The ultimate Challenge

  • Juhuuuuu wir habens geschaffft!!!

    Danke euch fürs Daumendrücken und Glückwünschen.

    Eigentlich habe ich seit diesen Ferien und den letzten Trainings auch gar nicht mehr daran gezweifelt, es nicht zu schaffen. Dennoch ist alles neu für uns und den grössten Teil der Hunde.

    Xéna ahnte nach dem Vetcheck am Montag schon etwas und frass auf einmal nicht mehr so gut wie sonst immer. Das hat mir schon etwas Sorgen gemacht, denn gerade in den letzten 48h vor dem Rennen müssen sie noch ordentlich trinken und essen. Gegessen hat sie eigentlich, trinken wollte sie nicht wirklich. Alle anderen, kein Problem!

    Dann gestern der Start um 13.30 Uhr. Speziell bei diesem Rennen ist, dass man in einem Zeitfenster von 1-2h starten kann, quasi wann man will. Mein Freund (und ich auch) waren ziemlich nervös und wollten frühzeitig starten um endlich draussen zu sein. Cool fand ich, dass sich unsere Bande beim rausnehmen aus dem Auto vor dem einspannen eigentlich überhaupt nicht von den wimmelnden und lautstarken Teams von links und rechts aus der Ruhe bringen lassen. Erst wenn sie eingespannt sind, geht die Post ab. Ich und noch zwei Helfer brachten mein Freund also zum Start. Ich bin nicht Fan von vielen Helfern, aber der Weg bis zum Start war auf einer vereisten Teerstrasse, keine Chance zum das Team alleine zu bremsen. Ah, wir durften ja noch 2 Hunde von Catherine Fontaine, Züchterin von Cid & Xena ausleihen für das Rennen. Unsere Hunde kannten die Beiden also nicht, was aber absolut kein Problem war. Die liefen einfach mit. Unsere Hunde sind es gewohnt, dass auch mal andere mit im Gespann laufen, Arbeit ist eben Arbeit, da arrangiert man sich einfach.

    Beim Start standen Ghiruna & Stripe schön im Lineout, also mit straffer Leine und ziemlich still. Auch Xena war noch ziemlich relaxt und Cid im Wheel auch. Die zwei Neulinge und Mandrake aber brachten Stimmung in das Team und auf 54321 gings mit zwei Hüpfern in die Luft von Xena auch schon los. Gleich nach 100m hatte es eine bergab Rechtskurve mit einem ziemlich fiesen Loch, dass anscheinend einige Musherinnen zum kippen des schweren Schlittens brachte. Mein Freund meisterte das Loch gut. Puh, Glück gehabt. Dann sah ich sie für 8h nicht mehr.
    Derweil versorgte ich unsere weiteren Hunde und fuhr an den 40km entfernten Checkpoint irgendwo im nirgendwo. Da gabs einfach nichts, kein Kafe, keine Hütte nichts. Doghandlerkollegen und ich hockten dort also ums Lagerfeuer und warteten auf unsere Teams. Endlich um ca. 21.50 kam mein Team rein. Ziemlich eingefroren haben die Hunde und der Musher ausgesehen. Die Teams welche hier eine Pause machen wollten wurden zu einem "Parking" Pfosten mit Stroh geführt. Ich durfte mein Team lediglich führen, sonst durfte ich nichts helfen. Danach galt es für meinen Freund die vorher überlegte Reihenfolge am Checkpoint genau so durchzuführen, damit die Hunde möglichst rasch (max. 30 Minuten) sich hinlegen und schlafen können. Was muss in einem Checkpoint gemacht werden? Booties ausziehen, Team "ankern", Neckline lösen, Snacken mehrmals, massieren und Wraps anziehen, Stroh ausbreiten und Decken über die Hunde legen. Reihenfolge hab ich jetzt wirr aufgezählt. Danach darf sich auch der Musher am Lagerfeuer oder in seinem Schlafsack bei den Hunden ausruhen. Allerdings nicht im Auto oder in einer Hütte. Also ich hatte kalt. Mein Freund mit einer fetten dicken Jacke aber nicht. Unsere Hunde, Ghiruna, Cid, Xéna & Stripe haben so etwas noch nie gemacht. Links und rechts neben ihnen rasteten andere Teams. Ein kommen und gehen, aber alles in allem herrschte eine ruhige Stimmung. Gut waren ja auch schon 95km bis hierhin. Mandrake kannte das Prozedere schon und legte sich sogleich ins Stroh. Cid und Ghiruna machten das auch gleich. Stripe war ziemlich müde und legte sich auch bald hin. Aber Xena, eigentlich habe ich mit einer erschöpften Xena gerechnet, da sie vor dem Rennen nicht soviel getrunken hat, aber Xena war noch richtig munter machte ihre Schneedrüllis auf dem Rücken und hüpfte mich an. Ok, dann wusste ich, die ist noch lange nicht müde, die teilt sich es nur clever ein. Unterwegs übrigens frassen alle die Snacks gut, auch Xena.

    Nun galt es zu entscheiden, wann die Hunde "ausgeruht" sind und wieder weiter mögen. Nach fast 3h machten wir die Hunde also wieder bereit zum weiterlaufen. Sie wurden kurz von einer Tierärztin gecheckt, währenddem Xena die erste war, welche lauthals (heulen & bellen) den Restart einläutete. Auch die anderen machten gleich mit und wir hatten ein motiviertes Team zum weiterlaufen. Ach war ich froh, sie so motiviert und fit zu sehen. So hatte ich eigentlich null bedenken für den zweiten Teil der Strecke 65km. Um 00.30 fuhren sie also wieder los.
    Ich fuhr wieder zurück zum Start und konnte mich im Auto aufwärmen. Die letzten Stunden 2-3 schlief ich dann noch so halb auf den Sitzen. Aber es wurde schon recht kalt brrrr. Derweilen hatte mein Freund immer guten Handyempfang und ich erhielt immer wieder bericht wies läuft. Kurz vor dem Ziel (15km bis zum Ziel) begann Ghiruna aber an zu humpeln. Mein Freund wollte sie in den Schlitten packen, was sie aber partout nicht wollte. Also liess er sie langsam mitlaufen.

    Endlich!!! Um 7.15 Uhr kamen sie zwar müde, aber nicht fix und fertig ins Ziel. Ghiruna wurde sogleich von einer Tierärztin gecheckt. Ihr Karpalgelenk wurde wohl etwas überbelastet und ist leicht angeschwollen. Aber kein Wunder, sie läuft fast nur im Galopp und zog auch noch sehr stark. Zudem hat sie zu feine Beine, was für ein LD Hund eher verletzungsanfällig ist.
    Munter nahmen aber alle ihre Suppe im Ziel und ihren Lachssnack. Das ist ein gutes Zeichen, denn wären sie fix und fertig gewesen hätten sie auch nichts mehr gegessen und wären platsch flach auf den Boden gelegen.

    Nun pflegen wir unsere müden Athleten wieder fit und geniessen diesen Erfolg. Besonders stolz bin ich auf meine zwei jüngsten Cid & Xena. Den Erzählungen zu folge sind die beiden solide durchgelaufen und Cid sogar noch viel besser als im Training. Hat ihm wohl Spass gemacht mit so vielen anderen Teams unterwegs zu sein. :) Und auch Xena, bei der ich noch Bedenken hatte, hatte sich von einer anderen Seite gezeigt. Völlig gut gelaunt, motiviert lief sie den zweiten Teil durch das stürmische Fjäll im Lead mit Stripe.

    So, mehr weiss ich gerade nicht zu erzählen. Einfach fragen wenn noch Fragen da sind. Später kommen noch ein paar Fotos.

    lg natalie

  • Super cool, herzlichen Dank für deinen Bericht! :good: Mega spannend, vorallem wenn man selbst nichts mit Schlittenhundesport zu tun hat.

    Ich habe bei deinem Text noch die Schriftgrössen und so wieder rausgenommen...denn bei mir wurde alles inklusive diesen Klammern [/size] und so angezeigt, weiss nicht was schief gelaufen ist, hab's nicht so genau studiert, aber es hat den Text etwas wirr zum Lesen gemacht. :k_irre:
    Hoffe das ist okay für dich.

    And when the time comes, remember that dogs never die. They are sleeping in your heart.

  • unglaubliche Leistung von Tieren und Menschen :thumbup: ihr müsst bestimmt riesig stolz sein auf das Geleistete und schweisst das Team sicherlich extrem zusammen

  • Ui hab grad gesehen, da gabs ja auch Pulkafahrer mit nur 2 Hunden. Krasse Leidtung für Mensch und Hunde

    Einmal editiert, zuletzt von testudo (10. März 2017 um 05:49)

    • Offizieller Beitrag

    So kuhl! Da könnt ihr mächtig stolz sein auf euer Rudel und euch. Danke für den Bericht, sehr interessant zu lesen :nicken: Hört sich nach einem echten Schlittenhunde-Abenteuer an.

    Blöde Frage: Wie "de-brieft" ihr denn die Hunde jetzt? Die sind doch jetzt topfit und voll durchtrainiert, aber bei uns ist ja jetzt dann eher Schluss mit intensivem Sport.. So von 100 auf 0 wird aber sicher schwierig sein für die Huskies, nicht? Oder bleibt ihr einfach in Schweden? :d

  • Gratulation an Euch für die Leistung zusammen mit den Hunden. Beeindruckend.


    Sage es mir, und ich werde es vergessen; Zeige es mir, und ich werde mich daran erinnern; Beteilige mich und ich werde es verstehen!!! (lao tse)

  • So kuhl! Da könnt ihr mächtig stolz sein auf euer Rudel und euch. Danke für den Bericht, sehr interessant zu lesen :nicken: Hört sich nach einem echten Schlittenhunde-Abenteuer an.

    Blöde Frage: Wie "de-brieft" ihr denn die Hunde jetzt? Die sind doch jetzt topfit und voll durchtrainiert, aber bei uns ist ja jetzt dann eher Schluss mit intensivem Sport.. So von 100 auf 0 wird aber sicher schwierig sein für die Huskies, nicht? Oder bleibt ihr einfach in Schweden? :d


    Üblicherweise trainiert man die Hunde so ab wie man sie auftrainiert hat. Man reduziert also langsam die Distanzen. Auch ist es ja nicht so, das die arbeit mit den Hunden nur bei kaltem Wetter stattfindet. Es gibt auch im Sommer Beschäftigung für die Hunde. Trainiert dann am frühen Morgen oder in der Nacht etc.

    Als Gott begriff, das nur die Besten Schlittenhundesport machen, erschuf er für den Rest Fußball.
    Gott fragte die Steine: "Wollt ihr Musher werden?"-- Die Steine schrien: "Nein, dafür sind wir nicht hart genug!":kaug:

    In Arbeit http://www.huskyranch.ch

  • :/dank:/ @ all

    Wir fuhren am Samstag früh wieder los nach Hause und sind am Sonntag Abend angekommen.
    Ich bin leider noch nicht dazu gekommen die Fotos von der Kamera auf den PC zu laden und euch noch mehr Fotos vom Rennen zu zeigen.

    Blöde Frage: Wie "de-brieft" ihr denn die Hunde jetzt? Die sind doch jetzt topfit und voll durchtrainiert, aber bei uns ist ja jetzt dann eher Schluss mit intensivem Sport.. So von 100 auf 0 wird aber sicher schwierig sein für die Huskies, nicht? Oder bleibt ihr einfach in Schweden? :d

    Anne
    Eigentlich könnte man, oder wäre es das beste die Hunde so wie Huskybespasser das geschrieben hat langsam wieder runter zu trainieren. Nur hört sich das leichter an als gedacht. Hier herschen ja geradzu tropische Temperaturen, sodass an 15 Kilometer und mehr überhaupt nicht zu denken ist. Zudem machen wir auch nie mehr als 25km auf "Dreck". Die Hunde sind somit etwas quirliger als sonst :k_irre: . Es ist aber gar nicht so schlimm, denn tagsüber wenn es 12 und mehr Grad hat, dann begeben die sich in Slowmotion Modus und chillen liebend gerne einfach rum. Also im Sommer sind das wirklich pflegeleichte Hunde :thumbup:
    Wir "trainieren" jetzt einfach nur noch fun mässig. Haben sie Lust und wir Lust fahren zu gehen, dann gehen wir und ansonsten dürfen sie einfach auch mal nichts tun oder im Garten rumspringen. Was wir auch gerne im Frühling machen ist Bikejöring. Da können alle nochmals zeigen/übern ob sie auch alleine ohne das Team zum laufen motiviert sind und es ist einfach nochmals eine andere Challenge. Oder dann ein bisschen Canicross.

    lg
    husky-passion

  • hey.... das schöne Video kommt aber reichlich spät :nönö: tztztz...

    Aber schöne Bilder :good:

    Musste schmunzeln, dein Freund-Partner-Mann ?( (sofern noch immer der Selbe) sieht mit Bart ganz anders aus als ich ihn in Erinnerung habe :gruebel1: Aber er scheint glücklich zu sein auf dem Video :good:


    geht ihr wieder dort hin oder an ein ähnliches Rennen?

  • Ganz toll! Kommt es vor das ihr unterwegs andere überholt oder ist der Abstand zwischen den Starts zu gross?

    Gesendet von meinem SM-G930F mit Tapatalk

    Wo kämen wir hin, wenn alle fragen wo kämen wir hin und keiner ginge um zu schauen, wohin man käme wenn man ginge...