dies sind nur Richt- und Erfahrungswerte!
Liegt dein Hund knapp zwischen zwei Leinen, z.b. wiegt er genau 15kg und der Hersteller fertigt eine für bis 15kg und eine ab 15kg. Nehme die für grössere Hunde!
Es gibt keine Europaweite Richtlinie wie Leinen geprüft werden müssen und sind jeweils nur Richtwerte. Da dein Hund mehr Sicherheit benötigt, nehme lieber die schwerer Flexileine, die breitere Schleppleine und den grösseren Karabiner. Auch wenn das Handling nicht ganz so angenehm ist, sicher ist sicher lautet in diesem Stadium die Devise! Aus Erfahrung kann ich sagen, ja Flexileinen für Hunde bis 15kg, reissen locker bei 16kg Hund der ein Eichhörnchen sieht
Karabiner und ihre Tücken
Das schlimmste was einem passieren kann ist ein gesprungener Karabiner. Achte schon beim Kauf darauf ob der Karabiner dellen aufweist, das sind kleine Einbuchtungen die durch den Transport oder schon beim Herstellen passieren können. Ist schon die Legierung beim Chrome Karabiner abgesplittert oder weisst kleine Rostflecken auf obwohl die Leine neu ist, verlange umgehend Ersatz. All diese Anzeichen können auf Mikrorisse im Karabiner hindeuten. Karabiner die zu oft oder zu hart auf etwas fallen, können im inneren nicht sichtbare Mirko kleine Risschen haben. Diese dehnen und schliessen sich bei kälte und wärme immer wieder, was zu einer Spannung im Karabiner führt und zum befürchteten Karabiner bruch. Prüfe täglich deine Leine bevor du spazieren gehst. Lasse den Karabiner nie auf dem Boden schleifen oder zuhause auf den Boden fallen. Auch draussen liegen lassen wenn es nachts sehr kalt wird ist nicht zu empfehlen. Die Feuchtigkeit und Kälte schadet mit der Zeit. Wenn immer möglich, wähle Edelstahlkarabiner.
Leine befestigen
Je nach Intensität von deinem Hund und der Situation empfiehlt sich folgende Variante
Nehme für das am beste eine Verstellbare Führleine, das heisst diese Leine hat zwei Karabiner an jedem Ende. An der Leine selbst sind nochmals Ringe um die Leine zu verlängern und verkürzen. Die Leine kannst du halbieren, dritteln oder eine Handschlaufe machen. Diese eignen sich auch später für den regulären Alltag. Für mehr Sicherheit sind die Leinen Ideal.
Befestige einen Karabiner an das Halsband oder Safetygeschirr von deinem Hund. Den zweiten Karabiner nimmst du um deinen Bauch und schliesst ihn entweder beim Mittleren Ring. So hast du ohne Aufwand deinen Hund um den Bauch gebunden und er kann dir die Leine nicht aus der Hand reissen.
Idealerweise, empfehle ich dir immer einen Karabiner mehr, als Hund dabei zu haben.
Ist dein Hund an einem Safety, befestige die Leine wenn möglich immer an dir direkt, ob nun Bauchgurt oder in dem du eine kurze Leine umhängst und die Schlepp-/Flexi/Kurze- Leine in dieser einfädelst. Dein Hund kann, wenn er mit Safety davon läuft, sich nicht aus diesem selbständig befreien, wenn er sich festhängt. Deswegen, auch niemals deinen Hund mit Safety frei lassen!
Ist dein Hund einer der ganz nervösen/ängstlichen/jagdlichen Sorte. Empfiehlt es sich, den Hund in schwierigen Situationen doppelt zu führen. Ich bevorzuge hier die Variante, Schleppleine/Flexileine am Geschirr und mir umgehängt/am Bauchgurt und eine kurze Leine am Halsband fürs handling. Habe ich keine zwei Leinen dabei, ist sicher eine Verstellbare Leine dabei. Diese hänge ich einmal am Geschirr fest, führe es um mich herum und den zweiten am Halsband. So stehe ich IN der Leine, und falls ich Umfallen sollte oder mir die Leine aus der Hand reisst, stoppt mein Körper(gewicht) den Hund hoffentlich trotzdem.
Hier findet ihr ein ganz tolles Bild mit der doppelten Sicherung und Bauchgurt
Gewöhnliche verstellbare Leine.
Alle Fotos dienen nicht zu Werbung
sind mir einfach von Hersteller zur Verfügung gestellt, so ist es leider einfach, dass es Produktfotos von mir sind